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Hirscher gewinnt Krimi gegen Kristoffersen

Salzburger setzt sich in hochklassigem Slalom-Duell gegen Norweger durch:

Hirscher gewinnt Krimi gegen Kristoffersen Foto: © getty

Marcel Hirscher gewinnt das erste Rennen der Saison! 

Der siebenfache Gesamtweltcup-Sieger liefert sich im Slalom von Levi ein hochklassiges Duell mit Henrik Kristoffersen (NOR) und setzt sich letztlich mit neun Hundertstel Vorsprung durch. Hirscher und Kristoffersen fahren in einer eigenen Liga, Olympiasieger Andre Myhrer (SWE) hat als Dritter 1,41 Sekunden Rückstand. 

Michael Matt (+1,58), Christian Hirschbühl (+1,66), Manuel Feller (+1,70) und Marco Schwarz (+1,73) landen auf den Plätzen sieben bis zehn und sorgen für ein starkes ÖSV-Ergebnis.

Johannes Strolz sammelt als 15. die ersten Weltcup-Punkte im Slalom, Marc Digruber belegt Rang 19.

Ergebnis des Herren-Slaloms in Levi >>> 

Für Hirscher ist es nach 2013 und 2016 sein dritter Sieg in Lappland und sein 59. Weltcup-Sieg insgesamt. Ewige Bestenliste>>>

Hirscher bedankt sich bei Matt

Die Ausgangsposition nach dem ersten Durchgang war aus österreichischer Sicht mir vier in den Top acht vielversprechend, am Ende waren es fünf ÖSV-Athleten in den Top Ten.

Michael Matt fehlten als Siebenten mit 1,58 Sekunden Rückstand 17/100 Sekunden auf das Podest, Christian Hirschbühl wurde Achter (1,66), Manuel Feller Neunter (1,70) und Marco Schwarz Zehnter (1,73), womit die Österreicher knapp zusammenlagen.

"Es ist sehr schön zu sehen, dass es auch funktioniert. Wegen der letzten Passage habe ich von Michi noch wichtige Informationen raufgefunkt bekommen. Das war sehr wichtig und er hat sicherlich einen Anteil an dem heute. Normalerweise wäre ich wohl auch in den Schlag reingefahren, aber so ist es sich gut ausgegangen", bedankt sich Hirscher für seinen Matt-Funkspruch.

Wenige Tore vor dem Ziel hatte sich ein Loch gebildet, bei dem viele Läufer strauchelten oder sogar ausfielen - wie der Halbzeit-Dritte Clement Noel aus Frankreich.

"Prioritäten haben sich geändert"

Mit dem Sieg zum Auftakt - der Sölden-Riesentorlauf war ja abgesagt worden - seien die Erwartungen an die Saison aber nicht gestiegen, erklärt Hirscher.

"Meine Prioritäten haben sich definitiv geändert. Skifahren ist nicht mehr das Wichtigste in meinem Leben, es kann nicht eine Saison wie jede andere werden", sagte der siebenfache Gesamtweltcupsieger, der im Oktober erstmals Vater geworden war.

So nennt Hirscher sein Rentier>>>

Kristoffersen über Leistung "glücklich"

Im Winter 2017/18 gewann Hirscher von neun Spezialtorläufen im Weltcup sieben, Kristoffersen wurde bei einem Sieg fünfmal Zweiter und dreimal Dritter. Auch beim Saisonauftakt musste sich der Norweger mit Rang zwei begnügen.

Ob die ewigen zweiten Plätze leichter hinzunehmen werden? "Nein, es wird nicht leichter der Zweite zu sein. Es wird sehr viel über diese zweiten Plätze geredet. Aber wenn ich gut fahre und Zweiter werde, bin ich glücklich. Und so weit bin ich ja nicht hinter ihm", sagte Kristoffersen.

Der 35-jährige Olympiasieger Myhrer kürte sich übrigens zum ältesten Podestfahrer in einem Weltcup-Slalom.

Matt trauert Podest nach

Der Olympiadritte Matt wurde ein Opfer eines Loches kurz vor dem Ziel. "Schade, sonst wäre es sich, glaube ich, mit dem Podest ausgegangen. Das Loch hat sich erst entwickelt, es ist rausgebrochen, weil jeder Läufer abrupt genau auf dem Punkt Druck gibt. Und so tief ist es doch nicht durchgefroren. Ich bin froh, dass ich noch drinnengeblieben bin", meint der Tiroler.

Für das erste Rennen könne man schon zufrieden sein. "Die ersten zwei wären nicht erreichbar gewesen, aber der dritte Platz wäre möglich gewesen."

 

Stimmen:

Marcel Hirscher: "Die Vorbereitungen in den letzten beiden Jahren waren sehr speziell - die heuter wieder unter anderen Umständen. Aber es ist sehr schön zu sehen, dass es auch funktioniert. Die letzte Passage, wo einige Fehler gemacht haben - da habe ich von Michi noch wichtige Informationen raufgefunkt bekommen. Das war sehr wichtig und er hat sicherlich einen Anteil an dem heute. Normalerweise wäre ich wohl auch in den schlag reingefahren - aber so bin ich runder gefahren und es ist sich gut ausgegangen. So ein Generationswechsel, den wir im Slalomteam gehabt haben, dauert seine Zeit - aber jetzt sind die Jungs voll da. Und man sieht: Ein Fehler weniger und es steht noch ein Österreicher mit am Podium."

Manuel Feller: "Die ersten zwei sind ein bisserl zu weit weg, damit man sagen kann, man kann halbwegs zufrieden sein. Dazu sind auch noch ein paar Leute zu viel dazwischen. Ich denke, wir haben noch einige Arbeit vor uns. Ein Top-10-Ergebnis zum Start ist gut, aber nicht ganz das, was wir uns erwartet haben. Mannschaftlich ist es aber gut. Im Steilhang hat die Piste schon ziemlich nachgelassen - ich habe nicht ganz das Selbstvertrauen gefunden, um wirklich Gas zu geben. Es war kein einfaches Rennen - aber die schnellsten sind wieder vorne!"

Michael Matt: "Das Ergebnis ist okay. Im 2. Lauf habe ich zu viel verloren - da hat es nicht so gepasst wie im ersten. Speziell durch die Rippen im Steilhang habe ich es nicht so durchgezogen, wie ich das wollte. Unten das Loch habe ich voll aufgenommen - daher muss ich noch froh sein, dass ich im Ziel bin. Ich bin heute mit einem neuen Ski-Modell gefahren, auf dem ich erst drei Tage trainiert habe. Von dem her heißt es nun noch weiterarbeiten, damit ich das letzte da noch rauskitzeln kann."

Marco Schwarz: "Ich glaube, dass ich schneller Skifahren kann, aber über ein Top Ten im ersten Rennen darf man sich nicht aufregen. Die Kurssetzung im 2. Lauf haben wir trainiert, aber das Loch haben wir nicht trainiert."

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