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Schwarz gewinnt Wengen-Kombi

Wilder Ritt in der Abfahrt! Marco Schwarz jubelt über zweiten Saisonsieg:

Schwarz gewinnt Wengen-Kombi Foto: © GEPA

Marco Schwarz feiert in Wengen seinen zweiten Weltcupsieg - den ersten in einer Kombination!

Der Kärntner, Führender nach dem Slalom, legt in der Abfahrt am Lauberhorn einen wilden Ritt hin und setzt sich 0,42 Sekunden vor Vorjahressieger Victor Muffat-Jeandet (FRA) und Alexis Pinturault (FRA/+1,12) durch. Für Schwarz ist es der zweite Saisonsieg nach jenem beim City-Event in Oslo

Zweitbester Österreicher wird Romed Baumann auf Platz fünf (+1,56), Vincent Kriechmayr landet auf Rang neun (+2,31).

Matthias Mayer fädelte im Slalom ein und kam zu Sturz, ist zum Glück aber unverletzt. 

Ergebnis der Kombination in Wengen >>>

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Schwarz legte beim fünften ÖSV-Sieg im fünften Weltcup-Rennen der Herren 2019 nach seiner Slalom-Bestzeit die elftbeste Abfahrtsleistung der Konkurrenz hin. Die Top Zwei im zweiten Teil des Bewerbs waren seine Landsleute Vincent Kriechmayr und Romed Baumann.

Schwarz mit "gescheiter Rakete"

Schwarz beendete seinen Ausfalls-Fluch nach ersten Durchgängen, freilich war es zuletzt in Zagreb und Adelboden in Spezialslaloms passiert. "Ganz gerechnet habe ich nicht damit, weil der Mauro (Caviezel, Anm.) und die ganzen Abfahrer nicht ganz so weit hinten waren", sagte der 23-Jährige nach seinem zweiten Weltcup-Sieg. "Der erste (Sieg, Anm.) ist immer speziell, aber ich freue mich auch heute brutal."

Nach der Bestzeit im Slalom überzeugte Schwarz auf geborgten Skiern mit Rang 14 in der Abfahrt. "Ich habe mich gescheit reingehaut und es hat sich ausgezahlt. Ich habe relativ viel riskiert und es ist zum Glück aufgegangen." Und der nun schon Sechstplatzierte im alpinen Gesamt-Weltcup hat es genossen: "Es war eine coole Fahrt, die Piste war gewaltig beieinander. Ich habe eine gescheite Rakete an den Skiern angehabt." Am Sonntag hat er nun die Chance auf seinen ersten Spezialslalom-Sieg.

Aufatmen bei Baumann

Für Baumann war es das erste Resultat in dieser Saison nach seinen Ansprüchen, mit der zweitbesten Abfahrtszeit hinter Kriechmayr und vor u.a. dem Norweger Kjetil Jansrud (Kombi-7.) und dem Südtiroler Christof Innerhofer (10.) durfte er aufatmen. "Diese Abfahrt hat gepasst. Über die Minsch-Kante war ich ein bisschen gerade", sagte Baumann. "Aber es gelingt mir wieder, wenn ich in Bedrängnis komme, dass ich draufsteige und nicht nachdenke. Ein cooles Gefühl, wenn es wieder so leicht von der Hand geht."

Es sei nicht nur die Material-Tüftelei gewesen, sondern auch anderes hätte mitgespielt, dass es wieder läuft, erzählte der Tiroler. "Es war viel Zeit zwischen Bormio und jetzt. Ich bin nur mit der Kleinen Skifahren gegangen, habe nicht groß nachgedacht, und dann im Training im Ultental habe ich das erste Mal wieder gespürt, dass das Ganze wieder lockerer läuft und nicht so der Krampf dabei ist." Damit hat sich der Tiroler auch für die WM-Kombination in Aare empfohlen.

Kriechmayr betreibt Schadensbegrenzung

Kriechmayr ging auf gebrochener Slalompiste nicht mehr volles Risiko und ließ viel Zeit liegen, von den 4,13 Sekunden Rückstand holte er jedoch noch einiges auf und den erhofften Top-Ten-Rang. "Wenn der Slalom auch halbwegs okay gewesen wäre", trauerte der Oberösterreicher dem Technik-Teil ein wenig nach. "Die Abfahrt war ganz okay, das Brüggli-S ist mir nicht ganz gelungen, aber Langentrejen war schon sehr gut." Für seine Startnummer in der Kombi hat er jedenfalls einiges getan.

Wegen des Tausches der beiden Disziplinen verzichteten viele Speed-Fahrer auf ein Antreten in der Kombi, Österreich war nur mit vier Athleten vertreten. Kurz war der Arbeitstag von Matthias Mayer, der wie bei Olympia im Kombislalom wild stürzte und sich eine Hüftprellung zuzog. "Bei der Vertikale rein sind mir zu viele Tore da gestanden, da habe ich mich nicht mehr wirklich ausgekannt", musste er zugeben. "Als ich da gelegen bin, habe ich mich brutal geärgert."

Ob es die letzte Kombination in Wengen gewesen ist, bleibt nach wie vor offen. Der Ski-Weltverband (FIS) plant das Ende der Kombi und mehr Rennen mit Parallel-Format. Allerdings steht die Wengen-Kombi im Langzeit-Kalender auch 2020 noch drinnen. Die Organisatoren der Lauberhornrennen würden gerne eine Sprintabfahrt in zwei Durchgängen durchführen. Klarheit sollte nach dem Frühlings-Kongress der FIS herrschen.

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