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Keine Medaille für ÖSV-Damen! Gut holt 1. Gold

Für ÖSV-Damen beginnt WM mit Super-G-Enttäuschung. Schweizerin holt 1. Gold:

Keine Medaille für ÖSV-Damen! Gut holt 1. Gold Foto: © GEPA

Die ÖSV-Hoffnungen auf eine Medaille im Super-G zum Auftakt der WM in Cortina d'Ampezzo werden nicht erfüllt.

Tamara Tippler muss sich als Mitfavoritin mit Rang sieben zufrieden geben.

Den Sieg schnappt sich Top-Favoritin Lara Gut-Behrami! Die vierfache Saison-Siegerin aus der Schweiz gewinnt mit 0,34 Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegin Corinne Suter. Für Gut-Behrami ist es die erste Goldmedaille ihrer Karriere.

Titelverteidigerin Mikaela Shiffrin liegt bis zur letzten Zwischenzeit voran, ein schwerer Fehler im Schlussteil zerstört den Goldtraum der US-Amerikanerin auf eine weitere Goldmedaille. Mit 0,47 Sekunden Rückstand sichert sich die 25-Jährige aber noch Bronze.

Ariane Rädler belegt bei ihrem WM-Debüt mit 1,59 Sekunden Rückstand den 16. Rang. Ihre Vorarlberger Landsfrau Christine Scheyer landet unmittelbar dahinter auf Platz 17, die Tirolerin Stephanie Venier büßt 2,03 Sekunden ein und klassiert sich auf dem 20. Platz.

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Tipplers Hoffnungen schnell geplatzt

Dass es beim verspäteten WM-Start keine Auftaktmedaille für Österreich geben würde, war trotz perfekter Verhältnisse früh klar.

Die seit Wochen in guter Form fahrende Tippler ging unter der Tofana schon mit Startnummer drei ins Rennen, wurde aber sofort von Shiffrin und Suter sowie kurz später auch von Gut-Behrami "überholt". Letztlich musste sich die Steirerin mit Rang sieben begnügen, vom Podest trennten sie vier Zehntel.

Tippler: "Im Mittelteil war ich nur Passagier"

In Abwesenheit der Verletzten wie Nicole Schmidhofer oder Nina Ortlieb konnten danach weder Ariane Rädler (16.) noch Christine Scheyer (17.) oder Stephane Venier (20.) für Tippler einspringen. "Ich hab's probiert, war auch nicht übermotiviert und voll bei der Sache", sagte Tippler nach dem verpatzten Rennen im ORF.

Die Steirerin hatte den Grund für ihren Rückstand rasch gefunden. "Im Mittelteil war ich nur Passagier. Die Ski sind gegangen wie die Feuerwehr, das alleine hilft aber nichts. Denn dort, wo es gedreht hat, habe ich zu viel Zeit verloren", erklärte Tippler.

Erstes WM-Gold für Lara Gut-Behrami

Topfavoritin Gut-Behrami gelang hingegen erneut ein gutes Rennen. Die Schweizerin, die zuvor im Weltcup vier Mal in Folge gewonnen hatte, holte sich mit 29 Jahren und dem fünften SG-Sieg in Folge endlich auch ihr erstes WM-Gold.

Die vor ihr letzte Super-G-Weltmeisterin aus der Schweiz war 1987 Maria Walliser gewesen, auch damals gab es dank Platz zwei für Michela Figini einen Doppelsieg für die Eidgenossinnen. Suter hatte Silber vor allem einer fantastischen Fahrt im Schlussteil zu verdanken.

