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"Der Druck auf Soriano wird sehr groß sein!"

Nach über zwei Stunden Training ist Ricardo Moniz sicht- und hörbar mitgenommen.

Denn anders als andere Trainer macht der Niederländer jede Trainingseinheit voll mit.

Sprinten, Übungen vorzeigen, Flanken schlagen. Und das alles mit 47 Jahren.

„Aber heute war ich nicht zufrieden mit mir“, schnauft der Bullen-Chefdompteur als ihn LAOLA1 zum Interview bittet, „der Flug steckt mir noch in den Knochen, ich habe schwere Beine.“

Barcelona statt Belek


Moniz ist nämlich erst seit Donnerstagabend in Belek, die Mannschaft schon seit Mittwoch.

Seine Verspätung hat natürlich einen guten Grund: Moniz traf sich in Barcelona mit Wunschspieler Jonathan Soriano und brachte den Transfer schließlich unter Dach und Fach.

„Er hatte den unbedingten Willen, zu uns zu kommen. Es macht uns stolz, dass er sich für uns entschieden hat. Jonathan hatte auch Angebote von großen englischen Klubs und von Benfica“, ist Moniz froh, Barcas B-Stürmer ab Montag im Team begrüßen zu dürfen.

Letzte Hürde genommen

Die Verpflichtung ist mittlerweile auch offiziell. Als letzte Hürde vor der Unterschrift unter dem Dreieinhalbjahres-Vertrag absolvierte Soriano medizinische Tests in Salzburg.

Dabei erwies sich der 26-Jährige, der sich im Sommer beim Audi Cup eine Kreuzbandverletzung zugezogen hatte, als topfit.

Soriano kehrt noch am Freitagabend nach Barcelona zurück und wird am Montag zu seinem neuen Klub ins Trainingslager nach Belek stoßen.

"Der Druck wird sehr groß sein"

Einen Freibrief erhält der ehemalige spanische Jugend-Teamspieler trotz aller Vorschusslorbeeren aber nicht.

Auch er wird letztlich an Leistung sprich Toren gemessen.

„Ich habe ihm gesagt, dass der Druck auf ihn sehr groß sein wird“, so Moniz.

Mit den Transfers von Soriano und Cristiano da Silva ist das Einkaufsprogramm der „Bullen“ aber noch nicht abgeschlossen.

Geht Wallner?

„Wir bleiben immer auf der Suche nach Verstärkungen, nach mehr Konkurrenz. Wir wollen ja drei Preise gewinnen, also müssen wir uns auch maximal verstärken. Im Herbst waren wir nicht überall doppelt besetzt, die Spieler zum Teil überbelastet“, erklärt der Salzburg-Trainer.

Gefahndet wird offenbar noch nach einem Außenverteidiger. In der Offensive gibt es spätestens seit dem Soriano-Coup genügend Möglichkeiten.

Darum wird Roman Wallner seine Zelte in Salzburg wohl abbrechen und Red-Bull-intern zu Leipzig wechseln. In den nächsten Tagen soll es finale Gespräche geben.

Aus Belek berichtet Kurt Vierthaler

"Ein richtiger Goalgetter"

Im Moniz'schen System spielt der Stürmer eine zentrale Rolle.

„Er ist ein richtiger Goalgetter - das ist entscheidend. Alan wird leider in dieser Saison nicht mehr zurückkommen, darum haben wir Soriano geholt. Wir wollten einen ähnlichen Spielertyp wie ihn.“

Ob er als Solospitze agieren wird oder mit Stefan Maierhofer das Angriffsduo bildet, will Moniz noch offen lassen.

„Es ist abhängig von der Form der Spieler und vom Gegner. Wir werden im Trainingslager mehrere System ausprobieren.“