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Traumstart der ÖSV-Herren in den WM-Winter

Herren-Chef Puelacher "sehr zufrieden". Hirscher in Beaver Creek dabei.

Traumstart der ÖSV-Herren in den WM-Winter Foto: © GEPA

Österreichs Ski-Herren gelingt ein echter Traumstart in den WM-Winter 2018/19.

In den ersten drei Rennen geht nur im Super-G von Lake Louise der Sieg nicht an den ÖSV. Dafür führt Vincent Kriechmayr erstmals die Weltcup-Gesamtwertung an. "Ich bin wirklich sehr zufrieden", erklärt der Tiroler Herrenchef Andreas Puelacher vor dem Wechsel von Kanada nach Beaver Creek in die USA.

Auf der legendären "Birds-of-Prey"-WM-Piste sollen seine Burschen nachlegen. Auch Marcel Hirscher ist mit von der Partie.

Der Levi-Slalom-Sieger fliegt heute Montag nach Denver und wird auf der "Raubvögel"-Strecke in den Rocky Montains den abschließenden Riesentorlauf am Sonntag bestreiten. Selbst ein Antreten im Super-G hat Hirscher zuletzt nicht ganz ausgeschlossen.

Marcel Hirscher trifft auf selbstbewusstes Speed-Team

Der siebenfache Weltcup-Gesamtsieger und Jung-Papa trifft auf ein Speed-Team, das mit viel Selbstvertrauen anreiste. Vor allem Max Franz (Abfahrts-Sieg) und Kriechmayr haben groß aufgezeigt und zudem der Skimarke Fischer zu frischem Glanz verholfen. Dazu kamen in Kanada jeweils starke Teamleistungen.

"Die Burschen haben wirklich gute Leistungen gebracht. Vor allem gefällt mir die technische Qualität, die wir haben", ist Puelacher angetan. Da und dort - wie etwa bei Olympia-Sieger Matthias Mayer (Bild) - gebe es kleinere Abstimmungsfehler. "Aber da suche ich gerade wirklich nach Kleinigkeiten."

"Unser Problem in Lake Louise haben wir bereinigt!"

Auch für Puelacher kann es deshalb gerne so weitergehen. "Das größte Problem hatten wir bisher immer in Lake Louise, das haben wir bereinigt. Jetzt freuen wir uns auf Beaver Creek." Die Raubvogel-Piste dort ist bekanntlich deutlich anspruchsvoller. "Das sollte uns sogar entgegenkommen."

Kriechmayrs Gesamtführung ist natürlich nur eine frühe Momentaufnahme, aber doch auch ein Hinweis. Wie Mayer wäre der Speed-Fahrer aus Oberösterreich dank Hereinnahme des Riesentorlaufs und intensivem Parallel-Training irgendwann sogar ein potenzieller Kandidat auf die große Kristallkugel.

Starten Kriechmayr und Mayer im Beaver-Creek-RTL?

Schon in Beaver könnten Kriechmayr und Mayer deshalb auch im Riesentorlauf eine Chance bekommen. "Ich traue ihnen zu, sich für den zweiten Durchgang zu qualifizieren", so Puelacher.

Insgesamt müsse man aber in zwei Disziplinen dominieren, um eine Chance auf die Gesamtwertung zu haben. Keiner wisse, wie lange etwa Hirscher noch fahre. "Man muss schon langfristig denken. Wir müssen bereit sein, wenn sich die Chance ergibt. Es kann immer Verletzungen, Krankheiten oder Formkrisen geben."

Kriechmayr fährt aktuell eher in einer beneidenswerten Frühform. "Eventuell, dass ich am vergangenen Saisonende skifahrerisch noch ein bissl feiner auf dem Ski gestanden bin", erinnert er an seine zwei Siege beim Finale in Aare. "Aber ohne seinen Rückstand oben wäre er auch im Super-G von Lake Louise unschlagbar gewesen", ist Puelacher überzeugt.

Der 27-jährige Kriechmayr ist zudem das personifizierte Selbstvertrauen. "Ich möchte auf jeder Strecke bereit sein und möglichst immer gewinnen. Ich bin viel zu ehrgeizig, als dass ich das nicht möchte", hat er hohe Ansprüche an sich selbst.

Kriechmayr holte in Beaver Creek erste Punkte und ersten Sieg

Da kommt Beaver gerade recht. Dort hat er seine ersten Weltcuppunkte und vor einem Jahr im Super-G seinen ersten Sieg geholt. "Ich habe viel Selbstvertrauen. Ich möchte weitere Podests holen und Rennen gewinnen."

Trotz des knapp verpassten Sieges in Lake Louise (Sieger Kjetil Jansrud: "Mit einer normalen Fahrt hätte ich gegen Vinz keine Chance gehabt") fühlt sich Kriechmayr in der Abfahrt derzeit besser.

"Außerdem ist das für mich die Königsdisziplin. In einer Abfahrt schnell zu sein, ist ein cooles Gefühl", freut er sich schon auf die Birds of Prey. "Eine wirklich legendäre Abfahrt."

Olympiasieger Matthias Mayer sucht "eine halbe Sekunde"

In Beaver will auch Matthias Mayer wieder mitmischen. Der Olympiasieger machte in Kanada kein Geheimnis daraus, dass ihn derzeit Abstimmungsprobleme plagen. "Da passt einiges noch nicht so zusammen wie in den vergangenen Jahren", rätselte der Head-Fahrer.

"Mir fehlte in jedem Rennen eine halbe Sekunde. Das muss ich diese Woche besser hinkriegen."

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