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Van der Bellen: "Ein Jahrhundert-Skifahrer"

Die Reaktionen auf den Rücktritt von Marcel Hirscher:

Van der Bellen: Foto: © GEPA

Was sich in den vergangenen Tagen und Wochen angedeutet hat, wird am Mittwochabend Gewissheit: Österreichs Ski-Star und achtfacher Gesamtweltcupsieger Marcel Hirscher beendet seine beeindruckende Karriere (Alle Infos >>>).

Neben ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel würdigt auch Österreichs Bundespräsident Alexander van der Bellen die herausragenden Leistungen des 30-jährigen Annabergers und bezeichnet ihn als "Jahrhundert-Skifahrer".

LAOLA1 fasst die wichtigsten Reaktion zum Karriereende von Marcel Hirscher zusammen:

Bundespräsident Alexander van der Bellen: "Wenn ein Jahrhundert-Skifahrer wie Sie seinen Rücktritt erklärt, dann ist das zuerst ein kleiner Schock. Uns allen werden die spannungsgeladenen Momente fehlen, die Momente, in denen Sie sich aus dem Starthaus katapultieren und mit einem Höllentempo dem Sieg entgegenfahren. Und auch ihre erfrischend offenen Interviews werden uns fehlen. Mehr als Sie erreicht haben, kann man als Skifahrer kaum erreichen. Wenn Sie jetzt, am Höhepunkt Ihrer Karriere, aufhören, kann ich das verstehen. Ein Jahrhundert-Skifahrer werden Sie immer bleiben, ein Teufelskerl zwischen rot und blau. Vielen Dank für die Spannung und die Freude, die Sie uns allen, die Sie Österreich geschenkt haben. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie alles Gute für die Zukunft."

ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel (im "ORF"): "Ich war einer der ersten, denen er es gesagt hat. Ich habe ihn nicht abgehalten. Marcel ist ein Mensch, der sehr genau überlegt, was er tut. Ich habe die Entscheidung akzeptiert. Es geht ihm jetzt sicher emotional viel besser als vorher. Es fällt ihm sicher ein Stein vom Herzen. Er hatte Riesendruck, den ist er jetzt los. Marcel ist einer der größten Athleten überhaupt, nicht nur im Skisport. Er ist ein Idol. Natürlich hinterlässt er eine Lücke, aber das gibt anderen die Möglichkeit, sich zu entwickeln. Marcel bleibt uns aber in der Jugend erhalten, mit seinem Papa verhandeln wir auch, ob wir eine Möglichkeit finden, mit ihm zu arbeiten."

Felix Neureuther (GER/ehemaliger, ebenso heuer zurückgetretener Konkurrent von Marcel Hirscher): "Servus Marcel, jetzt stehen wir also da wir zwei. Nichts mit Zicki-Zacki, Hutschi-Hutschi mit den Kindern ist auch etwas Schönes. Ich muss aber sagen, dass ich schon ein bisschen geschockt bin über deinen Rücktritt. Aber ich freue mich gleichzeitig, dass du für dich die Entscheidung getroffen hast. Es war für mich eine riesengroße Freude und Ehre, mit dir Skirennen zu fahren. Du weißt, du bist für mich der Allergrößte. Genieß die Zeit. Daher sage ich dir nicht Servus, sondern 'Bis bald mein Freund. Adios."

Ex-Skirennläuferin Lindsey Vonn (USA), auf Twitter: "Nun...das Leben nach dem Rücktritt ist gar nicht so schlecht. Chapeau Marcel"

Skirennläuferin Anna Veith, auf Instagram: "Ich hab großen Respekt für deine Entscheidung lieber Marcel. Gratuliere dir von Herzen zu deiner unfassbaren Karriere und alles Gute für deine Zukunft"

Skirennläufer Marco Schwarz, auf Instagram: "Gratuliere Marcel für diese UNGLAUBLICHE Karriere!"

