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Verpatztes Gold-Finish: "Habe mich nicht mehr ausgekannt"

Marco Schwarz fährt in der WM-Kombination hauchdünn an Gold vorbei. Kurz vor dem Ziel war die Verwirrung groß.

Verpatztes Gold-Finish:

Ein Wimpernschlag, mehr fehlte Marco Schwarz nicht zu seiner zweiten WM-Goldenen in der Kombination nach 2021.

Der Titelverteidiger lag auch in Courchevel bis kurz vor dem Ziel auf Titel-Kurs, bei einem langen Zug wenige Tore vor der roten Linie passierte aber der entscheidende Fehler.

"Dort habe ich sicher die Chance auf Gold liegengelassen", weiß Schwarz, dem am Ende nur 10 Hundertstel auf Weltmeister Alexis Pinturault fehlten. Ergebnis der Kombination >>>

Der Ärger über den Fehler wich relativ schnell der Freude über die Silbermedaille.

"Ich hätte auch rausfliegen können", sagt Schwarz mit Verweis auf Mikaela Shiffrin, die tags zuvor auf dem Weg zu Edelmetall ausschied.

Der Kombinations-Slalom verlangte von den Athleten Köpfchen. "Es war brutal eng und es waren viele Kombinationen drinnen. Für den Kopf war das gar nicht so leicht. Ich habe mich gar nicht mehr so richtig ausgekannt", schildert Schwarz die Situation kurz vor dem Ziel.               

Der Druck des Titelverteidigers

Mit der Silbermedaille vergrößerte der 27-jährige Kärntner seinen mittlerweile beträchtlichen Medaillensatz. Schwarz‘ WM-Bilanz glitzert nun in einmal Gold, zweimal Silber und dreimal Bronze.

Medaillenspiegel der Ski-WM >>>

Sein Erfolgsrezept? "Ich gehe bei Großereignissen immer mit der gleichen Herangehensweise rein, dass ich nichts Spezielles mache. Ich sehe es wie jedes andere Rennen und versuche meine Leistung abzurufen. Das funktioniert ganz gut", meint Schwarz bescheiden.

Der sechsfache WM-Medaillen-Gewinner gibt aber auch zu, als Titelverteidiger in der Kombination einen gewissen Druck verspürt zu haben.

"Wenn man bei einer WM dabei ist, will man natürlich immer um Medaillen fahren", sagt Schwarz. "Wenn es dann gleich im ersten Bewerb gelingt, ist das sehr befreiend."

Noch vier weitere WM-Starts: "Dann kann was möglich sein"

Die Silberne wirkt gleichzeitig befreiend und beflügelnd für die Aufgaben, die in Frankreich noch warten. Schwarz gehört als Allrounder zu den Vielstartern bei dieser WM, ingesamt wird er wohl fünf Mal am Start stehen. Nach der Kombi warten der Super-G, die Abfahrt sowie der Riesentorlauf und Slalom. Den Parallel- und Team-Bewerb wird er ziemlich sicher auslassen.

Viel Zeit zum Feiern bleibt Schwarz also nicht, am Mittwoch steht bereits das erste Abfahrts-Training auf dem Programm, am Donnerstag der Super-G.

Mit der Kombi-Silbernen im Rücken macht Schwarz nun Jagd auf weiteres Edelmetall.

"Der erste Druck ist einmal weg, alles was jetzt noch kommt, ist super. Wenn ich es gleich anlege, kann was möglich sein", sagt Schwarz.

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