Die heimischen Verbände würden auf hohem, professionellen Niveau arbeiten, die Erfolge kämen nicht von ungefähr, viele Athleten seien in diesem Winter schon auf dem Podest gewesen. "Das wiederholt sich glücklicherweise hier und dann kommt dieser Flow dazu. Erfolge motivieren und lockern die Stimmung", sagte Stoss. Eine Rolle würde auch das Alter spielen, das Gesamt-Durchschnittsalter der österreichischen Medaillengewinner wurde mit 29 Jahren errechnet. Sportstätten und Bedingungen seien hervorragend, viele auch internationale Erfolge würden auf österreichischen Material eingefahren werden.
"Ich möchte von einem Erfolgsflow sprechen"
Chef de Mission Christoph Sieber berichtete, dass es in Sachen Covid-19-Management und da insbesondere bezüglich der Kommunikation mit den Chinesen besser laufe, anfangs sei vieles chaotisch gewesen. Der zwei Wochen in Quarantäne gewesene medizinische Betreuer aus dem ÖOC-Team habe am Freitag den Heimflug antreten können, die aktiven Fälle betreffen Snowboarderin Sabine Schöffmann und Bobfahrer Sebastian Mitterer.
Auch wenn es nicht nur Gewinner, sondern auch Enttäuschungen gäbe, so sei die Teamstimmung sehr gut. "Ich möchte von einem Erfolgsflow sprechen, in dem wir uns hier befinden. Die Erfolge sollen anderen erleichtern, sich nicht vor dem Siegen zu fürchten, sondern einfach das abrufen zu können, was sie draufhaben", sagte Sieber. Österreichische Gastfreundschaft wird gelebt, es kommt im Dorf Besuch von anderen Nationen. "Wir hören aber auch die Freude von zu Hause, die ist so laut, dass sie bis zu uns herschallt. Auch in den Olympiazentren, die viele unserer Athleten jahrelang intensiv betreut haben."
Es gäbe in der täglichen Arbeit Herausforderungen, aber keine Klagen. "Alle Beteiligten arbeiten intensiv zusammen, Probleme zu lösen und Dinge zu ändern, die man ändern kann. Und damit zurechtzukommen, was man nicht ändern kann. Und den Fokus auf das zu richten, um was es geht, nämlich die Leistung. Der Beweis sind die tollen Ergebnisse."
Mit der Problematik schwankender Ct-Werte ist man öfters konfrontiert. "Wir hatten hier mit Teammitgliedern zu kämpfen, die Jojo-Fälle waren und um den 35er-Wert herumgependelt sind. Mit 33, 34 bist du positiv, mit 36 negativ. Dieses Hin und Her war auch eine mentale Herausforderung für die eine oder den anderen." So ein rein und raus und dann fast wieder rein ins Quarantänehotel erlebte Bob-Anschieber Markus Sammer. Sieber fühlte mit. "Auf gut Deutsch kriegt man da ja dann einmal einen Vogel."