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WM 2025! Schröcksi: "Damit kann ich aufhören"

Für ÖSV-Präsident Schröcksnadel schließt sich mit neuerlicher WM in Saalbach ein Kreis:

WM 2025! Schröcksi: Foto: © GEPA

34 Jahre nach den als Sonnen-WM in die Geschichte eingegangenen alpinen Titelkämpfen wird Saalbach-Hinterglemm vom 4. bis 23. Februar 2025 zum zweiten Mal die Alpine Ski-WM ausrichten.

Die Salzburger, die sich auch schon für die WM 2023 beworben hatten, setzten sich bei der FIS-Abstimmung mit zwölf Stimmen gegen die Mitbewerber Crans Montana (Schweiz) und Garmisch-Partenkirchen (Deutschland) mit je einer Stimme sowie einer Stimmenthaltung durch. Zuletzt gab es in Österreich 2013 in Schladming Ski-Weltmeisterschaften. 

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel, der sich bei der zweiten Bewerbung en suite sehr für Saalbach eingesetzt hatte, bedankte sich bei allen Mitarbeitern im ÖSV und in Saalbach. "Das Stimmenverhältnis spricht ja dafür, dass wir eine gute Bewerbung abgegeben haben. Ich glaube, für ganz Österreich ist das eine ganz, ganz wichtige Entscheidung", sagte Schröcksnadel im ORF-Interview.

Man wisse nicht, wie es mit der Corona-Situation genau weitergehe. "Aber ich denke, in fünf Jahren wird sich viel geändert haben, wenn wir dann wieder eine WM in Österreich haben werden."

Für Schröcksnadel schließt sich ein Kreis

Für Schröcksnadel, der neuerlich bestätigte, dass er im Sommer 2021 nicht mehr zur Wahl antreten wird, schließt sich ein Kreis. "Wie ich 1991 begonnen habe, war es die erste WM in Saalbach, jetzt kann ich damit aufhören - also die WM geholt zu haben. Es ist ein großer Schritt für den österreichischen Tourismus und den österreichischen Skisport."

Mit einem so eindeutigen Ausgang (12:1:1-Stimmen plus eine Enthaltung) habe er nicht gerechnet. "Aber ich wusste, dass wir sehr viele Freunde haben, die uns die Stimme geben werden. Wir haben damals in Griechenland verloren und auch den Franzosen gratuliert und damals vorgearbeitet für die nächste Wahl. Wir sind sehr glücklich und werden jetzt nach Saalbach fahren und die Fahne übergeben."

Die WM 2025 werde "sicher ein anderer Präsident machen", sagte Schröcksnadel und fügte scherzend hinzu: "Ich hoffe, es ist dann der gleiche, der das kommende Jahr gewählt wird."

"Haben siebeneinhalb Jahre dafür gekämpft"

Bartholomäus "Bartl" Gensbichler, Delegationsleiter der österreichischen WM-Bewerbung und Präsident des Salzburger Landesskiverbandes war bei einer sofort einsetzenden Feier in der Hinterglemm überglücklich. "Wir haben siebeneinhalb Jahre dafür gekämpft. Ich bin überglücklich. Jetzt geht es erst so richtig los. 2025 werden wir der Welt zeigen, wo man Skifeste feiert mit dem österreichischen Skiverband."

Den Vorstand hat wohl auch das Konzept der Veranstalter im Glemmtal überzeugt: "Ein Berg, alle Bewerbe". Sämtliche Rennen werden auf dem Zwölferkogel veranstaltet, es gibt nur ein Zielgelände und sämtliche Locations wie auch Medaillenplatz etc. sind in Gehdistanz. Zudem war Saalbach neben der WM 1991 Veranstalter von bisher 34 Weltcuprennen und zwei Weltcup-Finali und hat sich auch bei kurzfristigen Übernahmen von anderen Orten bewährt.

Rund 20.000 Gästebetten in Saalbach-Hinterglemm bzw. 50.000 in der Region sollen zur Verfügung stehen. Insgesamt sollen trotz der eben erst fertiggestellten neuen Seilbahn noch 40 bis 50 Mio. Euro in die Region investiert werden.

"Wie auch bei unseren Nordischen Weltmeisterschaften gehen wir mit Saalbach in Österreich ins Kernland des alpinen Skifahrens. Jedes Mal, wenn die FIS eine WM in Österreich veranstaltet hat, ist es ein besonderes Ereignis mit vielen Zuschauern und sehr professioneller Organisation. Ich habe keine Zweifel, dass Saalbach dieser starken Tradition gerecht wird", meinte FIS-Präsident Gian Franco Kasper zur Wahl.

