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Erntezeit für Siebenhofer

Die Steirerin wird zur Dominatorin von Cortina.

Erntezeit für Siebenhofer Foto: © GEPA

Vor etwas mehr als neun Jahren hat Ramona Siebenhofer ihre Premiere im Weltcup gefeiert. In die Siegerlisten schaffte es die Steirerin aber nie.

Das hat die 27-Jährige an diesem Wochenende eindrucksvoll geändert - beide Abfahrten in Cortina d'Ampezzo bewältigte die ÖSV-Läuferin am schnellsten. Nachdem sie am Freitag im Ziel schon Freudentränen vergossen hatte, war sie nach ihrem zweiten Erfolg (Alle Infos >>>) nicht weniger verblüfft.

Und die Geschichtsbücher von Cortina müssen neu geschrieben werden - noch nie hat eine Frau beide Rennen eines Abfahrtsdoppels im norditalienischen Nobel-Skiort für sich entscheiden können.

"Ich wusste nicht, wie ich reagieren soll"

"Das ist die Ernte für die lange, harte Arbeit", freut sich Siebenhofer im TV-Interview im Zielraum.

Dabei war sie mit ihrem Auftritt gar nicht so zufrieden: "Ich muss ehrlich sagen, es war heute nicht so sauber. Die Fahrt war voll auf Angriff, aber nicht wunderschön." Dementsprechend überrascht sei sie über ihren großen Vorsprung gewesen, als sie im Ziel abgeschwungen hatte: "Ich wusste nicht, wie ich reagieren soll."

Siebenhofer weiter: "So einfach geht es offenbar, wenn es wirklich läuft. Ich habe mir oft schwerer getan, um 15. zu werden."

Ein starkes Team

Wirklich gefährlich wurde ihr aber nur noch Nicole Schmidhofer. "Da habe ich nochmal gescheit geschwitzt", grinst die Doppel-Siegerin. Ihre Landsfrau hat eine Vermutung, warum sie ihren zwischenzeitlichen Polster nicht ins Ziel gebracht hat: "Im Großen und Ganzen bin ich ein bisschen zu viel auf der Linie gepickt."

Wirklich enttäuscht ist "Schmidi" deswegen aber nicht: "Das Stockerl ist das Stockerl. Die vier Hundertstel wurmen nicht wirklich, wenn eine von uns vorne ist."

Die Speed-Damen des ÖSV zeigen also in der laufenden WM-Saison abermals auf. "Wir haben ein super Material. Wir können Fehler machen und sind trotzdem noch schnell", findet Siebenhofer einen Grund. Schmidhofer ergänzt: "Wir sind schon sehr lange ein Team, das sich gegenseitig pusht."

Das muss auch die Slowenin Ilka Stuhec, diesmal Dritte, anerkennen: "Das ganze österreichische Team ist sehr stark!"

Große Freude bei Ager

Mehr als eine Talentprobe war am Samstag Rang neun für Christina Ager, zeitgleich mit US-Star Lindsey Vonn. Für die einstige Slalom-Fahrerin aus Tirol war es der erste Top-Ten-Platz in einer Abfahrt.

"Endlich habe ich es auch im Rennen umgesetzt", freut sich die 23-Jährige darüber, auf Augenhöhe mit ihrem Idol Vonn zu sein. "Es ist so cool, dass unser ganzes Team so stark fährt. Wir können nur lernen von Schmidi und Ramona."

Vonn verweist nach den Abfahrts-Plätzen 15 und 9 nach ihrem Comeback darauf, dass sie in der Vorbereitung ja nur Super-G trainiert habe. "Es fehlt die Sicherheit, außerdem tut mir das geschwollene rechte Knie sehr weh", erklärt die Amerikanerin. "Im Super-G erwarte ich mir mehr."

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