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Schwarz nach Slalom: "Keine Kraft zum Bremsen"

Marco Schwarz ist von seinen WM-Erfolgen selbst überrascht:

Schwarz nach Slalom: Foto: © GEPA

Mit drei Medaillen ist Marco Schwarz der erfolgreichste Medaillensammler bei der Ski-WM.

"Dass ich jetzt die dritte Medaille mit nach Hause nehme, das ist eigentlich unbeschreiblich", so der 23-Jährige nach WM-Bronze im Slalom.

Dabei musste er wie schon in der Kombi lange Zeit zittern. Schwarz rechnete, nachdem er als Halbzeit-Dritter hinter Matt abschwang, nicht mehr mit der Medaille. "Aber dann hat sich Alexis ein bisserl eingeparkt", sagt er über Pinturault, womit der Medaillengewinn feststand.

Keine Kraft zum Bremsen

"Ich bin ein bisserl blau vom zwei Wochen Durchfahren, aber vielleicht habe ich dann nicht so viel Kraft zum Bremsen gehabt", meinte er schmunzelnd zur flotten Fahrt.

Nach dem vierten Kombiplatz bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang ist das Glück bei Schwarz in Aare gleich mehrfach zurückgekommen. Bereits in seinem ersten Rennen klappte es mit Bronze in der Kombination mit der ersten Medaille.

"Das war befreiend. Das Ziel war eine, nun fahre ich mit drei heim." Er sei das vierte Rennen gefahren und das vierte Mal bei der Siegerehrung, an der die Top sechs teilnehmen dürfen. "Das ist ein bisschen wie im Film."

Medaille in Paradedisziplin war das Ziel

Mit dem Spezialslalom kam seine Paradedisziplin erst zum Schluss. "Ich wollte unbedingt eine machen, dass mir das gelungen ist, das ist natürlich richtig cool. Und noch dazu mit den zwei am Podest zu stehen."

Ergebnis des WM-Slaloms>>>

Marcel Hirscher gewann vor Michael Matt und Schwarz, drei ÖSV-Herren in einem WM-Slalom am Podest gab es vorher noch nie. "Das ist mega." Zum Feiern blieb nicht viel Zeit, weil es zum City Event nach Stockholm weiterging. "Das werden wir dann in Barcelona nach dem Finale vielleicht."

Saison als Wendepunkt

Diese Saison war ein Wendepunkt in der Karriere von Schwarz, mit dem City Event in Oslo und der Kombination in Wengen gewann er seine ersten Weltcuprennen und bewies als Siebenter im Adelboden-Riesentorlauf, dass ihm auch in dieser Disziplin eine Steigerung gelungen war.

Als Teil der fünfköpfigen Gruppe von Marko Pfeifer mit Matt, Manuel Feller, Marc Digruber und Christian Hirschbühl wird auf höchstem Niveau trainiert und bei jeder Einheit gepusht.

Trainer-Lob für Schwarz

Schon vor ein paar Jahren lugte Schwarz in die Slalom-Weltspitze, nach seinen ersten zwei Podestplätzen im Weltcup 2015/2016 (jeweils Slalom) musste das Megatalent bis diesen Winter auf die nächsten warten.

"Er hat jetzt einen super Lernprozess durchgemacht, er ist auch als Persönlichkeit gereift", sagte Pfeifer. Im Sommertraining in Neuseeland wurden ein paar entscheidende Sachen umgestellt, mit Kim Erlandsson, der früher für Mikaela Shiffrin tätig war, hat er nun einen eigenen Atomic-Servicemann.

Auch Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher betrachtet den Werdegang von Schwarz, der bei den Olympischen Jugendspielen 2012 in Innsbruck mit den Goldmedaillen im Riesentorlauf, Kombination und Teambewerb einen ersten Fußabdruck hinterlassen hat, mit Wohlwollen. Für den "fleißigen Trainerer" sieht er eine große Zukunft, sofern die Verletzungen ausbleiben.

 

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