"Zutrauen tu ich mir alles, vom ersten Tor rausfallen bis zum Sieg. Man weiß nie so richtig, was bei mir passiert."
Zwar ist Manuel Feller im Slalom in Kitzbühel nicht beim ersten Tor ausgeschieden, mit dem Sieg im Heimrennen wird es aber auch nichts. Der Tiroler wurde im ersten Durchgang auf dem Ganslernhang auf Platz drei liegend nach einem Einfädler disqualifiziert.
"Wir haben es am Video sehr lange gesucht, was es war. Ich hatte eigentlich gar keine Ahnung", sagt Feller. Gemeinsam mit ORF-Experte Benjamin Raich und ÖSV-Sportdirektor Hans Pum stand er minutenlang vor dem TV-Schirm.
"Für mich war es gar kein Thema, dass ich irgendwo eingefädelt habe. Aber der Lauf war so unrhythmisch, dass ich während der Fahrt so viele Stangen auf die Ski bekommen habe, es hat geschlagen und war unruhig. Von dem her war ich sehr verblüfft, als ich gesehen habe, dass ich disqualifiziert wurde", sagt Feller.
Feller: "Es ist eindeutig"
Der 26-Jährige gibt aber zu: "Nichtsdestotrotz ist es eindeutig. Im Nachhinein kann ich eh nichts tun, außer mich zu entschuldigen. Normal muss ich stehen bleiben, aber ich habe es nicht gemerkt"
Nach Platz zwei in Wengen in der Vorwoche ist es für Feller nach den Ausfällen in Madonna und Adelboden das dritte Rennen in dieser Saison, das er ohne Punkte beendet. Dass es ausgerechnet in Kitzbühel passiert ist für den Fieberbrunner natürlich doppelt bitter.
In der Gamsstadt war er 2014 Achter, 2018 Fünfter, 2013, 2016 und 2017 schied er aus. 2019 nun die Disqualifikation.
"Man will vor Heimpublikum natürlich immer eine ganz besonders gute Leistung zeigen, da kann es schon mal passieren, dass man dreimal auf der Gosch'n liegt. Ich werde versuchen, dass nach dem Wochenende ein Unentschieden Ganslernhang gegen Felli dasteht, ein 3:3", sagte Feller noch vor dem Rennen.
"Ein Schlag in die Fresse"
Statt dem 3:3 steht es jetzt 4:2 für den Ganslernhang. "Ich weiß nicht, wie lange es dauert, bis man sowas verdaut hat. Dass es genau daheim nicht hinhauen will, ist sehr schade. Ich hab jetzt schon einen ziemlichen Grant", sagt ein sichtlich geknickter Feller direkt nach seiner Disqualifikation.
Von der Fahrt her durfte Feller zufrieden sein, es hätte bei dichtem Schneetreiben mit weniger als einer halbe Sekunden Rückstand zu einem Platz unter den ersten fünf zur Halbzeit gereicht. "Dass der Schwung passt, wissen wir eh. Dass es jetzt genau daheim nicht hinhaut, das ist wie ein Schlag in die Fresse eigentlich. Aber was willst tun, es ist jetzt eh schon vorbei. Ich hoffe, dass die Fans ein bisschen was zum Jubeln haben"
Feller droht Strafe
Als wäre der Frust nicht schon genug, droht Feller nun auch noch eine Strafe, weil er nach seinem Einfädler noch ins Ziel gefahren ist. "1000 Franken tun schon weh, so ist es nicht. Das ist viel Geld. Aber es ist zu bezahlen, das sind die Regeln", so der Tiroler.
"Das muss ich halt in Schladming wieder reinholen", kann Feller am Ende doch schon wieder ein wenig lächeln. In Schladming steht am Dienstag das Nightrace auf dem Programm.
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