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ÖSV-Kombinierer im beinharten Rennen um einen Olympia-Startplatz

Nachdem Österreich aller Voraussicht nach nur drei Startplätze hat, muss wohl ein Medaillenkandidat zuhause bleiben.

ÖSV-Kombinierer im beinharten Rennen um einen Olympia-Startplatz Foto: © GEPA

Österreichs Elite in der Nordischen Kombination der Männer liefert sich im Rennen um bloß drei Olympia-Plätze eine beinharte Auseinandersetzung.

Zu dem dreifachen Saisonsieger Johannes Lamparter und dem zweifachen Gewinner Thomas Rettenegger gesellte sich in Ramsau mit Stefan Rettenegger ein Podest-Mann dazu.

Franz-Josef Rehrl war in dieser Saison schon davor zweimal auf dem Stockerl gestanden. Dieses Quartett ist im Gesamtweltcup in den Top acht, es lauern aber noch andere.

ÖSV-Cheftrainer Christoph Bieler ist die aktuelle Situation freilich lieber, als müsste er nach Olympia-Kandidaten suchen. "Es ist immer das große Ziel gewesen, die beste Mannschaft der Welt zu sein, weil es einfach zeigt, dass man gut gearbeitet hat", sagte der Tiroler. "Dass es dann so entsteht, wie es derzeit ist, ist wunderschön."

Im Endeffekt sei es ein Luxusproblem, und das nicht nur Richtung Olympia, sondern auch für Nominierungen für die nächsten Weltcups, bei denen es nur acht Plätze gibt. Im Ramsauer Samstag-Bewerb waren zehn Österreicher in den Top 30. Die Top 40 punkten.

Bieler: "Medaillenkandidat muss daheim bleiben"

Nach der Absage des Schonach-Weltcups für das erste Jänner-Wochenende bleiben bis 18. Jänner bzw. bis zur Olympia-Nominierung mit Otepää in Estland und Oberhof nur noch zwei Wettkampf-Wochenenden bzw. fünf Bewerbe für die Athleten sich zu empfehlen und für das Trainerteam zur Entscheidungsfindung.

Bieler: "Es wird definitiv so sein, dass ich einen Medaillenkandidaten daheim lassen muss. Die Situation ist definitiv sehr, sehr schwierig und wird für den betroffenen Athleten eine harte Nuss zu schlucken sein. Wir werden versuchen, die beste Lösung zu finden."

Hinter Lamparter und Thomas Rettenegger sind derzeit eben der in Ramsau nicht so in Schwung gekommene Rehrl und Stefan Rettenegger erste Anwärter für Mailand/Cortina.

Der Steirer Martin Fritz war in Ramsau Achter und Elfter, weiß aber, dass das allein für Olympia zu wenig wäre. "Du musst definitiv am Podium stehen - und ich glaube, nicht nur einmal", sagte der 31-Jährige im APA-Gespräch.

Fixe Anzahl an Startplätzen entscheidet sich nächste Woche

Drei Quotenplätze für Rot-Weiß-Rot ist im Übrigen die wahrscheinlichste Variante, die endgültige Anzahl entscheidet sich in den nächsten Wochen.

Jedenfalls ist weder für Fritz noch für andere etwas verloren, denn die näher bei Olympia liegenden Jänner-Bewerbe werden laut Bieler etwas stärker gewichtet.

Andererseits gelte es, die Leistungen auf den Großschanzen zuletzt in Ruka und Trondheim speziell zu berücksichtigen, denn bei den Spielen wird im Gegensatz zu Ramsau, Otepää und Oberhof auf einem großen Bakken gesprungen.

Auf Großschanzen fühlt sich etwa Lamparter wohler, dessen Nominierung für seine zweiten Spiele mit drei Siegen und ausschließlich Top-6-Rängen aber wohl schon außer Frage stehen sollte.

ÖSV-Saisonsieger denken noch nicht an Mailand/Cortina

Der 24-Jährige könnte sich also schon über seine Olympia-Chancen Gedanken machen, dieses Thema geht er aber defensiv an: "Wenn ich im Februar soweit bin, kann man darüber reden. Aber im Moment spüre ich überhaupt noch keinen Druck, weil es einfach noch sehr weit weg ist.

Es geht leider in unserem Sport auch sehr schnell, dass es nicht mehr so läuft." Ähnlich argumentierte Thomas Rettenegger: "Wenn man darüber nachdenkt, bringt das gar nichts, dann hat man schon verloren. Es gilt, das Hochgefühl Woche für Woche mitzunehmen und aufrechtzuerhalten."

Für den 25-Jährigen war Platz vier in Ramsau nach Gundersen-Format besonders wichtig, da ihm seine zwei Erfolge davor in nicht bei Olympia ausgetragenen Massenstart-Rennen geglückt waren. Gemeinsam mit seinem dritten Gundersen-Rang von Trondheim sollte dem besten Springer bei den Kombinierern das Ticket für die Spiele nur schwer zu nehmen sein.

Sein Bruder Stefan muss definitiv noch mehr kämpfen. "Gut, dass ich jetzt einmal etwas vorzuweisen habe. Aber zumindest einer mit einem Podium wird daheimbleiben müssen, das ist schon mal eine Ansage."

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