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Oscar Garcia hat Recht

Nach Salzburgs Auftritt in Albanien stehen sich zwei Meinungswelten gegenüber:

Oscar Garcia hat Recht

Nach dem 1:0-Sieg des FC Red Bull Salzburg im Drittrunden-Hinspiel der CL-Quali bei Partizani Tirana stehen sich zwei Meinungswelten gegenüber: Jene der „Schöngeister“ und jene der „Pragmatiker“.

Fakt ist: Salzburg hat die ersten drei Spiele in der Champions-League-Saison zu Null gewonnen. Das war in der langen Versuchsreihe erst einmal der Fall und zwar 2007. Also in jenem Jahr, in dem man der CL-Gruppenphase so nahe wie bislang noch nie war. In Donezk fehlten am Ende nur Minuten…

Es interessiert am Ende des Tages keinen Menschen, wie ein Sieg zustande kam. Hauptsache ist, er wurde eingefahren. Salzburg hat ihn mit bescheidenen Mitteln in Albanien errungen, aber nun eine blendende Ausgangsposition für den Einzug ins CL-Playoff, was gleichzeitig das erklärte Ziel war und ist.

Denn CL-Playoff bedeutet auch automatisch Europa-League-Gruppenphase. Früher verlor Salzburg solche Spiele wie gestern in der Elbasan-Arena auf internationaler Ebene. Aktuell siegt man zu Null.

Und das gegen eine biedere Mannschaft mit einem italienischen Trainer – sein Vorgänger kommt auch aus dem Land der Defensiv-Aposteln – auf einer seltenen Mischung aus Natur- und Kunstrasen.

Dieser erklärt auch teilweise die unfassbar schlechten Zuspiele auf Salzburger Seite, weil der Ball auf dem Rasen extrem an Geschwindigkeit gewinnt. Wo wir schon bei der Meinungswelt der „Schöngeister“, die nach dem 1:0 in Elbasan zu Recht Bedenken haben, sind.

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Denn sollte Salzburg in die Champions-League-Gruppenphase kommen, wäre man in der aktuellen Form wohl ziemlich verloren. Deutlich stärkere Mannschaften würden diese Defensive überwinden und offensiv ist Salzburg aktuell ein laues Lüftchen. Salzburg hat Glück, auf bislang schwache Teams zu treffen. Malmö vor einem Jahr oder Qarabag vor zwei Jahren waren in der dritten Quali-Runde wesentliche stärkere Gegner.

Christian Schwegler und Andreas Ulmer haben vollkommen Recht, wenn sie sagen, dass dieser Käse noch längst nicht gegessen ist. Oscar Garcia lobt den Gegner ohnehin in den Himmel. Etwas zu viel.

Der Katalane hat sich in dieser Saison bislang auf sein favorisiertes 4-3-3-System versteift. Ohne wirklich die Spieler dafür zu haben. Munas Dabbur ist kein Flügel, Yordy Reyna hat diese Tatsache mehrmals eindrucksvoll bewiesen, bei Valentino Lazaro hapert es mehr an anderen Dingen – wie den Zuspielen oder noch konkreter: dem letzten Pass.

Wanderson sollte bald die Freigabe erhalten. Dann dürfte der Neuzugang wohl auch gleich spielen, ähnlich wie Munas Dabbur. Andere müssen aktuell warten: Marc Rzatkowski und Stefan Stangl waren bislang nur im Cup im Einsatz. Stangl nahm in Albanien sogar nur auf der Tribüne Platz.

You play to win the game

Grundsätzlich ist nichts daran auszusetzen, Spielern, die schon vergangene Saison hier waren, das Vertrauen auszusprechen, weil sie auch wissen, was der Trainer will. Aber ob Rzatkowski (26) mit etlicher Erfahrung aus der zweiten deutschen Liga nicht eine bessere Figur als Diadie Samassekou (20) abgegeben hätte, darf zumindest in den Raum gestellt werden. Und Stangl, der vergangene Saison mit Ex-Klub Rapid bei Ajax Amsterdam gewann, ist zudem auch zuzutrauen, einen bisweilen formschwachen Ulmer zu ersetzen.

Das sind freilich die Entscheidungen des Trainers. Die Resultate geben ihm in der CL-Qualifikation bislang Recht. Es geht einzig und allein um den Einzug in eine europäische Gruppenphase. im Idealfall jene der Champions League. Nur zur Erinnerung: Das gelang Salzburg in der Red-Bull-Ära noch nie! Früher unterlag Salzburg in dieser Quali-Phase "dreckig", bislang gewann man dreckig. Wenn die Offensive auslässt, setzt man auf die Defensive, die Garcia im Frühjahr erfolgreich bearbeitet hat. Der Zweck heiligt die Mittel. Das hilft bislang.

An der offensiven Schwäche muss gearbeitet werden, keine Frage. Garcia jammert zumindest Naby Keita nicht nach, was er aktuell ohne weiteres tun könnte. Die Zeit wird die spannende Frage klären, ob sich Salzburgs Spieler in sein System pressen lassen können oder er sich beugen wird. Nicht auszuschließen, dass Garcia bei der sportlichen Führung noch Druck macht: Zumal die Transferzeit noch nicht vorbei ist und der Spanier noch sehr gerne einen Flügelspieler hätte.

Aktuell gilt einzig und allein eine altbekannte Trainer-Floskel: „You play to win the game.“ Drei Spiele, drei Siege und allesamt ohne Gegentor geben Garcia beim neunten RBS-Versuch, in die CL-Gruppenphase zu gelangen, völlig Recht. Bislang.



Die Dreierkette checkt die Europacup-Gegner:



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