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"Wollte nichts mehr essen und nicht schlafen"

US-Skistar gewährt nach Schicksalsschlag Einblick in ihr Seelenleben.

Foto: © getty

Vor zwei Jahren kam der Vater von US-Skistar Mikaela Shiffrin bei einem Unfall, als er in den USA vom Dach seines Hauses gestürzt war, ums Leben. Ein Schicksalsschlag, welcher der 27-jährigen Ausnahme-Athletin bis heute zu schaffen macht.

"Ich wollte nicht mehr Skifahren, ich wollte nichts essen. Ich wollte nicht mehr schlafen", erinnert sich Shiffrin bei "The Player's Tribune" an diese extrem schwierige Zeit zurück.

Auf der Online-Sport-Plattform, bei der Athleten ihre Geschichten erzählen können, gibt die 74-fache Weltcupsiegerin einen tiefen Einblick in ihr Seelenleben.

Sogar ein Karriereende sei nach der Tragödie um ihren Vater im Raum gestanden.

"Surrealer Moment vor dem zweiten Durchgang"

Schließlich entschied sie sich aber doch für eine Rückkehr in den Weltcup-Zirkus.

"Als ich die Chance hatte, das erste Rennen nach seinem Tod zu gewinnen, war es für mich ein surrealer Moment, als ich vor dem zweiten Durchgang oben am Berg stand. Ich wusste, dass ich gewinnen würde, wenn ich einen guten Lauf habe. Dann habe ich aber für mich realisiert, dass ich diesen Sieg ohne meinen Vater holen würde und ich habe mich gefragt, ob ich in so einer Realität überhaupt existieren will?"

"Als ich am Start stand, hatte ich diese intensive Erinnerung an ihn. Das konnte ich einfach nicht mehr aus meinen Kopf bekommen. Normalerweise versuche ich beim Rennen alle Gedanken zu blockieren, in diesem Fall wollte ich das aber nicht. Meine größte Angst ist es nämlich, dass ich die Erinnerungen an ihn sterben lasse. Das wäre so, als ob ich ihn noch einmal verlieren würde", beschreibt Shiffrin ihre komplizierte Gefühlswelt.

"Ich habe am Start seine Stimme gehört und dieses Gefühl einfach in mir wirken lassen. Dann habe ich einfach die Ski laufen lassen. Ich habe mich gewinnen lassen, ohne meinen Vater."

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