"Überrascht bin ich nicht, ich habe immer gewusst, dass sie es können", sagt ÖSV-Präsidentin Roswitha Stadlober nach Vincent Kriechmayrs Silbernen in der Abfahrt. "Aber erfreut bin ich schon."
Nach einer über weite Strecken durchwachsenen Saison genau beim Höhepunkt abzuliefern, ist nicht nur Glück.
Der ÖSV hat sich schon zu Beginn des Winters Ruhe verordnet, zumindest nach außen hin präsentierte man sich bis auf wenige Ausnahmen harmonisch. Anstatt sie öffentlich zu kritisieren, wurde den Athlet:innen der Rücken gestärkt, die Trainer in ihrer Arbeit bestärkt. Es wurde stets von einer Ergebnis- statt Leistungskrise gesprochen.
Auch wenn Medaillen nicht alle Probleme wie etwa jenes im Nachwuchs überstrahlen können: Die erste WM-Woche war ein kräftiges Lebenszeichen des ÖSV-Teams.
"Der ganze Berg hat vom Start bis ins Ziel gebebt"
Beflügelt wurden Venier, Puchner, Haaser, Kriechmayr & Co. sicher auch vom Heimpublikum. Eine Stimmung wie bei der Abfahrt am Sonntag hat man bei einer WM noch selten erlebt.
"Der ganze Berg hat vom Start bis ins Ziel gebebt", beschrieb Stefan Babinsky die Atmosphäre mit insgesamt 22.500 Zuschauern an der Strecke und im Zielstadion.
Das Pracht-Wetter hat in der ersten WM-Woche das übrige zu einem bisher gelungenen Skifest beigetragen. ÖSV-Präsidentin Stadlober hat bereits die Sonnen-WM 2.0 ausgerufen.
Wenn am Ende auch die Medaillen-Ausbeute für Rot-Weiß-Rot ähnlich ausfällt wie 1991 (11 Medaillen), dürfen wir uns auf die zweite WM-Woche freuen.