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Gruber: "Habe es auch als Alter noch drauf"

Bei Bernhard Gruber gibt es nach seiner "emotionalsten Medaille" Tränen:

Gruber: Foto: © GEPA

Bernhard Gruber ist ein Spezialist für Großereignisse.

Nur als "Joker" in das ÖSV-Aufgebot der Nordischen Kombinierer für die Heim-WM nominiert, vergrößerte der Vollblutsportler am Sonntag seine Sammlung erneut. Bronze im Team-Sprint gemeinsam mit Franz-Josef Rehrl ist bereits seine elfte Medaille, seit 2010 war er bei allen acht Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften auf dem Podest.

Dem Salzburger ist es vor den Titelkämpfen in Seefeld in letzter Minute gelungen, seine Sprungform zu finden. Auf der Innsbrucker Bergiselschanze klappte es von Beginn an - und am Sonntag durfte der 36-Jährige auch vor den eigenen Fans jubeln.

"Das ist meine emotionalste Medaille, mit meiner Vorgeschichte. Mein Kämpferherz hat gesagt, ja, es geht noch", betont Gruber und konnte seine Tränen nicht mehr zurückhalten.

Der unbedingte Wille

Seine elfte Medaille sei auch deshalb so speziell, weil er sie in der Heimat erobert habe, betont Österreichs einziger Einzel-Weltmeister. "Dieses Bronze glänzt so stark, das kann man sich nicht vorstellen." Seine unbändige Leidenschaft für den Sport und das unbedingte Wollen, hätten es ermöglicht.

In Vancouver hatte Gruber 2010 vor allem von seiner Stärke auf der Schanze profitiert und war als bester Springer Olympia-Dritter von der Großschanze geworden. In der Folge hat der Gasteiner viel in den Langlauf investiert. Die Qualität im Springen hat nach anfänglichen Problemen dadurch kaum gelitten. 2012 und 2013 gelangen ihm nach fast vierjähriger Unterbrechung auch wieder zwei Weltcupsiege, aktuell hält er bei sechs.

Familienvater Gruber liebt seinen Sport. Er blieb von schweren Verletzungen verschont und kann sich sogar ein Antreten bei den Winterspielen 2022 in Peking vorstellen. Dann wäre er 39.

"Wir sind ein guter Mix"

Der Athlet des SC Bischofshofen, für den die Musik mehr als ein Hobby ist, hat in jüngeren Jahren viel von Kollegen wie Felix Gottwald, Christoph Bieler und Mario Stecher profitiert. Früher manchmal etwas schusselig - ein Hoppala passierte vor vielen Jahren in Lillehammer mit einem zu frühen Start, worauf er statt als Zweiter als Letzter loslaufen musste -, gilt Gruber nun seit vielen Jahren als fixe Größe und Erfolgsgarant.

Mittlerweile hat die jüngere Generation aufgeschlossen, Gruber profitiert von der Zusammenarbeit mit Rehrl und Mario Seidl. Mit Rehrl klappte es nun nach Silber 2013 (mit Wilhelm Denifl) erneut im Team-Sprint. "Wir sind ein guter Mix. Ich habe gezeigt, ich habe es auch als Alter noch drauf."

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