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Kristoffersen: "Es ist nur im Kopf"

Henrik Kristoffersen verneigt sich nach Madonna-Sieg vor Dauerrivale Hirscher:

Kristoffersen: Foto: © GEPA

In den letzten Rennen gab es immer wieder ähnliche Bilder: Ein ratloser Henrik Kristoffersen im Ziel. Der Norweger fuhr seinen Ansprüchen weit hinterher, die Verunsicherung war spürbar.

Im Slalom in Madonna di Campiglio gelingt ihm aber der Befreiungsschlag: Mit einer Aufholjagd stürmt er von Platz 12 nach dem 1. Durchgang zum Sieg. Oft hört man in solchen Fällen von den Fahrern, dass sie am Setup etwas geändert haben. Nicht so diesmal. "Es ist nur der Kopf", erklärt Kristoffersen im ORF-Interview.

Und er verneigt sich auch vor seinem langjährigen Dauerrivalen: "Marcel war in diesem Punkt unglaublich, dass er jeden Lauf mit vollem Angriff und Risiko. Ich muss sagen, das ist nicht so einfach."

"Der 1. Lauf war nur schlecht"

Auch nach dem 1. Durchgang in Madonna sah es nicht nach Besserung aus. "Der erste Lauf war aber nur schlecht. Also nicht technisch schlecht, aber so rund und ruhig", analysiert der Slalomweltcupsieger der Saison 2019/20.

Sein Team habe ihm gesagt, er solle auf seine Stärken Vertrauen: "Sie haben gemeint, ich muss einfach daran denken, dass ich schon viele Rennen gewonnen habe. Im 2. Lauf war es dann Vollgas und am Limit. Ich muss sagen, das war einer meiner emotionalsten Siege."

Probleme mit der Ski-Technik

Dass er Probleme mit seiner Ski-Technik habe, sei für ih nichts Neues. "Das war auch in der Vergangenheit öfters so. Aber da war es meistens im Herbst und da sind keine Rennen." Daher war es da möglich, die Fehler im Training zu beheben.

Nun haben sich die Defizite in Rennen gezeigt. "Es waren drei Riesentorläufe in Serie wirklich schlecht", so Kristoffersen selbstkritisch. "Der Saisonstart in Sölden und das Parallel-Rennen in Lech waren okay. Aber von Santa Caterina bis jetzt war es ganz schwierig."

Gefühl im Slalom besser als im Riesentorlauf

Im Slalom hatte er ohnehin ein besseres Gefühl: "Da habe ich schon gedacht, dass ich dabei bin. In Alta Badia war es vom Skifahren her nicht schlecht. Der erste Lauf heute war aber nur langsam. Und dann so ein zweiter Lauf."

Auf dem will er aufbauen und nach der Weihnachtspause voll angreifen: "Wenn ich so im Jänner fahre, dann ist sicher viel möglich."

Weihnachten ohne Freundin

Apropos Weihnachten: Für Kristoffersen wird es - wie für viele - ein ungewohntes Fest. "Ich feiere in Salzburg - erstmals fahre ich nicht nach Norwegen", erklärt er.

Und das nur im engsten Kreis mit seinem Vater und einem Trainer. Seine übrige Familie und vor allem seine Freundin sind nicht da. "Meine Freundin ist Anfang Dezember nach Norwegen geflogen. Sie kann jetzt nicht kommen. Vielleicht sehe ich sie erst wieder im Februar..."

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