Olympia-Generalprobe "eher unrealistisch"
In Sachen Weltcup-Kalender gibt noch ein großes Fragezeichen betreffend die Olympia-Generalprobe in Peking (13./14.2.). Der neue FIS-Skisprung-Rennleiter Sandro Pertile habe in Wisla einen Einblick gegeben. "Die Schanzen und alles andere ist in einem Topzustand. Aber wenn man das Prozedere anschaut mit Quarantäne, dann scheint das eher unrealistisch", glaubt Stecher. Zumal der Peking-Trip auch noch die letzte Station vor der WM in Oberstdorf (23.2. bis 7.3.) ist.
Äußerst unsicher ist auch, ob die geplante Weltcup-Premiere der Nordischen Kombiniererinnen stattfindet. Otepää und Lillehammer wären die vorgesehen Schauplätze gewesen. "Das ist im Augenblick nicht gesichert. Das Ausrichten ist nicht ganz leicht, weil die Damen auf jeden Fall auf einer kleineren Schanze springen müssen, da gibt es nicht mehr viele Möglichkeiten", erklärt Stecher.
Dass da Ramsau augenscheinlich ist, bestätigt der Steirer. "Wir haben von der FIS eine Anfrage da. Für Skispringen Damen und Kombination Damen. Der ÖSV ist sicherlich gewillt, dass wir da was machen, aber eines ist auch klar: wir können uns finanziell nur so weit rauslehnen wie es geht." Der ÖSV könne allerdings nicht immer "Rettung spielen", die Austragung koste Geld, die Einnahmequellen sind bescheiden.
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Sorgenkinder bei ÖSV-Herren
Für die ÖSV-Herren wird es schwierig. In der Vorsaison gab es nur zwei Podestplätze durch Franz-Josef Rehrl (3./Oberstdorf) und Lukas Greiderer/Martin Fritz (3. Team-Sprint/Val di Fiemme). Und es gibt einige Sorgenkinder.
Ex-Weltmeister Bernhard Gruber erhielt von den Ärzten nach einer Operation wegen einer Verengung der Herzkranzgefäße Grünes Licht für die weitere Leistungssportkarriere. Wann der Gasteiner zurückkehrt, steht aber noch nicht fest. "Bei Berni ist das wichtigste die Gesundheit, die hat er Gott sei Dank wieder erlangt. Er hat die Option offen, dass er jederzeit bei einem Wettkampf starten kann", erklärt Stecher.
Mario Seidl kehrt nach einem Kreuzbandriss nach einer versäumten Saison zurück. Er ist laut Stecher springerisch auf einem recht guten Level, Ruka diene zur Überprüfung der Langlauf-Form. "Man muss ihm Zeit gönnen, die intensiven Einheiten hat er noch nicht gemacht." Stecher hofft, dass Seidl bis zur WM wieder "vorne mitmischen" kann.
Auch Rehrl hatte ein durchwachsene Saison, u.a. mit Knieproblemen, danach habe man seinen Zugang etwas kritisiert. "Nun hat er sich sukzessive gesteigert." In seinem besten Jahr habe Rehrl von seiner besonders guten Skisprungleistung profitiert. "So weit ist er leider Gottes im Augenblick nicht", meint der Sportliche Leiter. Große Hoffnungen setzt Stecher in den Tiroler Nachwuchsmann Johannes Lamparter, der bei der Junioren-WM Einzel-Silber und Team-Gold geholt hatte. "Er hat im Training enorm aufgezeigt."
ÖSV-"Masterplan" für Kombi-Nachwuchs
Im ÖSV hat Stecher alle Trainer der Kombination an einen Tisch gesetzt und eine Art Masterplan formuliert. "Wir haben versucht, niederzuschreiben, was wollen wir zu welcher Zeit in der Nordischen Kombination wirklich trainieren", verrät Stecher und meint damit den Ablauf ab dem 12. Lebensjahr bis zur Weltklasse. Man habe im internationalen Vergleich teilweise zu wenig Trainingsstunden. "Wenn ich als Cheftrainer das Pensum im Langlaufen in einer Saison von 400 auf 600 Stunden steigern soll, um eine Chance zu haben - dann funktioniert das nicht."
Glaubt der Ex-Spitzensportler Stecher, dass die Pandemie die Spitzensportler belasten wird? "Wenn du erfolgreich sein willst, musst du in dem Tunnel drinnen leben und auf das fokussieren, was du zu tun hast. Das wird den Besten wieder sehr gut gelingen."
ÖSV-Aufgebot Ruka: Franz-Josef Rehrl, Martin Fritz, Lukas Klapfer (alle STK), Philipp Orter, Thomas Jöbstl (beide K), Lukas Greiderer, Johannes Lamparter (beide T), Mario Seidl (S)