Ex-Skirennläufer Ted Ligety (USA), auf Instagram: "Marcel hat die Grenzen verschoben, die wie wir dachten, es im Skifahren gibt. Er ist ein wahrer Champion. Alles Gute für dich und deine Familie. #GOAT"

Ex-Skirennläufer Philipp Schörghofer, auf ServusTV: "Es hat wenig Emotion gezeigt. Aber er hat selten Emotionen gezeigt. Aber man hat gesehen, dass er das loswerden wollte und dann erleichtert war. Er ist ausgelaugt. Jeder hat viel erwartet von ihm und er hat nur geliefert. Es interessiert ihn auch nicht, Zweiter oder Dritter zu werden. Das hat ihn nie interessiert. Aber zehn Jahre auf dem Level zu fahren, das musst du einmal aushalten."

Annemarie Moser-Pröll (in ServusTV): "Marcel hat eine Karriere hingelegt! Lange Zeit wird es das nicht mehr geben. Er hat es sich sicher lange überlegt und mit der Familie besprochen."

BSO-Vizepräsident und ÖFB-Präsident Leo Windtner: "Im Namen des organisierten österreichischen Sports gratuliere ich Marcel Hirscher zu seiner einzigartigen Karriere, wünsche ihm und seiner Familie auf seinem weiteren Lebensweg alles Gute und freue mich, dass er dem Sport in anderer Funktion erhalten bleiben dürfte! Die Konsequenz, mit der er seine Ziele verfolgt, aber auch sein stets menschliches Auftreten besitzen Vorbildwirkung – über den Spitzensport hinaus. Hirschers grandiose Leistungen waren für Tausende Kinder und Jugendliche der Anlass, mit einer Sportart zu beginnen. Dadurch hat er dem österreichischen Sport geholfen, seine facettenreiche Kraft – von der Gesundheits- bis zur Integrations-Komponente – besser zu entfalten."

Die Tatsache, dass er sein Karriere-Ende heute live zur besten TV-Sendezeit verkünden konnte und deshalb sogar eine geplante Wahlkonfrontation der Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl verschoben wurde, zeigt, über welchen Stellenwert der Sportstar Hirscher hierzulande verfügt. Dass der Sport generell einen immens hohen Stellenwert im Leben der Österreicherinnen und Österreicher inne hat, beweist die Tatsache, dass 2,1 Millionen Menschen in Sportvereinen registriert und rund 580.000 ehrenamtlich tätig sind. Es wäre deshalb angebracht, wenn sich dieser Stellenwert auch in der politischen Diskussion widerspiegeln würde!“

Tennisprofi Jürgen Melzer: "Ich finde es natürlich schade, wenn so ein großer Sportler zurücktritt. Aber es ist eben uns überlassen, wann wir halt Servus sagen. Wenn das für ihn der richtige Zeitpunkt ist, dann muss man das komplett akzeptieren. Man kann ihm nur gratulieren zu der außerordentlichen Karriere, die er da hingelegt hat. Das wird natürlich im Winter jetzt anders sein ohne ihn. Er hat für das Land extrem viel Werbung betrieben und das fällt jetzt weg, wünsche ihm alles Gute und eine gute Pension."

Tennisprofi Oliver Marach: "Es ist schade. Ich habe mir immer gerne seine Rennen angeschaut, er ist ein außergewöhnlicher Skifahrer. Man muss fast sagen, dass er den Herminator getoppt hat mit seinen Leistungen und es ist sehr hoch anzurechnen. Ich hätte ihn vielleicht noch ein, zwei Jahre gern fahren gesehen, wenn sie in Panama mal übertragen haben."

Mikaela Shiffrin (USA/u.a. Gesamtweltcupsiegerin), auf Twitter: "Marcel, gratuliere zu deiner sensationellen Karriere. Es war so inspirierend, dir über die Jahre zuzuschauen. Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage, wir werden es wirklich vermissen, dir im Weltcup zuzusehen. Du hast so viel Aufregung in die Rennen und in den Sport gebracht. Alles Gute für deine Zukunft, viel Glück, die besten Wünsche für deine Familie."

