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ÖSV-Frauen "kommen wieder zur alten Stärke zurück"

Alle vier Österreicherinnen landen bei der WM-Abfahrt in den Top sieben. Eine meint in Richtung der Kritiker: "Jetzt brauchen sie mal alle nichts mehr sagen!"

ÖSV-Frauen Foto: © GEPA

Der Erfolgslauf der ÖSV-Frauen bei der WM in Frankreich geht weiter.

Nach Kombi-Bronze durch Ricarda Haaser und Bronze von Conny Hütter im Super-G holt Nina Ortlieb mit Platz zwei in der Abfahrt die dritte ÖSV-Medaille im dritten WM-Bewerb. Medaillenspiegel der Ski-WM 2023>>>

Fast wären es noch mehr geworden. Hütter und Mirjam Puchner verpassten Edelmetall ex aequo auf Rang vier nur knapp. Stephanie Venier rundet als Siebente das starke Mannschafts-Ergebnis ab. Ergebnis der WM-Abfahrt>>>

"Wir sind irrsinnig froh, dass es uns gelungen ist, dass die Damen zeigen, was sie können", sagt ÖSV-Cheftrainer Thomas Trinker, dem ob der mäßigen Saisonleistungen der ÖSV-Frauen vor der WM viel Kritik entgegenbließ.

ÖSV-Finanzreferent Patrick Ortlieb hat nicht nur für Tochter Nina Lob übrig: "Die ganze Mannschaft war geschlossen stark. Ich bin stolz auf die Abfahrts-Mannschaft, die Mädels haben alles umgesetzt, was ihnen vorgegeben wurde. Wir kommen wieder zur alten Stärke zurück", ist sich der Vorarlberger sicher.  

Hütter: "Ein vierter Platz ist ein Vollblödsinn"

Trotz des mannschaftlich starken Ergebnisses – alle vier ÖSV-Starterinnen in den Top sieben – regierten bei zwei Damen gemischte Gefühle. Conny Hütter und Mirjam Puchner haderten mit ihrem "Blech-Pech".

"Ein vierter Platz ist ein Vollblödsinn, aber irgendeiner muss es werden", sagt Hütter. "Skifahren hat mir schon so viele Tränen gekostet, ich glaube, dass ist es jetzt einfach nicht wert, dass ich deshalb weine und mir den Tag vermiese."

Die Steirerin weiß immerhin genau, warum es an diesem Tag nicht ganz fürs Podest gereicht hat. "Die letzten eineinhalb Wochen waren sehr turbulent, im positiven und im negativen Sinn", spricht sie ihre Viruserkrankung und die Bronze-Medaille im Super-G an. "Ich konnte gewisse Passagen heute nicht auf der engsten Linie fahren, weil ich den Druck einfach nicht aufrechterhalten habe. Ich habe einfach gemerkt, es ist aus." Die Kräfte hätten einfach nicht mehr ausgereicht.

Im Super-G seien die Hundertstel auf ihrer Seite gewesen, diesmal eben nicht. "Es war wieder ein Gemetzel, wir haben alles gegeben und ich glaube, unsere Mannschaftsleistung ist schon sehr beachtlich. Sicher beißt man sich in den Hintern, wenn man Vierte wird. Aber es war trotzdem eine schöne Woche."

Hütter reist immerhin mit einer Bronze-Medaille aus Frankreich ab, Puchner bleibt hingegen nur "Blech".

"Das ist heuer schon der dritte vierte Platz. Ich merke schon, wie es mich immer mehr anzipft", sagt die Salzburgerin. "Da runter darf man sich keine Fehler erlauben. Man sieht, wie eng das alles ist. Ich hab‘s leider nicht auf die Reihe bekommen. Bitter, aber was soll’s."

Venier: "Jetzt brauchen sie mal alle nichts mehr sagen"

Zufrieden ist hingegen Stephanie Venier, die im letzten Abdrücken auf den WM-Zug aufgesprungen ist und sich in der teaminternen Qualifikation am Donnerstag durchgesetzt hat.

"Ich habe die letzten Wochen, Monate und Jahre so harte Zeiten durchgemacht, da muss ich den siebenten Platz mit offenen Händen nehmen und auch mal wieder mit den kleinen Sachen zufrieden sein", sagt die Tirolerin.

Auch Venier zeigt sich stolz aufgrund der starken ÖSV-Teamleistung und meint in Richtung der Kritiker: "Jetzt brauchen sie mal alle nichts mehr sagen."

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