news

Marcel Hirscher: "Spüre, dass noch was geht!"

Salzburger Ski-Star sagt: "Ich habe mein bestes Ich noch nicht erreicht."

Marcel Hirscher: Foto: © GEPA

Marcel Hirschers Willen zur skifahrerischen Selbstoptimierung ist ungebrochen. Das demonstriert der siebenfache Gesamtweltcup-Sieger am Mittwochabend bei einem Sponsor-Event in seiner näheren Heimat.

"Ich habe mein bestes Ich noch nicht erreicht. Es geht nicht mehr viel drüber, aber ein bisschen was geht noch, das spüre ich", sagt der 29-jährige Salzburger.

In ungewöhnlicher Location - der alten Halleiner Saline - gibt Österreichs Ski-Star Einblick in sein Vorbereitungsprogramm auf den WM-Winter.

Die Botschaft: Die Grundlage für eine erfolgreiche Ski-Saison wird jenseits von Bergen und verschneiten Rennstrecken gelegt.

Bei einem einstündigen Show-Training, veranstaltet von Hirscher-Sponsor und Sportartikelhersteller Under Armour, präsentiert sich Hirscher bei teils spektakulären Übungen als Paradeathlet.

Hirscher: "Wahrscheinlich der optimale Zeitpunkt, um aufzuhören"

Der abgelaufene Winter war mit 13 Weltcup-Siegen, zwei Olympia-Goldmedaillen (Kombination und Riesentorlauf), der großen sowie zwei kleinen Kristallkugeln (für den Slalom- und Riesentorlauf-Weltcup) sein bisher bester. "Es war danach wahrscheinlich der optimale Zeitpunkt, um aufzuhören", erklärt Hirscher.

Der Erfolgshunger und die Freude am Skifahren sei aber noch immer groß genug. "Es geht immer schneller, besser, höher und es muss Spaß machen. Das ist der Antrieb. Wenn ich nicht mehr daran glauben würde, dass es besser geht, dann höre ich auf. Wenn es keinen Spaß mehr macht, höre ich auf."

Bild 1 von 41
Bild 2 von 41
Bild 3 von 41
Bild 4 von 41
Bild 5 von 41
Bild 6 von 41
Bild 7 von 41
Bild 8 von 41
Bild 9 von 41
Bild 10 von 41
Bild 11 von 41
Bild 12 von 41
Bild 13 von 41
Bild 14 von 41
Bild 15 von 41
Bild 16 von 41
Bild 17 von 41
Bild 18 von 41
Bild 19 von 41
Bild 20 von 41
Bild 21 von 41
Bild 22 von 41
Bild 23 von 41
Bild 24 von 41
Bild 25 von 41
Bild 26 von 41
Bild 27 von 41
Bild 28 von 41 | © GEPA
Bild 29 von 41 | © GEPA
Bild 30 von 41 | © GEPA
Bild 31 von 41 | © GEPA
Bild 32 von 41 | © GEPA
Bild 33 von 41 | © GEPA
Bild 34 von 41
Bild 35 von 41 | © GEPA
Bild 36 von 41
Bild 37 von 41
Bild 38 von 41
Bild 39 von 41
Bild 40 von 41
Bild 41 von 41

Im Vorjahr trübte Hirschers finale Saison-Vorbereitung noch eine Knöchel-Verletzung. Heuer hat er vor dem Weltcup-Auftakt in Sölden am 28. Oktober bereits sechs "sehr gute" Tage am Gletscher hinter sich.

Zehn gute Tage Schneetraining bringen Hirscher auf sein Niveau

Dass er zehn gute Tage Schneetraining brauche, "um halbwegs an das alte Niveau heranzukommen", könnte auch als Ansage an die Konkurrenz gedeutet werden. Er müsse aber auch ständig besser werden. "Die anderen ziehen immer nach. Es ist die Kunst, wieder ein Stück nachzulegen."

Längst geht es für den Perfektionisten Hirscher wieder darum, die beste Abstimmung zwischen den Ski, dem Schuh und dem Läufer herauszutüfteln.

"Das Potenzial im Materialsektor ist unerschöpflich. Wenn man in den 1980er-Jahren in der Formel 1 den Glauben verloren hätte, dass man die Autos noch schneller machen kann, dann würde es die Boliden in der heutigen Form nicht geben. So ist es bei uns auch. Wir im Team sind der Meinung, dass es noch schneller geht."

Mit flexibler Trainings- und Wettkampf-Steuerung plant der Technik-Spezialist seine nächsten Coups.

Hirscher ist auch ein Trainings-Weltmeister

Ein "strikter, militärischer Trainingsplan" ist für ihn die "Hölle". An schönen Tagen wird das Fitness-Programm kurzerhand ins Freie verlegt. Hirscher ist ein Trainings-Wweltmeister, der Perfektion auch von seinem Umfeld einfordert.

Da muss selbst das Wetter mitspielen. Als es am Dienstag nicht gut aussah, zog er frühzeitig die Handbremse, das Gletschertraining wurde abgebrochen. "Ich kann nur besser werden, wenn ich einen Reiz setzen kann. Das geht nur bei optimalen Bedingungen."

Ein Teil seines Erfolgsrezepts lautet Qualität vor Quantität - auch im Training.

Eines will er in elf Jahren Weltcup gelernt haben: "Sesselliftfahren bis dir schwindlig wird, bringt nichts." Die Nordamerika-Rennen in Beaver-Creek auszulassen sei noch immer eine Option. "Daran überhaupt zu denken, wäre vor ein paar Jahren unmöglich gewesen. Aber wenn ich das Gefühl haben sollte, nicht so weit zu sein, dann lasse ich es aus."

Hirscher "muss niemandem beweisen, dass ich Skifahren kann"

Der inzwischen 29-Jährige wirkt gelöst, wenn er über Motivation und Ziele für die kommende Saison spricht: "Ich habe nicht mehr das Gefühl zu müssen. Ich muss niemandem beweisen, dass ich Skifahren kann. Und ich bin darüber hinweg, es mir selbst beweisen zu müssen."

Nach dem Gewinn der siebenten Gesamtweltcup-Kugel habe sich sein Leben nicht verändert. "Ich bin noch immer der gleiche Marcel. Es wird meine Karriere auch nicht verändern, ob ich jetzt noch eine Kugel gewinne, oder nicht."

Nur gut, dass im Februar im schwedischen Are Weltmeisterschaften anstehen.

Kommentare