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Hirscher mit Machtdemonstration zur RTL-Kugel

Marcel Hirscher dominiert in Kranjska Gora und holt die kleine Kugel:

Hirscher mit Machtdemonstration zur RTL-Kugel Foto: © GEPA

Marcel Hirscher hat die erste Kristallkugel in dieser Saison in der Tasche. Der Doppel-Olympiasieger holt sich mit dem Sieg im Riesentorlauf in Kranjska Gora seine ingesamt fünfte Kugel in dieser Disziplin.

Hirscher, Führender nach dem 1. Lauf, fährt auch im Finale in einer eigenen Liga und gewinnt 1,66 Sekunden vor Henrik Kristoffersen (NOR) und Alexis Pinturault (FRA/+2,51). Es ist der 11. Saisonsieg für den Salzburger.

Manuel Feller, der durch einen grippalen Infekt geschwächt ist, wird Sechster.

Johannes Strolz landet auf Platz 22.

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Hirscher hat auch noch die Chance auf Slalom-Kristall. Vor dem Rennen am Sonntag (9:30 Uhr) führt er 144 Punkte vor Kristoffersen. Der siebente Sieg im Gesamtweltcup in Folge ist dem Salzburger auch kaum noch zu nehmen, mit 1.394 Punkten liegt er 269 Zähler vor dem Norweger. Nur noch drei Technik-Rennen sind in dieser Saison zu absolvieren.

Hirscher: "Das ist wunderbar"

"Kranjska Gora ist einer meiner Lieblingsorte. Dass ich hier zehn Jahre nach meinem allerersten Podestplatz im Weltcup immer noch am Stockerl bin, ist wunderbar", sagte Hirscher. Für ihn war es der elfte Saisonsieg sowie der insgesamt fünfte Erfolg am Podkoren, der vierte im Riesentorlauf. Statistik: Alle RTL-Sieger in Kranjska Gora>>>

"Die Riesentorlauf-Kugel bedeutet mir sehr viel, ich bin sehr dankbar dafür", meinte Hirscher, der nach einem Knöchelbruch mit Trainingsrückstand in die Saison gegangen war. Er habe heute den Druck gespürt und freue sich, dass es geklappt habe, erklärte er.

"Marcel ist der beste Riesentorläufer"

"Ich hatte einen großen Fehler im Mittelteil, so ist das Leben. Ich habe es probiert, ich denke, es wäre ein ganz guter Lauf gewesen", erklärte Kristoffersen und zog vor Weltmeister und Olympiasieger Hirscher den Hut.

"Marcel ist in einer eigenen Liga. Es ist okay, dass er die Riesentorlauf-Kugel gewonnen hat, er ist der beste Riesentorläufer."

Geschwächter Feller ist zufrieden

Zweitbester Österreicher wurde Manuel Feller als Sechster, er hatte bereits 3,64 Sekunden Rückstand. Von einer Verkühlung nach der Rückkehr von Olympia in Südkorea geschwächt, freute sich der Tiroler über das Abschneiden.

"Vor dem Rennen habe ich mir gesagt, ein Top-Ten-Ergebnis ist das Ziel. Dass ich ganz vorne nicht mitfahren kann, habe ich gewusst. Der sechste Platz ist mehr als zufriedenstellend."

Ihm habe es an Spannung gefehlt, weil er bis Donnerstag noch im Bett gelegen sei. "Mir geht einfach das Konditionstraining ab, wo ich meine Spannung vor dem Rennen aufbaue. Von dem her war ich sehr unvorbereitet. Ich hatte nicht die Dynamik, die ich normalerweise habe."

Strolz mit Karriere-Bestleistung

Von Österreichs Riesentorlauf-Aufgebot hatte es neben Hirscher und Feller nur noch Johannes Strolz in die Entscheidung geschafft. Der Vorarlberger punktete nach Rang 30 in Garmisch-Partenkirchen als 22. zum zweiten Mal in seiner Karriere.

"Die Fehler müssen noch weg, dann passt es schon. Das Schwierige war die Kurssetzung, die viel Risiko benötigte, damit man eine schnelle Zeit fährt. Wenn man sich so am Limit bewegt, ist die Wahrscheinlichkeit größer, dass man Fehler macht."

Marcel Mathis verpasste das Finale als 31., Dominik Raschner als 34. und Fabio Gstrein als 40. Christian Hirschbühl und Magnus Walch schieden aus. Vizeweltmeister Roland Leitinger und Stefan Brennsteiner fehlten nach Kreuzbandrissen, Philipp Schörghofer wegen einer Knieverletzung.

Stimmen:

Marcel Hirscher: "Es freut mich voll! Ich habe heute schon den Druck gespürt, dass brauche ich nicht weg reden. Es freut mich, dass es so gut geklappt hat. Es ist aber so viel drinnen, das ist nicht nur runterfahren - da gehört so viel dazu. Für mich kommt das alles irgendwie auch überraschend, weil ich mich damit nicht auseiandergesetzt habe - ich habe mich nur auf das Rennen fokussiert. Den Taschenrechner brauchen wir eigentlich erst in zwei Wochen. Heute freut mich der Sieg einfach richtig."

Henrik Kristoffersen: "Ich hatte einen großen Fehler im Mittelteil. Dort geht es dann flach weiter. Aber so ist das Leben - ich habe es probiert. Ich denke, ohne Fehler war es ein guter Lauf. Aber gegen Marcel geht es so nicht. Ich denke, Marcel ist in einer eigenen Liga - es ist wirklich okay, dass er die Riesentorlauf-Kugel gewinnt. Er ist der beste Riesentorlauffahrer. Im Sommer müssen wir aber arbeiten."

Manuel Feller: "Dass es platzierunsgmäßig so gut läuft, hätte ich mir nie gedacht. ich denke, ich habe heute mein bestmögliches gemacht. Auch wenn der Rückstand brutal ausschaut - aber dass er in einer eigenen Liga fährt, wissen wir eh. Um Marcel zu schlagen, muss an einem Tag wirklich alles zusammenpassen. Wenn dir alles aufgeht und er mal Fehler macht, dann kannst du ihn in einem Rennen schlagen. Aber auf die Dauer gesehen müssen wir uns etwas anderes überlegen!"

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