Johannes Lamparter schrammt beim Heim-Weltcup der Nordischen Kombinierer in der Ramsau hauchdünn am Podest vorbei.
Der Doppel-Weltmeister startet nach einem enttäuschenden Sprung-Durchgang nur als 17. in das 10-km-Langlauf-Rennen. In der Loipe holt der Tiroler mit der schnellsten Laufzeit Platz um Platz auf und lässt sich auch von einem Sturz bei einer Abfahrt nicht stoppen. Am Ende muss sich Lamparter im Kampf um Platz drei dem Finnen Iikka Herola im Fotofinish geschlagen geben und wir Vierter.
An der Spitze dominiert einmal mehr Jarl Magnus Riiber. Der Norweger feiert 28 Sekunden vor dem Deutschen Vinzenz Geiger seinen sechsten Saison-Sieg und 42. Weltcup-Erfolg.
Zweitbester Österreicher wird Mario Seidl auf Rang neun (+52,3). Martin Fritz wird 18. und Lukas Klapfer belegt den 21. Rang. Fabio Obermeyr verpasst bei seinem Weltcup-Debüt als 31. die Punkteränge knapp.
"Klassischer Innenskifehler" von Lamparter
Lamparter ärgerte sich über seinen "klassischen Innenskifehler" in einer eisigen Kurve, war aber mit dem Ergebnis angesichts der suboptimalen Ausgangslage glücklich. "Der Sturz hat sicher Energie gekostet, die hat mir vielleicht am Schluss gefehlt. Ich war zwar schnell wieder auf den Füßen, aber das darf nicht passieren. Läuferisch war es aber top, von 17 auf vier, das ist in meinem Alter sehr, sehr cool", meinte der 20-Jährige.
Mit besserer Sprungleistung soll am Sonntag ein Podestplatz - es wäre sein vierter in dieser Saison - gelingen. "Es heißt einfach besser springen, dann brauche ich die Energie in der ersten Runde nicht verschwenden, und dann kann man vielleicht auf das Podium laufen", so Lamparter.
Zweitbester Österreicher war Mario Seidl als Neunter, der Salzburger war an zehnter Stelle in das Langlaufrennen gegangen. "Ich bin schon sehr zufrieden, natürlich habe ich auf der Schanze ein bisschen was liegen lassen, trotzdem bin ich sehr happy mit dem Ergebnis." Vom kleinen Ramsau-Bakken sei es aber schwierig, Abstände herauszuholen. "Jeder hupft auf den gleichen Fleck, es ist schwer, dass man sich absetzt, der Riiber hat es geschafft."
Riiber "schwebt auf der Welle"
Der angesprochene Norweger jubelte im pandemie-bedingt leeren Stadion über seinen bereits 42. Weltcuperfolg. Mit einem weiteren am Sonntag würde er mit Eric Frenzel (GER) gleichziehen. Rekordhalter ist Hannu Manninen (FIN) mit 48. In Ramsau war es Riibers dritter Triumph nach 2018 und 2019, im Vorjahr hatte er sich als zweimaliger Zweiter jeweils Geiger knapp geschlagen geben müssen.
Diesmal legte er den Grundstein mit einem überragenden 102-m-Flug. Den dadurch eroberten Riesenvorsprung brachte er im 10-km-Rennen völlig ungefährdet über die Runden. "Ich habe zu Saisonbeginn wirklich eine gute Form gefunden und schwebe jetzt auf dieser Welle", sagte Riiber nach seinem Erfolg mit einer halben Minute Vorsprung.
Für das ersatzgeschwächte ÖSV-Team heißt es hingegen weiter warten auf den ersten Ramsau-Sieg seit zwei Erfolgen von Mario Stecher 2010. Derzeit fehlen nach seiner Knieverletzung und überstandener Corona-Infektion nicht nur Franz-Josef Rehrl sowie mit Verkühlungen der Vorjahresdritte Lukas Greiderer und Stefan Rettenegger. Thomas Jöbstl und Manuel Einkemmer sind nach positiven Covid-Tests ausgefallen.