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Ski-WM: Die Titelverteidiger sind in (Un-)Form

Die WM-Helden von Aare 2019 und ihre Aussichten für die Titelkämpfe in Cortina:

Ski-WM: Die Titelverteidiger sind in (Un-)Form Foto: © getty

Schon sind wieder zwei Jahre vergangen und die nächste Ski-WM ist da! 

Nach den Titelkämpfen 2019 im schwedischen Aare wird diesmal in Cortina d'Ampezzo um Gold, Silber und Bronze gefahren. Aber welche Damen und Herren sind die Titelverteidiger in Abfahrt, Super-G, RTL, Slalom und Kombination und wie sind sie in Form?

Ein Überblick über die Form der Aare-Titelverteidiger vor der Ski-WM 2021 in Cortina d'Ampezzo:

HERREN:

Kjetil Jansrud (Norwegen, 35 Jahre) - Abfahrt: Der Norweger ist weit von seiner Bestform entfernt, in der er vor zwei Jahren in Aare vor Aksel Lund Svindal bei dessen Abschied zu Gold raste. Nach dem verletzungsbedingten Saisonende von Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde ist Jansrud in der Abfahrt die Ein-Mann-Show der Norweger. Er schaffte es als Vierter in Gröden erst einmal in die Top 15. Im Super-G ist er mit drei Top-Sechs-Rängen weit besser in Form. Dort hatte er teamintern bisher auch Adrian Smiseth Sejersted als Gradmesser, der Kitzbühel aber wegen Knieproblemen ausließ.

Dominik Paris (Italien, 31 Jahre) - Super-G: Nach seinem unmittelbar vor den Hahnenkammrennen 2020 erlittenen Kreuzbandriss kämpfte sich "Domme" zurück an die Spitze und landete als Abfahrts-Dritter in Kitzbühel erstmals wieder auf dem Podest, in Bormio war er zuvor Vierter. Noch nicht so gut läuft es im Super-G, mehr als Platz zwölf in Gröden als Topleistung war noch nicht drinnen. Er kann aber definitiv beides: Im Super-G spielt jedoch nach Verletzungen Selbstvertrauen eine große Rolle, bei guten Sichtbedingungen muss man ihn auch da auf der Rechnung haben.

Henrik Kristoffersen (Norwegen, 26 Jahre) - Riesentorlauf: Der Titelverteidiger im Riesentorlauf zählt dieses Mal in dieser Disziplin nur zu den Außenseitern auf Edelmetall. Als Fünfter in Sölden und Neunter in Adelboden blieb er bisher einiges schuldig. Im Slalom hat er zumindest für weiche Pistenverhältnisse sein Paket geschnürt, wie sein Sieg in Chamonix bestätigte, im Riesentorlauf war der Kugel-Verteidiger bisher auf verlorenem Posten. Auch wenn es sich um Kristoffersen handelt - eine Medaille wäre dieses Mal in der Kerndisziplin eine Überraschung.

Foto: © GEPA

Marcel Hirscher (Österreich, 31 Jahre) - Slalom: Ein halbes Jahr nach seinem dritten Weltmeistertitel im Slalom - Hirscher führte in Aare vor Michael Matt und Marco Schwarz einen Dreifachsieg an - verabschiedete sich der Salzburger im Herbst 2019 in die Sport-Pension. Die Chancen, dass Slalom-Gold im ÖSV-Lager bleibt, stehen gut, der Disziplinführende Schwarz fuhr sich als "Mister Konstant" in den Kreis der Topfavoriten.

Alexis Pinturault (Frankreich, 29 Jahre) - Kombination: Als Topfavorit wird Pinturault die Mission erfolgreiche Titelverteidigung in Angriff nehmen. Im Weltcup ist diese Disziplin in dieser Saison wegen der coronabedingten Trennung der Speed und Technik-Bubbles nicht im Programm. Kombiniert wird mit Slalom und Super-G. Im Speed-Metier machte Pinturault zuletzt in Kitzbühel als Zwölfter noch eine Formüberprüfung, im Slalom war er zweimal als Dritter auf dem Podest. Der 29-Jährige könnte als dreifacher Riesentorlauf-Sieger und als Gewinner des einzigen Parallelbewerbs in dieser Saison zum Medaillenhamster werden.

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DAMEN:

Ilka Stuhec (Slowenien, 30 Jahre) - Abfahrt: Die Slowenin ist zweifache Titelverteidigerin, gewann sie doch in St. Moritz und Aare Abfahrts-Gold. Dazwischen lag ein Kreuzbandriss im linken Knie, nach Schweden folgte ein weiterer. Zu Saisonbeginn lief es mit den Abfahrtsrängen vier und sieben in Val d'Isere gut, seit dem sechsten Platz in St. Anton Anfang Jänner hat sie aber kaum noch Zählbares stehen. Zuletzt in Garmisch-Partenkirchen war die 30-Jährige nicht am Start.

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Mikaela Shiffrin (USA, 25 Jahre) - Super-G: Die US-Amerikanerin bestritt in dieser Saison noch keine Speedrennen, legte vor den Weltmeisterschaften aber einen Trainingsblock ein und wird im Super-G an den Start gehen. Vergleichswerte gibt es keine, von Shiffrin weiß man aber, dass sie nur Rennen fährt, wenn sie sich auch Chancen ausrechnet. Sie plant neben Slalom und Riesentorlauf auch ein Antreten in der Kombination und damit so viele WM-Rennen wie noch nie. Mit erst zehn Rennstarts in diesem Winter dürften die Kraftspeicher im Vergleich zu den Vielfahrerinnen gut gefüllt sein.

Petra Vlhova (Slowakei, 25 Jahre) - Riesentorlauf: Im Slalom zählt die Slowakin wie in der Kombination und dem Parallelbewerb zum engsten Kreis der Goldanwärterinnen, im Riesentorlauf ging die Leistungskurve im Laufe der Saison allerdings nach unten. Angefangen mit zwei dritten Plätzen in Sölden und Courchevel, denen sie noch einen vierten im ersten Kranjska-Gora-Rennen folgen ließ, reichte es im zweiten nur zu Platz zehn und in Kronplatz zu zwölf. Ihr kann in Cortina aber Großes gelingen: Die Allrounderin bestritt alle 22 Weltcuprennen und war in allen Disziplinen unter den ersten fünf.

Mikaela Shiffrin (USA, 25 Jahre) - Slalom: Die US-Amerikanerin hat bereits vier WM-Titel im Slalom von 2013, 2015, 2017 und 2019 daheim. So viele hat sonst nur die Deutsche Christl Cranz gewonnen, wobei Shiffrin als Erste en suite triumphierte. In fünf Saisonrennen war sie immer unter den ersten fünf, den bisher letzten Slalom in Flachau gewann sie. Anders als in machen Jahren zuvor wird Shiffrin für den Titelgewinn aber hart kämpfen müssen.

Wendy Holdener (Schweiz, 27 Jahre) - Kombination: Der aufgrund der Corona-Pandemie geänderte Weltcupkalender sah in diesem Winter keine Kombination vor. Im Slalom stets in den Top Sechs und im Super-G in St. Anton Neunte muss man Holdener aber auch heuer wieder auf der Rechnung für eine Kombinationsmedaille haben.

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