Gasser: "Ich gehe all in"
"Ich gehe 'all in'. Ich werde auch nicht mehr taktieren, darin bin ich auch gar nicht gut, kommt mir vor", erklärte Gasser gegenüber der APA.
"Wenn ich gleich an mein Limit gehe, bin ich weniger nervös und mache nicht diese Schlampigkeitsfehler. Entweder es wird eine Medaille oder ich bin dann halt Zwölfte im schlechtesten Falle."
Nervöser Auftakt
Über die Rails waren bei Gassers erstem Durchgang Unsicherheiten erkennbar, was sie später mit Nervosität erklärte.
"Sobald ich auf den Kickern bin, dann bin ich nicht mehr nervös. Bei den Rails sind meine Füße nicht ganz so locker. Morgen muss ich es schaffen, diese Lockerheit zu finden."
Die Anfangsschwierigkeiten merzte sie aber mit dem zweiten Run aus. Bei extremer Kälte, aber weniger Wind als befürchtet schloss Gasser mit einem "Backside 720 Weddle" und einem nicht weniger souveränen "Frontside 720 Weddle" ab. Quali-Beste war Zoi Sadowski Synnott aus Neuseeland (86,75) vor der Japanerin Kokomo Murase (81,45).
"Mir ist ein sehr großer Stein vom Herzen gefallen. Dass ich bei meinem ersten Run, meinem Sicherheitsrun, so einen Fehler beim Rail einbaue, hätte wirklich nicht sein müssen. Ich habe gewusst, dass der erste nicht fürs Finale reichen würde", sagte Gasser zur APA.
Das Finalvorhaben von Gasser
Im Finale wolle sie die Schwierigkeitsstufen ihrer Tricks steigern: "Ich werde aus dem ersten Flip einen Double machen, am zweiten mache ich auch einen Double und wenn ich das gestanden bin, dann probiere ich am letzten Kicker noch etwas nachzulegen. Den Front Sieben lass ich vielleicht, den könnte ich aber noch auf einen Double 10 aufstocken. Ich muss mir die Verhältnisse anschauen."
2018 hatte Gasser in Pyeongchang die erstmals vergebene Olympia-Goldmedaile im Big Air gewonnen. Im Slopestyle-Bewerb hatte sie wie zahlreiche Konkurrentinnen mit dem böigen Wind zu kämpfen und belegte als Mitfavoritin am Ende nur den 15. Rang.