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Kraft nach Tournee-Absturz: "Das zipft mich an"

Stefan Kraft muss Tournee-Hoffnungen begraben. Widhölzl weiß, woran es liegt:

Kraft nach Tournee-Absturz: Foto: © GEPA

Schon bevor die Vierschanzen-Tournee nach Österreich übersiedelt; sind die Chancen der ÖSV-Adler auf einen Spitzenplatz beim Traditionsbewerb nur mehr theoretischer Natur. 

Stefan Kraft, trotz Rückenbeschwerden Österreichs größte Hoffnung und in Oberstdorf noch Sechster, verpatzt das Neujahrsspringen in Garmisch mit Rang 28 und muss damit alle Hoffnungen auf einen Podestplatz in der Gesamtwertung begraben. Sein Rückstand auf Leader Halvor Egner Granerud beträgt bereits 55,3 Punkte. 

"Ich hatte bis jetzt sehr stabile Sprünge, ich weiß nicht genau, wo der jetzt hergekommen ist", rätselt Kraft im ORF-Interview über seinen Absturz. "Jetzt zipft es mich schon an!"

Auch ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl gibt zu: "Ich hätte es mir eigentlich positiver erwartet."

Dass die Olympiaschanze in Garmisch nicht Krafts Lieblings-Bakken ist, ist bekannt. In den letzten drei Jahren kam der Salzburger beim Neujahrspringen zwei Mal nicht ins Finale

Diesmal patzt der Ex-Tourneesieger im ersten Durchgang beim Aufsprung und fällt durch seinen missglückten Finalsprung von der 13. Stelle noch weit zurück. Der erste Sprung sei "sehr brav und nicht mit dem letzten Risiko" gwesen, vermisst Kraft das letzte Selbstvertrauen.

Im Finaldurchgang war es "leider ein schlechter Sprung. Mich hat es genau beim Vorbau etwas verdreht, dann habe ich den Sprung ein bisschen aufgeben müssen. Es ist leider nicht aufgegangen", bedauert Kraft den neuerliche Absturz in Garmisch.

Aschenwald: "Es fehlt nicht viel"

Deutlich positiver kann nach einem neuerlichen Top-Ten-Rang Philipp Aschenwald in die Heimbewerbe gehen. Der Zillertaler zeigt sich in Garmisch mit zwei konstanten Sprüngen und Rang sechs in guter Verfassung.

"Ich bin in letzter Zeit immer gut gesprungen, auch wenn es jetzt zwei Wochen nicht so ausgschaut hat. Aber jetzt komme ich wieder da hin, wo ich mich wohl fühle und wo es im Wettkampf funktioniert. Ich kann im Wettkampf abschalten und dann fängt es zu laufen an", erklärt Aschenwald.

Gegen die Top-Leute ist er aber zumindest in Garmisch chancenlos. "Ich bin sehr zufrieden, wie die Sprünge gelaufen sind, aber trotzdem habe ich mich kurz geärgert, weil es sehr knapp ist", spricht Aschenwald im ORF den mit weniger als drei Punkten nicht allzu großen Rückstand auf die Podestplätze an.

Der geringe Abstand zu den Allerbesten sei ermutigend. "Es ist nicht viel, vielleicht ist das Glück in Österreich dann auf unserer Seite", blickt der 25-Jährige wie Kraft zuversichtlich voraus.

Widhölzl: "Es scheitert nicht daran, dass die Form nicht passt"

Auch vom Cheftrainer gibt es Lob für Aschenwald: "Philipp hat wirklich einen guten Job gemacht. Er hat zwei gute Sprünge gemacht, zwar nicht ganz auf dem Level, wie er es kann, aber die vorneweg sind sehr gut. Da darf man sich keine Fehler erlauben", sagt Widhölzl. 

"Swider", selbst Gewinner der Vierschanzen-Tournee (1999/2000), weiß, woran es seinen Schützlingen für die absoluten Spitzenplatzierungen noch fehlt. "Ich hoffe, dass sie sich etwas stabilisieren und die Sprünge von den Probedurchgängen und dem Training, wo sie etwas freier und lockerer agieren, in den Wettkampf mitnehmen. Es scheitert nicht daran, dass sie es nicht können oder dass die Form nicht passt, aber im Wettkampf muss man auf dem Punkt sein und darf sich keine Fehler erlauben. Das gelingt noch nicht ganz so."

Dennoch gibt sich Widhölzl vor den Heimspringen optimistisch: "Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Es gibt gute und oftmals auch schwierige Tage, die muss man auch meistern und aus den Fehlern lernen."

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