 

Stimmen:

Lara Gut-Behrami (SUI/Gold): "Am Start hat man nichts gewonnen, man muss noch fahren. Ich war nervös, wollte fahren, wie ich das kann. Der Unterschied zur Vergangenheit war, dass ich nicht von Gold geträumt habe. Mir war wichtig zu zeigen, was ich kann, dass eine Karriere nicht nur an einer Goldmedaille gemessen wird. Heute am Start habe ich gedacht, wenn sie mir vor Jahren 30 Siege im Weltcup oder eine Goldmedaille vorgeschlagen hätten, hätte ich die 30 Siege gewählt. Ich habe mir gedacht, ich muss nur fahren. Wenn es ein Gold wird, umso schöner. Ich war überrascht vom Schnee, es waren schon Spuren auf der Piste. Ein paar Mal war ich voll neben der Linie, auf dem Schnee ist das nicht schnell."

Corinne Suter (SUI/Silber): "Ich habe heute meine Stärken voll und ganz ausgenützt. Ich habe mir das bei der Besichtigung angeschaut, wie ich das taktisch anlege, dass man unten den Speed mitnimmt, von dem lebt man bis ins Ziel, das ist mir gut gelungen. Die letzte Zeit war nicht einfach für mich, ein Auf und Ab. Dass ich am Tag X meine Leistung abrufen konnte, da bin ich schon sehr stolz drauf."

Mikaela Shiffrin (USA/Bronze): "Ich hatte einen Plan, ich wusste nicht, ob ich alles so ausführen kann. Zu 98 Prozent ist mir das gelungen. Es ist vielleicht ein bisschen so, wie es sein sollte. Ich bin enttäuscht, es wäre magisch gewesen. Ich war bei dem Fehler so weit draußen, 10 bis 15 Meter, dass ich dachte, ich bin ein Streckenarbeiter. Aber ich bin aggressiv gefahren, das ist super, dass ich das so machen konnte im Super-G nach der langen Zeit. Es hat so viel Spaß gemacht. Ich bin wirklich glücklich, dass ich auf dem Podest bin."

Tamara Tippler (AUT/7.): "Ich habe es probiert, ich war nicht übermotiviert, habe auf mein Können und Skifahren vertraut. Im Mittelteil bin ich ein bisserl Passagier gewesen, war bei den Wellen hintennach. Die Ski sind gegangen wie die Feuerwehr, das alleine hilft aber nichts. Denn dort, wo es gedreht hat, habe ich zu viel Zeit verloren. Von den Teilpassagen kann ich mir nichts kaufen, aber das ist nicht das letzte Rennen meiner Karriere. Ich nehme mit, dass ich mitfighten kann."

Ariane Rädler (AUT/16.): "Ich hätte mir mehr erwartet, ich mag es, wenn es bissl mehr dreht. Leider bin ich genau dort nicht gut gefahren, zu gerade rein. Ich habe nach dem Tor nachdrücken müssen, aber draußen ist der Schnee so weich, da bekommst nichts mehr zurück und hast keine Chance mehr. Wenn du das nicht genau erwischt, wird dir das zum Verhängnis."

Christine Scheyer (AUT/17.): "Es war ziemlich verpatzt. Ich hätte es mir (von der Piste/Anm.) besser vorgestellt, aber du kannst nicht korrigieren. Sobald du zu spät bist, bist zu weit draußen, das bremst. Du bekommst vom Schnee nichts zurück."

Stephanie Venier (AUT/20.): "Ich habe mich extrem gut gefühlt. Wie es der Teufel haben will, hat es zugezogen, von der Sicht her habe ich es am schlechtesten gehabt. Es war wirklich lässig gesetzt, bei manche Kurven bin ich extrem gut ins Fahren gekommen."

Christian Mitter (ÖSV-Damen-Rennsportleiter): "Das war sicher nicht der Auftakt, den wir uns erwünscht haben. Das müssen wir uns ein bisserl anschauen, das war vom Skifahrerischen her teilweise nicht genug und vom Taktischen auch nicht. Tamara kann man keinen Vorwurf machen, sie ist um eine Medaille gefahren. Sie hat es probiert. Das jetzt alles auf die Kurssetzung zu schieben, ist schwach, denn das ist für alle gleich und alle haben eine Besichtigung."

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