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"Extrem blöd oder schade": Die ÖSV-Halbzeitbilanz bei der WM

Die erste von zwei WM-Wochen ist absolviert. Die ÖSV-Cheftrainer ziehen eine gemischte Zwischenbilanz.

Foto: © GEPA

Halbzeit bei der Ski-WM!

Die erste Woche der Titelkämpfe in Courchevel und Meribel ist rum, die Zwischenbilanz des ÖSV fällt zwiegespalten aus.

Während Österreichs Frauen in Frankreich in den ersten drei Bewerben jeweils eine Medaille geholt haben, gingen die Männer nach Silber und Bronze in der Kombination in den Speed-Bewerben leer aus.

Medaillenspiegel der Ski-WM 2023>>>

"Es hat super gut angefangen mit zwei Medaillen und dann haben wir uns natürlich mehr erhofft, denn es war ein richtiger Flow da. Es ist schon extrem blöd oder schade", sagt ÖSV-Herren-Cheftrainer Marko Pfeifer über das Abschneiden der Kern-Speedtruppe um Vincent Kriechmayr, Daniel Hemetsberger und Otmar Striedinger.

Die Österreicher landeten erstmals seit 2013 in WM-Abfahrten und -Super-G wieder außerhalb der Medaillenränge.

"Nachdem man von den vergangenen Großereignissen immer was mitgenommen hat, hat es hier aufgrund von zu vielen individuellen Fehlern leider nicht funktioniert. Es ist in Super-G und Abfahrt das Gleiche gewesen: Vinc macht Fehler, Hemi macht Fehler, Oti wäre auch schnell gewesen und macht Fehler", so Pfeifer. "Es schmerzt der ganzen Speed-Mannschaft."

Schwarz und Speed-Damen als positive Überraschungen

Ein positiver Ausreißer ist Marco Schwarz gewesen. Nach Silber in der Kombination und Platz sechs im Super-G holte der Kärntner am Sonntag in der Abfahrt Platz vier, nur vier Hundertstel fehlten auf Bronze. In beiden Speed-Disziplinen war eine Medaille im Bereich des Möglichen.

"Wir haben den Marco eigentlich kurz vor der WM zum Speedfahrer umdisponiert und er ist auf einmal ein Medaillenkandidat geworden in beiden Disziplinen", gibt Pfeifer zu bedenken.

Sein Pendant bei den Frauen, Thomas Trinker, durfte in der Abfahrt hingegen ein mannschaftlich starkes Ergebnis bejubeln, alle vier ÖSV-Starterinnen landeten in den Top sieben, Nina Ortlieb holte Silber. Zuvor sorgten Ricarda Haaser in der Kombination (Bronze) und Conny Hütter im Super-G (Bronze) bereits für Edelmetall.

"Wir haben daran geglaubt und haben uns auf jedes Rennen super fokussiert. Vor allem die Damen haben es super hergebracht", sagt Trinker, der vor allem die Leistung in der Abfahrt hervorhebt. "Damit sind wir sehr froh und glücklich und ich bin sehr stolz auf die Damen."

Gelingt den Technik-Frauen der Turnaround?

Die zweite WM-Woche steht nun im Zeichen der Technik-Bewerbe. Nach dem rennfreien Montag steigt am Dienstag der Mannschaftsbewerb und am Mittwoch die Parallel-Bewerbe bei Frauen und Männern, ehe es mit den Riesentorläufen und Slaloms weiter geht.

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Hier sind vor allem die krisengebeutelten ÖSV-Frauen um Katharina Liensberger gefordert.

"Wir sind bei den Technikerinnen sehr hart beim Arbeiten. Die Trainer sind sehr engagiert, die Damen sind sehr engagiert. Und wir wissen, woran es scheitert", sagt Trinker, der an den "Turnaround" glaubt. "Wir werden das früher oder später schaffen. Ich bin überzeugt davon, dass wir es hier bei der WM schon zeigen können."

Pfeifer hofft auf das Quäntchen Glück

Bei den Männern stehen die Vorzeichen vor den Technik-Bewerben da schon besser. Mit Manuel Feller hat man einen Podestfahrer am Start, auch Schwarz hat das Potenzial dazu.

"Schwarz ist in guter Form, er kann im Riesentorlauf eine Medaille machen, genauso wie Feller. Das sind unsere heißesten Eisen. Vielleicht kann ein Stefan Brennsteiner oder Raphael Haaser überraschen wie die Kanadier im Speed-Bereich. Alle vier RTL-Starter haben das Zeug dazu, aufs Podium zu fahren", erklärt Pfeifer.

Im Slalom gelte dasselbe. "Da haben wir zwar heuer im Weltcup noch nicht viel mitgenommen, aber wir haben auch vier Leute am Start, die sehr schnell Skifahren. Da gilt es, richtig Gas zu geben. Dann werden wir auch was mitnehmen", ist sich der Cheftrainer sicher.

Pfeifer betont die Kämpfer-Mentalität seiner Gruppe und hofft gleichzeitig in der zweiten WM-Woche "auf das gewisse Quäntchen Glück, dass auch mal die Hundertstel auf unserer Seite sind bzw. wir die Fehler weglassen. Dann bin ich guter Dinge, dass wir noch Medaillen mitnehmen."

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