Henrik Kristoffersen (NOR), auf Twitter: "Zu allererst Gratulation zu einer erstaunlichen Karriere. Ich reihe dich unter die Top Zwei aller Zeiten ein, ich kann mich nicht zwischen Stenmark und dir entscheiden. Aber da ich gegen dich gefahren bin, sollte ich dich vielleicht höher reihen. Denn dann kann ich sagen, dass ich gegen den besten Skifahrer aller Zeiten gefahren bin. Es war eine Ehre, mit dir und gegen dich Rennen zu fahren. Wir sind ein bisschen Freund geworden, denke ich. Und die Rivalität, von der jeder gesprochen hat, es ist eine Ehre für mich. Ich hoffe, du kannst die Zeit mit Laura und deinem jungen Sohn genießen. Wir leben nicht so weit entfernt voneinander. Daher hoffe ich, dass wir uns bald sehen. Es war eine Ehre."

ÖFB-Teamspieler David Alaba, auf Twitter: "Gratulation zu einer unglaublichen Karriere. Nur das Beste für die Zeit danach. Genieß es!"

Alexis Pinturault (FRA), auf Instagram: "Hallo Marcel, wir sind zehn Jahre zusammen Skirennen gefahren. Ich habe viel Spaß gehabt. Du hat viel für unseren Sport gemacht. Dank dir wurde ich ein viel besserer Athlet. Für mich bist du der beste Skifahrer aller Zeiten. Ich wünsche dir das Beste und danke für Alles."

Benjamin Raich (Ex-Skirennläufer, in der ZIB2): "Bis vor kurzem hätte ich nicht gedacht, dass er aufhört. Marcel ist ja noch jung und hätte noch einige Jahre fahren können. Auch der Rekord an Weltcupsiegen von Ingemar Stenmark wäre möglich gewesen. Es war eine mutige Entscheidung und für ihn die hoffentlich richtige. Jede Zeit hat ihre Stars, ich würde aber sagen, er ist der Größte." Zu einem vorstellbaren Hirscher-Comeback wie einst bei Annemarie Moser-Pröll oder Niki Lauda meinte Raich: "Vom Alter und vom Können her wäre es möglich. Ich glaube es aber nicht. Marcel ist sehr konsequent bei seinen Entscheidungen."

Raiffeisen-Marketing-Direktor Leodegar Pruschak, zur APA: "Es ist ein bewegender Moment. Aber es ist der perfekte Abschluss für seine Karriere. Er hat so gut wie alles gewonnen. Rekorde über Rekorde, Siege über Siege. Als Sportler den Moment zu bestimmen, wann er zurücktritt, das hat meine volle Anerkennung." Man wisse die Werbeerfolge Hirschers für das Unternehmen sehr zu schätzen. "Wir haben den Vertrag mit ihm schon im vergangenen Jahr mittelfristig ausgerichtet und werden weiter mit ihm kooperieren." Der aktuelle Vertrag mit Hirscher laufe noch ein Jahr. "Wenn beide Seiten es wollen, gibt es aber eine Option auf Verlängerung."

Anton Giger (ÖSV-Sportdirektor): "Der Skifahrer, der jahrelang die Benchmark war, ist zurückgetreten. Die Lücke, die er hinterlässt, ist nicht nur für den ÖSV groß. Der ganze Skisport verliert einen Athleten und eine unglaubliche Persönlichkeit. Ein Athlet, der Ähnliches zustande bringen kann, den muss man jetzt wahrscheinlich erst einmal suchen."

Andreas Puelacher (ÖSV-Herren-Rennsportleiter): "Es ist natürlich irrsinnig schade. Schade, dass man so einen Sportler verliert. Natürlich habe ich mir Gedanken gemacht, wie es jetzt für mein Team weitergeht. Wir haben gute Leute, so wie es der Marcel auch gesagt hat. Wir können um Podestplätze mitfahren, wir können um Siege fahren, aber wir sind nicht Favorit auf den Gesamtweltcup - das sind andere."

Bartl Gensbichler (Präsident Salzburger Landesskiverband): "Er war durch seine Einstellung, seine Geradlinigkeit und seinen Willen ein Vorbild. Das hat sich schon auf die Jungen übertragen. Aber man muss auch einmal aushalten, was er gemacht hat." Wie es Hirscher anklingen habe lassen, werde er möglicherweise in Zukunft dem Skinachwuchs zur Verfügung stehen. "Wir hoffen natürlich, dass er uns im Landesskiverband weiterhilft und beim einen oder anderen Trainingskurs auftaucht und sich mit den Jungen austauscht."

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