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Liensberger: "Müssen auch auf kleine Schritte stolz sein"

Sechster Platz in Flachau kein Erfolgserlebnis, aber ein Lebenszeichen. Stadlober ordnet ihre Aussagen zum Trainerteam ein.

Liensberger: Foto: © GEPA

 Von einem richtigen Erfolgserlebnis sind die ÖSV-Technikerinnen auch im Nachtslalom von Flachau weit entfernt.

Mit Katharina Liensberger als Sechste kommt eine Österreicherin aber allerwenigstens wieder an die Weltspitze voran, nachdem die Ergebnisse des Teams zuletzt an einem Tiefpunkt angelangt waren. Ein Schritt nach vorn. Nicht mehr, nicht weniger.

Aber einer, der für die Stimmung wichtig sein kann. Während Änderungen im Trainerteam längst kein Tabu mehr sind, wie auch die Worte von ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober wissen lassen (HIER nachlesen>>>), ist jeder Anlass zu positiver Stimmung ein wertvoller Beitrag.

So versucht auch Liensberger ihr bestes Saisonresultat zu verbuchen, wenngleich die Vorarlbergerin die Tatsache, den sechsten Rang als solches betrachten zu müssen, im "ORF" eher bitter runterschluckt.

"Immerhin ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Einfach, weil es momentan nicht so leicht von der Hand geht. Es tut ein bisschen gut, dass jetzt ein wenig Stabilität reinkommt, auf der ich aufbauen kann. Ich habe abschnittsweise Schwünge mit Lockerheit gespürt, bei denen ich laufen lassen konnte. Das ist ein richtiger Unterschied zu vorher, da liegt auch zeitlich viel drin", hofft die 25-Jährige.

"Natürlich wäre ich lieber oben bei der Siegerehrung dabei, aber ich sage einmal: wir müssen jetzt auch auf die kleinen Schritte stolz sein."

Zusammenhalt im Team ist da

Denn zuletzt drückten nicht nur die Ergebnisse per se auf das Gemüt. Es gab auch keine Verschnaufpause von den Negativschlagzeilen für das ÖSV-Team.

"Es war nicht so leicht, das auszublenden. Gerade die Medientermine, bei denen man immer wieder das Gleiche gefragt wird... Wir haben untereinander schon unseren Zusammenhalt gefunden. Weil wir gesagt haben, wir müssen jetzt einfach wieder etwas aufbauen", so Liensberger gequält.

"Wir wissen, dass es nicht leicht ist. Betreuer, Coaches - alle versuchen, ihr Bestes zu geben. Jetzt heißt es einfach mal weiterzuschauen."

Stadlober: "Ist keine Trainerdiskussion an sich"

Mit Katharina Truppe hatte eine zweite ÖSV-Frau ein Top-Ten-Ergebnis unter den Latten, vergab aber wenige Meter vor dem Ziel mit einem Steher ein besseres Resultat und wurde Zwölfte.

Katharina Huber als 16. und Franziska Gritsch als 20. fuhren in einem schwierigen Rennen mit vielen Ausfällen auch zu Weltcuppunkten. Ein Mannschaftsergebnis, das den möglichen Umwälzungen in nächster Zeit aber nicht entgegenwirken wird.

Ob es so kurz vor der Ski-Weltmeisterschaft noch zu Änderungen kommt, scheint zu bezweifeln. Änderungen müssen aus der sportlichen Abteilung angestoßen werden, wie die ÖSV-Präsidentin nach ihren Worten noch einmal betonte.

"Das ist nicht meine Entscheidung. Das muss aus dem Team heraus entstehen, die sind mit den Athletinnen am Berg und wissen, welche Defizite vielleicht vorhanden sind. Ich weiß nur, dass es bis gestern sehr viele Gespräche gab. Da ist schon einiges aufgearbeitet worden. Wenn ein Vorschlag kommt, stehe ich dem offen gegenüber", so Stadlober.

Da werde auch kein Zeitrahmen gesteckt.

Als ehemalige Athletin mit Spitzensportlerinnen und Sportlern in der Familie wisse Stadlober jedenfalls, wie schwierig es ist, am Boden liegende wieder nach oben zu bringen: "Es geht darum, drauf zu hören, was die Bedürfnisse sind und Schlüsse zu ziehen, um dann eine Lösung anbieten zu können. Es ist keine Trainerdiskussion an sich. Aber wenn sich Möglichkeiten auftun und es Kompentenzverschiebungen gibt, warum nicht."

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