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Vonn vor Karriereende: "Bin nicht Tom Brady"

Lindsey Vonns Karriere geht zu Ende. Über Schmerzen, Wunder und Film-Pläne:

Vonn vor Karriereende: Foto: © GEPA

Die „Speed-Queen“ legt ihre Krone ab. 

Am Sonntag verabschiedet sich Lindsey Vonn bei der WM in Aare von der Ski-Bühne. Mit 34 Jahren beendet sie ihre Karriere - gezwungenermaßen. 

"Ich möchte ja noch Rennen fahren. Aber mein Körper geht nicht in die gleiche Richtung. Ich akzeptiere, dass ich es nicht mehr kann, aber ich möchte noch hier sein", sagt Vonn, nachdem sie im Super-G erneut zu Sturz kam. 

Im Jahr 2000 feierte die US-Amerikanerin ihr Debüt im Weltcup, damals noch unter dem Namen Lindsey Kildow. 19 Jahre und einige Liebschaften später ist Vonn Olympiasiegerin, zweifache Weltmeisterin, viermalige Gesamtweltcup-Siegerin und hat 82 Weltcup-Erfolge auf ihrem Konto. 

In den letzten Jahren gab es von der langjährigen Speed-Dominatorin allerdings mehr Verletzungs- denn Erfolgs-Meldungen. Ihr Körper zwingt sie nach einer neuerlichen Knieverletzung infolge eines Trainingssturzes im November 2018 zum Aufhören. 

"Es ist nicht der Abschied, den ich wollte. Aber so ist das Leben, ich muss die Situation akzeptieren", sagt Vonn in Aare. "Ich habe immer mein Bestes gegeben, bin nach so vielen Verletzungen zurückgekommen. Es kann eben nicht jeder Tom Brady sein, der schon zum millionsten Mal die Super Bowl gewonnen hat."

Schmerzen für den Rest des Lebens

Ähnlich wie Brady ist auch Vonn eine der Größten ihres Sports. Die vielen Erfolge, die Vonn in ihrer eindrucksvollen Karriere gefeiert hat, haben jedoch einen hohen Preis. 

"Wenn man auf meine Karriere zurückblickt, war es die meiste Zeit nicht gesund, professionell Ski zu fahren. Wenn man gesund sein will, sollte man einen anderen Sport ausüben", merkt die 34-Jährige an. 

"Ich habe keine Knorpel, keinen Meniskus. Ich habe Platten und Schrauben.“

Vonns Körper ist gezeichnet von Verletzungen

Sie wird für den Rest ihres Lebens Schmerzen haben, sagt sie. Ihre Knie seien dauerhaft beschädigt. "Ich habe keine Knorpel, keinen Meniskus. Ich habe Platten und Schrauben."

In Aare verrät sie, dass bei ihrem Trainingssturz im November im linken Knie offenbar doch mehr passiert ist, als zunächst kommuniziert wurde. "Ich habe mir mein Außenband komplett gerissen", informiert sie. Das mache nun im Frühjahr schon die nächste Knieoperation notwendig. "Hoffentlich meine letzte Operation."

Ein Wunsch für das letzte Rennen

Diese Verletzung ist es letztlich, die Vonn daran hindert, ihr letztes großes Karriere-Ziel zu erreichen: Den Sieg-Rekord von Ingemar Stenmark. Der Schwede erreichte 86 Weltcup-Siege, Vonn hält vor ihrem letzten Rennen bei 82 - Stenmark hat ihr versprochen, am Sonntag im Zielraum auf sie zu warten und mit ihr den Abschied aus dem Skizirkus zu feiern. Vonn freut sich, den inzwischen 62-Jährigen "großen Schweiger aus Tärnaby" bei ihrem Abschiedsfest dabeizuhaben.

"Auch dass Svindal am Wochenende aufhört und mit ihr feiern will", erleichtert Vonn den Abschied. "Ich werde den Sonntag jedenfalls voll auskosten", sagt die US-Amerikanerin.

Zum Stenmark-Rekord meint sie: "Es macht ohnehin keinen Sinn, diesen Rekord zu brechen, Mikaela Shiffrin holt ihn sowieso“, sagt Vonn über ihre Landsfrau, die mit 23 Jahren bereits 56 Weltcup-Siege zu Buche stehen hat. 

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Dennoch wünscht sich Vonn und hat bereits die Zusage, dass Stenmark bei ihrem letzten Rennen, der WM-Abfahrt am Sonntag, in Aare auf der Tribüne sitzt. 

"Vielleicht schaffe ich ein Wunder"

Trotz ihres Sturzes im Super-G, der Prellungen und einigen blaue Flecken, will sie ihr letztes Rennen voll auskosten. "Es ist Zeit, es zu genießen und noch einmal Spaß zu haben."

„Ich kann noch immer gewinnen, schreibt mich nicht ab. Ich habe noch eine Chance, vielleicht schaffe ich ein Wunder.“

Vonn vor ihrem letzten Rennen

Der Ehrgeiz und Wille, der sie über die ganzen Jahre ausgezeichnet hat, ist da. "Ich kann noch immer gewinnen, schreibt mich nicht ab. Ich habe noch eine Chance, vielleicht schaffe ich ein Wunder", sagt Vonn. 

Die US-Amerikanerin ist Rennläuferin mit Leib und Seele. Das Adrenalin im Spitzensport werde sie auf jeden Fall vermissen. "So sehr ich es liebe zu gewinnen, schnell zu sein liebe ich noch mehr", sagt Vonn. Diesen Kick nicht mehr bekommen zu können, sei deprimierend. 

Die Zukunft: Film und Kinder

Die Aussichten auf die Zukunft sind noch vage. Es gebe aber einige Projekte, die anstehen. "Etwas mit Film wird kommen, ich werde zwar nicht schauspielern, aber eine Produzententätigkeit ausüben", deutet Vonn etwas kryptisch an. 

Irgendwann will sie auch Mutter werden. "Ich werde jetzt nicht davonrennen und sofort schwanger werden, aber es ist etwas, auf das ich mich sehr freue. Ich möchte einmal mit meinen Kindern Skifahren, das ist auch ein Grund, warum ich jetzt aufhören muss", erklärt Vonn.

Dem Skisport will sie vorerst komplett auf Wiedersehen sagen. Einen Trainerjob oder eine Tätigkeit für ihre Skifirma Head könne sie sich in naher Zukunft nicht vorstellen. "Das würde mich zu traurig machen."

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