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Tippler sichert sich letzten Abfahrts-Startplatz

Die Steirerin ist im 2. Abfahrts-Training in Peking beste ÖSV-Dame.

Tippler sichert sich letzten Abfahrts-Startplatz Foto: © GEPA

Österreichs Ski-Frauen decken die Karten im letzten Training für die Olympia-Abfahrt am Dienstag (4 Uhr MEZ im LIVE-Ticker) noch nicht voll auf. 

Beste Österreicherin ist Tamara Tippler auf Platz neun. Die Steirerin büßt 0,74 Sekunden auf die Bestzeit ein, hat sich damit aber dennoch den vierten Startplatz im ÖSV-Team gesichert. Quali-"Gegnerin" Christine Scheyer kommt nicht über Rang 20 (+1,66) hinaus. 

Der ÖSV bestätigt kurz nach dem Training das Quartett Tippler, Puchner, Hütter und Siebenhofer für die Abfahrt. Da nur zwei von drei geplanten Trainings durchgeführt werden konnten, hat ÖSV-Rennsportleiter Christian Mitter den Testlauf am Montag zur Quali erklärt.

"Tamara wird das Rennen fahren. Wir haben gesagt, es ist ein Trainerentscheid auf Grundlage des zweiten Trainings. Tamara war in jeder Sektion und im Ganzen eindeutig schneller", erklärt Mitter. "Es ist immer schwierig, weil man ein paar Sachen mitbedenken muss wie die Startnummern, Christine ist mit vier gefahren, Tamara mit zwanzig, aber trotzdem war das Bild relativ eindeutig."

Scheyer "schwer enttäuscht"

Während viele Rennläuferinnen dick eingemummt und ob der klirrenden Kälte abgeklebten Gesichtern zu den Medienvertreten in die Mixed Zone kamen, war die 30-jährige Tippler anscheinend richtig heiß auf die Quali. "Mir war schon beim Besichtigen warm, da hab ich dem Trainer den Mantel gegeben. Die Hitze der Quali", nennt sie es.

Sie habe es "oben doch sehr eingeschliffen", weil sie im ersten Training meilenweit von der Linie entfernt gewesen sei. Doch dann sei sie eine solide Linie mit guter Spannung gefahren, sagt die Vierte im Olympia-Super-G. "Ich werde morgen angreifen. Ich komme auf der Strecke gut zusammen, das habe ich mir am ersten Tag nicht gedacht. Es war heute die Anspannung da, ich habe mir nur gedacht, Tami konzentriere dich, du musst alle Tore passieren, sonst bist nicht dabei."

In der Abfahrt habe sie bis jetzt nicht die richtigen Ergebnisse gehabt, sonst hätte sie sich die Qualifikation ersparen können. "Daher bin ich positiv gestimmt, dass sich der Abstand zu denen, die gute Ergebnisse in der Abfahrt haben, halbwegs in Grenzen hält. Morgen geht es darum, nicht zu überpowern, sondern auf das zu vertrauen, was man sich angeschaut hat."

Tippplers beste Saisonergebnisse im Weltcup waren ein elfter und zwölfter Rang in Lake Louise, Scheyer war Fünfte in Lake Louise und Zehnte in Zauchensee und Garmisch-Partenkirchen.

"Ziemlich beschissen", beantwortet die Vorarlbergerin nach dem Training die Frage, wie es in ihr aussehe. "Es war keine gute Fahrt von mir, ich habe gemerkt, ich komme nicht auf Zug. Ich habe eine ziemliche Klatsche gekriegt. Es ist Olympia, es war Quali, ich bin sehr enttäuscht, aber kann es nicht ändern." Sie werde sich nun für die Kombination nochmals motivieren, die habe sie immer eingeplant gehabt.

"Brutaler Grundspeed" auf der Abfahrt

Mirjam Puchner, die Silbermedaillen-Gewinnerin im Super-G, landet mit 1,06 Sekunden Rückstand direkt hinter Tippler auf Platz zehn. Ramona Siebenhofer, in dieser Abfahrtssaison wie Puchner schon am Podest, wird 13. (+1,22). Conny Hütter verliert als 22. 1,71 Sekunden. 

"Wir hatten von den Schneeverhältnissen alles drinnen, richtig hart, weicher, teilweise unruhiger. Ich bin ganz zuversichtlich", meint Puchner. "Von der Aggressivität, der Position her geht es noch besser. Ich bin gut vorbereitet. Volle Attacke und so fahren, dass ich mir im Nachhinein nichts vorwerfen muss."

Siebenhofer spricht von einer "ansprechenden Fahrt", gewisse Kurven könne sie noch ausbauen. Sie werde die Abfahrt gedanklich noch ein paar Mal durchfahren, viel Video schauen, aber "kompliziert machen darf man das nicht".

Bei minus 22,7 Grad am Start und minus 14,1 im Ziel ist Hütter froh, dass ihr unter dem Fahren warm geworden war. "Eine coole Abfahrt, auf der es gescheit dahin geht. Da ist ein brutaler Grundspeed drinnen. Echt lässig."

Katharina Huber, die das Abfahrts-Training in Hinblick auf die Kombination bestreitet, verliert 7,45 Sekunden. 

Goggia vorne dabei

Die Bestzeit erzielt die Schweizerin Joana Hählen 0,23 Sekunden vor der Deutschen Kira Weidle sowie der Norwegerin Ragnhild Mowinckel (+0,59). Saison-Dominatorin Sofia Goggia scheint nach ihrer Verletzung rechtzeitig für das Highlight fit zu sein, sie zeigt mit Platz vier (+0,61) auf. 

Weltmeisterin Corinne Suter (SUI) belegt Rang 16 (+1,37), Mikaela Shiffrin (USA) Platz 17 (+1,40). 

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