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Sturzopfer zurück in Kitz: "Gefühlt wie der König"

Ein Jahr nach seinem Horror-Sturz hat Urs Kryenbühl Frieden mit der Streif geschlossen.

Sturzopfer zurück in Kitz: Foto: © GEPA

Freitag, 22. Jänner 2021, kurz vor 13 Uhr. Der Schweizer Urs Kryenbühl kommt bei der Hahnenkamm-Abfahrt in Kitzbühel schwer zu Sturz. 

Es erwischt ihn beim Zielsprung: Kryenbühl bekommt bei knapp 150 km/h und hohem Luftstand Oberluft, dann Übergewicht nach vorne und schlägt mit Oberkörper und Kopf mit voller Wucht auf die harte Streif auf. Der 26-Jährige ist kurz bewusstlos, bewegt sich dann aber wieder.

Der Schweizer wird mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, die Diagnose ist niederschmetternd: Kreuz- und Innenbandriss, schwere Gehirnerschütterung und Schlüsselbeinbruch.

Fast auf den Tag genau ein Jahr später ist Kryenbühl zurück in Kitzbühel - und stellt sich erneut der Streif.

Das Sturz-Opfer bezwingt den Berg bei seinem Comeback in beiden Abfahrts-Trainings erfolgreich. Im ersten Abtasten am Mittwoch hat Kryenbühl als 36. 2,65 Sekunden Rückstand auf Aleksander Aamodt Kilde, im zweiten, verkürzten Training am Donnerstag sind es 1,43 (17.) auf Christof Innerhofer.

"Gestern war ich so nervös, es waren sehr viele Emotionen da", gibt Kryenbühl am Donnerstag im Zielraum der Streif zu. 

Er habe anfangs gedacht, seine Rückkehr nach Kitzbühel würde "eine lockere Angelegenheit" werden. "Dann bin ich da gewesen und hatte fast Tränen in den Augen. Es war eine richtige Achterbahn. Im Ziel habe ich mich dann wie der König gefühlt und fast gejubelt, als hätte ich das Rennen gewonnen. Für mich war es ein Riesensieg", sagt Kryenbühl. 

Kryenbühl hat Frieden mit der Streif gschlossen

Beim zweiten Training sei er schon "extrem locker gewesen". "Das ist jetzt abgeschlossen. Ich habe Frieden geschlossen und freue mich jetzt wirklich auf das Rennen", erklärt der Schweizer.

Die Abfahrt am Freitag (11:30 Uhr im LIVE-Ticker) wird das erste Rennen mit der neuen - und nicht unumstrittenen - Streckenführung am Hausberg sein. Die Änderung wurde als Konsequenz nach Kryenbühls Crash durchgeführt. 

"Für mich persönlich ist die Passage fast schwieriger geworden, weil es mehr ein Super-G-Schwung ist. Das Timing ist nicht so einfach zu finden. Vom Tempo her wird es sich erst zeigen, ob sich die Investitionen gelohnt haben", ist auch Kryenbühl skeptisch. 

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