Endstand
1:1
1:0, 0:1
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Altach hält die Klasse: "Wie bei einer Luftmatratze"

Der SCR Altach sichert sich im Ländle-Derby gegen Austria Lustenau den Klassenerhalt. Bei allen Beteiligten ist die Freude darüber riesig.

Altach hält die Klasse: Foto: © GEPA

Der SCR Altach wird auch in der kommenden Saison in der Admiral Bundesliga vertreten sein.

Die Freude und der Jubel über den geschafften Klassenerhalt war bei allen Beteiligten nach dem 1:1-Remis im Ländle-Derby gegen die Austria Lustenau riesig (Spielbericht>>>). Ein mögliches Entscheidungsspiel in der letzten Runde, wie im Vorjahr, bleibt den Altachern damit erspart.

Die Stimmungslage bei den Spielern war nach dem Spiel bei den "Sky"-Interviews ähnlich. Freude und Erleichterung dominierten. "Wir sind alle überglücklich. Jetzt können wir uns freuen. Es fällt eine Menge Druck ab.", bringt es Jan Zwischenbrugger auf den Punkt.

Strauss: "Da können wir nur strahlen"

"Da kann man nur strahlen. Wir sind alle super erleichtert. Uns fällt so viel Druck ab und wir sind mega glücklich," schlägt Felix Strauss in die selbe Kerbe.

Den 8.500 Fans wurde in der restlos ausverkauften Cashpoint-Arena, vor allem in der ersten halben Stunde richtig guter Fußball geboten. Amir Abdijanovic brachte die Altacher mit seinem ersten Bundesliga-Tor und einem herrlichen Distanzschuss zwischenzeitlich sogar in Front (34.).

"Bis zum Tor haben wir richtig klasse Fußball gespielt, mit dem Druck, den wir hatten, sind wir gut umgegangen und es war ein verdientes 1:0", analysiert Cheftrainer Klaus Schmidt zufrieden die Anfangsphase.

Am Ende konnte auch der Ausgleichstreffer von Yadaly Diaby (60.) nach schwachem Altacher Defensiv-Verhalten die Freude im Ländle nicht drüben. "Der Klassenerhalt überwiegt heute und damit können wir sehr gut leben", weiß auch Zwischenbrugger.

Schmidt: "Dann ist die Flasche leer"

Ein sichtlich erschöpfter Schmidt ist froh, dass der lange Kampf nun erfolgreich zu Ende ist: "Der Druck ist dann natürlich immer größer geworden und wenn das dann geschafft ist, dann ist es, wie wenn man bei einer Luftmatratze die Düsen rauszieht, dann ist die Flasche leer"

Dabei war der Punktgewinn gegen Lustenau im Derby gar nicht von Nöten. Durch die Niederlage des SV Ried beim TSV Hartberg wäre der Klassenerhalt auch bei einer eigenen Niederlage sicher gewesen. Dennoch schickte Felix Strauss "ganz, ganz liebe Grüße Richtung Hartberg." Bei einer Niederlage der Oststeirer wäre es wie im Vorjahr auf Endspiel hinausgelaufen.

Den Grundstein für den Klassenerhalt erarbeitete man sich letzte Woche in Ried aber selbst. Dort traf man im Abstiegskrimi auf die damals punktgleichen Innviertler und triumphierte dank eines Treffers in der Schlussviertelstunde. "Entscheidend war natürlich das vergangene Spiel gegen Ried, da haben wir die drei wichtigen Punkte geholt, deswegen glaube ich auch dass wir heute da stehen und den Klassenerhalt feiern können", weiß auch Strauss über die Bedeutung der drei Punkte in der Vorwoche.

Altach "hat sich nie aufgegeben"

Ob man in Altach den ersten Derby-Sieg in dieser Saison nachtrauert? "Das Derby interessiert mich Nullkomma null heute. Wir haben die Klasse gehalten und um das geht’s", will sich Kapitän Lukas Jäger den Tag nicht schwarzmalen lassen.

Dabei hatte Adthe Nuhiu in der vierten Minuten der Nachspielzeit mit seinem Schuss aus der Drehung den Sieg am rechten Fuß. "Dann hängt der Himmel voller Geigen", merkt Schmidt an. Dennoch war "es ein super Fußballfest."

Für die Altacher geht "ein sehr intensives Jahr" zu Ende. "Es war vor allem mental sehr anstrengend. Wir haben uns vor allem im Frühling Partie für Partie erkämpfen müssen", streicht Jäger hervor.

"Wir haben uns nie aufgegeben, wir haben immer an uns geglaubt. Wir haben eine Mannschaft mit guten Charakteren drinnen, die probieren sich gegenseitig zu pushen. Zum Schluss ist es dann immer besser ins Laufen gekommen", freut sich der Kapitän über die Entwicklung der Mannschaft.

Feuerwehrmann Schmidt schlägt einmal mehr zu

Bei den Altachern übernahm zu Saisonbeginn überraschend der Deutsche Miroslav Klose das Zepter an der Seitenlinie. Der Coach wurde nach ausbleibenden Erfolg, nach 22 Runden und genau vor der Punkteteilung freigestellt. Sein Nachfolger: der altbekannte Feuerwehrmann Klaus Schmidt.

Schmidt führte die Mannschaft durch eine schwierige Qualifikationsgruppe und sicherte einmal mehr den Klassenerhalt. Für seinen Status als Retter in höchster Not wurde der 55-Jährige nach dem Spiel gegen Austria Lustenau mit einem Feuerwehrhelm von der freiwilligen Feuerwehr Altach beglückt.

Schmidt freut sich über "das schöne Symbol" und "dass das die Leute ihn anerkennen und akzeptieren".

Wie geht es mit Schmidt weiter?

Generell sei er sehr glücklich im Westen Österreichs: "Altach ist einfach eine ganz feine Community, ein ganz feiner Verein. Ich bin sehr, sehr stolz auf die Mannschaft, dass sie heute da, ohne das Spiel zu verlieren rausgekommen ist. Ich bin sehr stolz auf jeden einzelnen, der da heute dabei war.

Wird nun aus dem Feuerwehrmann eine dauerhafte Lösung? "Jetzt schauen wir mal. Jetzt lassen wir das mal die Woche sacken. Es war ja nicht selbstverständlich, dass wir da jetzt so durchzaubern. Und dann schauen wir, was die nächsten ein bis zwei Wochen bringen. Dann wird das schon enden oder so weiter gehen, wie es sein soll", schließt er eine Rückkehr nach dem wohlverdienten Sommerurlaub nicht aus.

Jetzt wird in Altach aber erstmal gefeiert: "Ich weiß nicht, wie es bei den anderen aussieht, bei mir ist aber heute sicher das ein oder andere dabei", antwortet Jäger auf die Frage, wie viele Bier heute getrunken wird.

Zum Abschluss hebt Strauss das Wichtigste des Tages hervor: "Wir sind in der Bundesliga und bleiben in der Bundesliga, das ist alles, was zählt.


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