Die nächsten alpinen Weltmeisterschaften gehen 2021 in Cortina d'Ampezzo und 2023 in Courchevel-Meribel in Szene. Österreich ist zum insgesamt zehnten Mal Veranstalter einer alpinen WM.

Auch die Nordische WM 2025 wurde vergeben, und zwar an den einzigen Bewerber Trondheim.

Weitere Stimmen zum Zuschlag für Saalbach-Hinterglemm unter dem Video:

Alexandra Meißnitzer (WM-Botschafterin): "Dass wir zwölf Stimmen kriegen, da war jetzt ganz viel Freude dabei und es freut mich deshalb so für die Saalbacher, weil sie so viel tun für den Nachwuchs. Es gibt eine permanente Trainingsstrecke für sämtliche Teams, für alle Kader, wo sie gratis trainieren dürfen. Da kommt jetzt schon einiges zurück. Jetzt bin ich seit einer Weile dabei, und ich muss sagen, ich war selten so nervös. Ich freue mich für junge Athleten, die jetzt vielleicht als Ziel haben, dass sie 2025 dabei sind."

Klaus Leistner (Ex-ÖSV-Generalsekretär, für Bewerbung mitverantwortlich): "Für uns hat gesprochen die Erfahrung, die Infrastruktur, die hervorragend aufbereitet worden ist, und ich glaube schon auch die Begeisterung, die wir gemeinsam mit unseren Freunden in Saalbach vermitteln konnten. Ich glaube, diese WM wird stehen für erstens technisch hervorragende Bedingungen für die Rennläufen, für Gastlichkeit und auch für nachhaltige Investitionen in den Skisport."

Christian Scherer (Neo-ÖSV-Generalsekretär): "Unser Präsident hat uns und der österreichischen Familie ein sehr großes Geschenk gemacht. Wir haben jetzt ein Leuchtturm-Projekt, an dem wir uns orientieren können und die nächsten fünf Jahre dahin auch arbeiten können." Seine Vision: "Wir haben Gott sei Dank noch unseren Präsidenten, der uns noch einige Zeit begleiten, einarbeiten wird. Danach möchten wir natürlich Impulse im Breitensport, im Spitzensport setzen, um auch die Jugend in Österreich vom Volkssport Ski alpin zu begeistern."

Toni Giger (ÖSV-Sportdirektor): "Für die Athletinnen und Athleten ist eine Heim-WM immer etwas ganz Besonderes. Der Skisport wird in Österreich emotional getragen, die Fans fiebern mit und von da her freuen wir uns wahnsinnig, dass Saalbach diese WM 2025 für sich entschieden hat. Es ist ein tolles Gefühl. Wir brechen jetzt auf nach Saalbach, feiern mit dem OK dort."

Michael Walchhofer (ÖSV-Vizepräsident, Ex-Skirennläufer): "Es ist ein ganz wichtiger Impuls auch für den Skisport. Nicht nur hier in Saalbach, sondern auch für den ÖSV und den österreichischen Skisport. Ich glaube, dass es vom Zeitpunkt her sehr gut passt, momentan ist alles geprägt von dem Coronavirus. Von dem werden wir uns hoffentlich schnell wieder erholen. Dann ist so ein Ziel wie eine Weltmeisterschaft sehr willkommen."

Sportminister Werner Kogler (Grüne): "Ein großer Tag für den österreichischen Sport und die österreichischen Sportfans! Ich gratuliere dem Organisationsteam, dem Österreichischen Skiverband, vor allem aber den Athletinnen und Athleten, für die eine Heim-WM die Extraportion Motivation liefert, um an jedem einzelnen Tag das Beste aus sich herauszuholen." Mit dem Ort verbinde er nur "die besten Erinnerungen", teilte der Vizekanzler der APA in einem schriftlichen Statement mit. "Dort ist der Stern von Stephan Eberharter mit zwei Goldmedaillen aufgegangen, dort haben Petra Kronberger sowie die unvergessenen Ulrike Maier und Rudi Nierlich ihre großen Karrieren gekrönt. Ich freue mich schon jetzt auf spannende Wettkämpfe und die einzigartige Stimmung, die bei einer Ski-WM in Österreich garantiert ist."

Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): "Es war in den letzten Minuten unglaublich spannend. Die Bewerbung war toll, ich möchte mich wirklich bedanken bei allen, die hier mitgewirkt haben und auch bei Präsident Schröcksnadel, der sehr für uns gekämpft hat. Ich bin überglücklich, weil das ist das richtige Signal in einer schwierigen Zeit, die wir momentan haben. Es ist eine Investition in die Zukunft, einerseits in die Infrastruktur, andererseits eine werbliche Investition. Solche Veranstaltungen sind enorm wichtig als Leuchtturm, dass wieder investiert wird, dass etwas weitergeht."

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