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Striedinger: Mit "Grant" aufs Gröden-Stockerl

"Grant" über Super-G-Aus als Erfolgsgeheimnis in Gröden-Abfahrt? Die Stimmen:

Striedinger: Mit Foto: © GEPA

Auch bei der dritten Saisonabfahrt jubelt ein Österreicher auf dem Podest.

Allerdings sind es in Gröden nicht Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr, die für den Erfolg verantwortlich zeichnen. Die beiden Teamleader schaffen es auf der Saslong einmal mehr nicht ins Spitzenfeld.

Die rot-weiß-rote Fahne hält Otmar Striedinger als Zweiter hoch. Der Erfolg hat sich am Donnerstag angekündigt, als der Kärntner im Training Zweitschnellster war.

Nach dem Training kam aber ein Nackenschlag - Striedinger fand keinen Platz im ÖSV-Aufgebot für den Super-G. Die Enttäuschung war groß, wie der 30-Jährige im ORF-Interview zugibt: "Die Trainer haben gestern sicher gemerkt, dass ich einen ziemlichen Grant gehabt habe."

Als Ersatz sei er in die Sonne Genussskifahren gegangen. Und habe daraus Motivation gezogen: "Ich bin heute schon mit Wut an den Start gegangen." 

Ergebnis der Abfahrt in Gröden>>>

Das Leben selber schwer gemacht

Die starke Trainingszeit an sich wollte Striedinger gar nicht überbewerten: "Das heißt oft nichts, wenn man im Training Zweiter ist." Entscheidend war aber, warum die Zeit zustande gekommen ist.

"Ich habe mein Material im zweiten Training gefunden, auch die 14 Hundertstel würde ich finden, aber alles in allem bin ich froh, dass ich meinen Speed ins Ziel gebracht habe."

Besser als 24. war er in der Abfahrt im Grödnertal noch nicht gewesen. "Langsam kann ich mich mit der Saslong anfreunden. Eigentlich mag ich es da in Südtirol sehr gerne. Ich habe mir das Leben hier immer wieder selbst schwer gemacht. Ich war hier schon öfters schnell, habe mich aber durch Fehler um gute Ergebnisse gebracht."

"Dann höre ich die Funksprüche der Trainer nicht"

Die Startnummer 1, die in Gröden aufgrund der Sonneneinstrahlung an sich unbeliebt ist, wollte der Kärntner nicht als Nachteil sehen.

"Mir taugt's mit der Nummer 1, da habe ich es gleich hinter mir und höre die ganzen Funksprüche der Trainer nicht." Der 30-Jährige fuhr zum fünften Mal auf ein Weltcup-Podest, der Sieg ist ihm bisher noch verwehrt. Max Franz bleibt der letzte Gröden-Abfahrtssieger aus Österreich (2016).

Mayers Serie reißt

Matthias Mayer verpasste in seinem 200. Weltcup-Rennen den achten Podestplatz in Weltcup-Abfahrten in Folge und damit einen speziellen Eintrag in die Geschichtsbücher.

Dieses Kunststück ist weiterhin Franz Klammer (10) und Stephan Eberharter (8) vorbehalten. Mayer verpasste es auch, seine Führung in der Abfahrtswertung deutlich auszubauen. Er liegt nun 30 Punkte vor Feuz und 66 vor Kilde.

Mayer: "Es ist da einfach der Wurm drinnen"

"Mir hat es beim zweiten Sprung bei der Landung genau vor dem Flachstück den Ski verschlagen. Das hat mich ein paar km/h gekostet und ich hab dann über das Flachstück bis zur Mauer schon so einen Rückstand aufgerissen, dass es sich dann herunten nicht mehr ausgehen konnte."

Auf der Saslong muss der Kärntner damit weiterhin auf einen absoluten Spitzenplatz in der Abfahrt warten, mehr als Rang 7 war bisher nicht zu holen. "Es ist da einfach ein bisserl der Wurm drinnen. Ich habe, wie die Jahre davor, alles reingehaut. Aber ich kriege auch unten überall ein bisserl was dazu, ich hatte einfach nicht den Speed wie der Schnellste."

Er habe sich aufgrund der Ergebnisse der Vergangenheit schon gedacht, "dass Gröden für mich relativ schwer wird. Natürlich war das Ziel, auch in der Abfahrt aufs Podest zu fahren."

Kriechmayr: "Man sollte auch halbwegs skifahren"

Für Mayer (2014) und auch Kriechmayr (2015) bleibt jeweils Platz sieben auf dieser Abfahrt als bestes Resultat stehen.

"Anscheinend mag mich die Saslong nicht recht", meinte der gewohnt selbstkritische Weltmeister. Es sei ihm einfach überall nicht so schön von der Hand gegangen, ein Startnummern-Rennen sah Kriechmayr nicht.

"Der Bennett ist gewaltig gefahren, wenn er meine Nummer gehabt hätte, wäre er wahrscheinlich noch weiter vorne. Die Nummer war super, man sollte halt auch halbwegs skifahren."

Kilde: "Vielleicht zu viel gefeiert..."

Kilde griff auf dem Weg zum dritten Gröden-Abfahrtssieg in Folge einmal mehr in die Trickkiste aus technisch feiner Klinge und Kampflinie, war bei der Einfahrt zur Ciaslat-Wiese aber zu gerade und verpasste mit deutlicher Zwischenbestzeit ein Tor.

Er führte die Riege der geschlagenen Topfavoriten an. "Vielleicht haben wir gestern zu viel gefeiert?", scherzte der Vortages-Sieger dennoch. "Es passiert schnell in diesem Sport. Bryce war super, schön für ihn."

Kilde lässt nun die zwei Riesentorläufe (Sonntag, Montag) in Alta Badia aus. Dort hat Gesamt-Leader Marco Odermatt die nächste Chance auf fette Punkte, der Schweizer war als Zuschauer auch einer der Gewinner des Samstag.

Riesentorlauf in Alta Badia - Sonntag ab 10:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>

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