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Liensberger: In Sölden solls eine Steigerung sein

Liensberger und Sölden – das war bis dato nicht unbedingt eine Erfolgs-Kombination.

Liensberger: In Sölden solls eine Steigerung sein Foto: © GEPA

Katharina Liensberger muss etwas schmunzeln bei dem Gedanken, dass sie den Weltcup-Auftakt in Sölden vor zwei Jahren verpasste – die Vorarlbergerin wurde damals aufgrund des Materialstreits aus dem ÖSV-Aufgebot für den Riesentorlauf gestrichen.

Jetzt hat Liensberger gut lachen, ist der Materialstreit doch längst beigelegt und sie die größte Hoffnung im ÖSV-Damen-Team für das erste Saisonrennen 2021/22.

"Ich bin froh, dass ich jetzt wieder dabei bin", sagt Liensberger, die bei der WM in Cortina in Februar mit Bronze im RTL überraschte.

Liensberger und Sölden – das war bis dato allerdings nicht unbedingt eine Erfolgs-Kombination. Bei drei Starts am Rettenbachferner war ein 16. Platz 2018 das höchste der Gefühle. Im Vorjahr schied die Vorarlbergerin im 2. Durchgang aus.

Warum es in Sölden nicht so recht laufen will, weiß Liensberger selbst nicht so genau. "Gute Frage. Es ist das erste Rennen der Saison, da muss man voll präsent sein. Ich will das natürlich besser machen als in den vergangenen Saisonen, ganz klar."

Ein konkretes Ziel in Form einer Platzierung lässt sich Liensberger bei einem Pressetermin in Sölden nicht entlocken. Nur so viel: "Ich wäre happy, wenn ich mich im Vergleich zu den letzten Jahren steigern könnte."

ÖSV-Damen-Cheftrainer Christian Mitter ist optimistisch, dass das gelingt. "Es ist jetzt nicht unbedingt ein Hang, wo Katharina ihr Bestes rausholen kann. Aber natürlich muss auch das ein Ziel sein, dass sie solche Hänge gut bewältigt und vorne reinfährt. Katharina hat im Training hier ansprechende Leistungen gezeigt, das war nicht schlecht."

Es geht in die richtige Richtung

Ein Top-10-Ergebnis sollte im Bereich des Möglichen liegen. In der vergangenen Saison schaffte es Liensberger in ihrer immer besser werdenden "zweiten" Disziplin in vier von acht Weltcup-Rennen unter die besten Zehn, die beste Platzierung fuhr sie mit Rang drei ausgerechnet bei der WM ein. Im Weltcup gelang das erste RTL-Podest 2019 in Lienz.

"Dass ich schnell Skifahren kann, weiß ich – dass ich schnell Skifahren will, ist auch klar", macht Liensberger deutlich. "Wie ich das dann im Rennen am Samstag umsetzen kann, wird sich zeigen. Man darf das ganze aber nicht überschätzen."

"Ich habe gewisse Erfahrungen aus der letzten Saison mitnehmen können, nicht nur positive logischerweise, aber gerade daraus kann man oft viel lernen."

Wirklich einschätzen, wo man im Vergleich zur Konkurrenz steht, könne man vor dem ersten Rennen selbst nach Trainingseinheiten mit Mikaela Shiffrin oder Alice Robinson nicht. Die guten Ergebnisse aus der Vorsaison geben aber eine gewisse Sicherheit.

"Ich habe gewisse Erfahrungen aus der letzten Saison mitnehmen können, nicht nur positive logischerweise, aber gerade daraus kann man oft viel lernen", erklärt Liensberger. "Man weiß, dass es in die richtige Richtung geht. Das ist auch das Ziel in der Vorbereitung gewesen, da dran zu bleiben und weiterzuarbeiten, damit man sich stetig steigern kann."

Step by step - zum Gesamtweltcup

Während sie im Slalom die Konstanz halten will, soll im RTL in diesem Winter der nächste Schritt gelingen. Erst wenn das gelungen ist, will Liensberger eine dritte Disziplin und damit den Gesamtweltcup-Sieg in Angriff nehmen.

"Das ist nicht zu unterschätzen, dass es am Toplevel notwendig ist, sich stetig zu verbessern. Dazu würde mir einfach die Zeit fehlen, wenn ich mich noch auf andere Disziplinen konzentrieren müsste", liegt der Fokus im Olympia-Winter ganz klar noch auf den beiden technischen Disziplinen. Die große Kristallkugel ist ein langfristiges Ziel.

Jetzt soll ohnehin erst einmal der Auftakt in Sölden gelingen.

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