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"Ratlos!" Hirscher entschuldigt sich

Marcel Hirscher entschuldigt sich nach Platz sechs beim Saison-Finale :

Foto: © GEPA

Bei Marcel Hirscher ist die Luft draußen. 

Dem Gesamtweltcup-Sieger sind beim Weltcup-Finale in Soldeu die Strapazen des langen Winters anzumerken. Im abschließenden Riesentorlauf kommt der 30-Jährige nicht über Rang sechs hinaus (Ergebnis). 

"Ich muss mich fast entschuldigen, dass ich nicht besser performe", sagt Hirscher nach dem Rennen im ORF-Interview. "Ich versuche eh alles, aber ich bringe es einfach nicht in den Schnee. Das Bemühen ist da, aber so ist es bald vorbei mit dem roten Leiberl. Ich muss und darf das auch akzeptieren, wie es gerade ist."

"Ich bin ratlos"

Hirscher gibt zu, dass es seit der Ski-WM im Februar, wo er Silber im RTL und Gold im Slalom holte, nicht mehr so richtig rund läuft. Seit dem Großereignis konnte er im Weltcup kein Rennen mehr gewinnen. "Im Moment bin ich selber aber schon etwas ratlos, warum eigentlich seit der Ski-WM so ein Schnitt da ist."

Deshalb sei er auch froh, dass die Saison trotz der vielen Erfolge am Sonntag zu Ende ist. "Es ist echt eine Genugtuung, wenn ich keine Rennen mehr fahren muss."

Diese Aussage bezieht sich - vorerst - nur auf diesen Winter. Ob Hirscher seine Karriere fortsetzt, ist nach wie vor offen. 

"Sollte ich weiterfahren, dann..."

"Sollte ich weiterfahren, dann weiß ich, dass ich viel zu arbeiten habe", sagt der achtfache Gesamtweltcup-Sieger. "Die Frage ist: In welche Richtung treiben mich diese Resultate? In die Richtung, dass ich sage, ich lasse es. Oder so, dass ich sage: So kann ich nicht aufhören."

Hirscher wird wie schon im vergangenen Jahr nach Saisonende eine Auszeit einlegen und dann eine Entscheidung über seine weitere Karriere treffen. 

"Davon habe ich nie geträumt"

Zuvor bekommt Hirscher beim Weltcup-Finale noch seine Kristallkugeln überreicht. Am Samstag jene im Riesentorlauf, am Sonntag folgen noch die Slalom-Kugel sowie die insgesamt achte große Kugel für den Gewinn des Gesamtweltcups. 

Es habe sich nicht anders angefühlt als in den vergangenen Jahren, sagt Hirscher, nachdem er nach dem Riesentorlauf die erste von drei Kristallkugeln in Empfang genommen hatte. "Ein wunderbares Gefühl, mit sehr viel Dankbarkeit und Erleichterung verbunden", sagt der 30-Jährige Salzburger.

Insgesamt 20 große Kugeln wird er am Sonntag sein Eigen nennen. "Von 20 Kugeln habe ich nie geträumt. Es ist unglaublich, diesen neuen Rekord auf Männerseite zu haben. Das ist viel wert. Das hält ein paar Jahre, irgendwann in der Zukunft wird das wer brechen. Es ist unglaublich, so viele Jahre auf diesem hohen Level zu sein", sagt Hirscher.

Die sechste Kugel im Riesentorlauf würde ihm viel bedeuten, der Riesentorlauf sei seiner Meinung nach das Herz des alpinen Skifahrens. "Wenn du gut im Riesentorlauf bist, kannst du in der Zukunft ein perfekter Slalomfahrer oder ein brillanten Speedfahrer werden."

"Dann braucht man nicht herfahren"

Positiv überrascht war er von Soldeu, das habe er nicht erwartet. "Ich habe mich selber gefragt, kann es möglich sein, keine Frühlingsbedingungen zu haben, obwohl es so warm ist? Das kann es. Wir haben großartige Rennbedingungen. Von mir aus können wir hier jedes Jahr fahren."

Mit seinem Rennen war er nicht zufrieden, als Sechster hatte er 1,74 Sekunden Rückstand auf den französischen Sieger Alexis Pinturault. "Das war nicht unbedingt das, war wir uns erwartet oder erhofft haben", kommentiert Hirscher seinen Tagesrang. "Ich kann mir nicht vorwerfen, dass ich nicht gekämpft habe, dass ich es nicht probiert habe. Aber es sind andere momentan einfach die Besseren."

Die Pistenverhältnisse seien tipptopp gewesen, andere würden da auch fahren können, das müsste er auch zusammenbringen. Auch am Saisonende wollte er noch Leistung bringen. "Wenn man das nicht mehr glaubt, braucht man nicht herfahren. Man könnte schon herfahren und die Pokale holen, aber dann ist es gescheiter, ich stelle mich wie ihr im kurzen Leiberl hierher."

Ergebnis des RTL in Soldeu>>>

Statistik: Alle Sieger des RTL-Weltcup>>>

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