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Roger Bader: U20-WM war "Eye Opener" für Spieler

Der Teamchef zieht trotz der klaren Niederlagen ein gemischtes Fazit:

Roger Bader: U20-WM war Foto: © GEPA

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Die World Hockey Juniors 2021 sind geschlagen. Die USA haben sich zum U20-Weltmeister gemacht, Österreich ist bei der ersten Teilnahme nach zehn Jahren erwartungsgemäß nicht zu Höhenflügen gekommen.

Ohne Punkt und einer Torbilanz von 1:29 Treffern hat sich das ÖEHV-Team nach den vier Spielen gegen die Top-Nationen USA, Schweden, Russland und Tschechien aus Edmonton verabschiedet.

Kein Grund für Roger Bader, der in Abwesenheit von Marco Pewal als Teamchef einsprang, ein negatives Fazit zu ziehen. "Die Leistung der Mannschaft war gut, anhand unserer Möglichkeiten haben wir uns überdurchschnittlich verkauft", meint der Schweizer, der sonst das A-Team coacht und darüber hinaus als Sportdirektor fungiert.

"Es war natürlich zu erwarten, dass wir viermal chancenlos sein werden. Das ist bei einem Aufsteiger auch üblich, da stehen wir nicht alleine da. Wir hatten dieses Jahr sozusagen das Pech, dass vier Weltklasse-Nationen in unserer Gruppe waren", ergänzt Bader.

Bester Auftritt im Vorbereitungsspiel

Sehr gut gefallen hat dem Teamchef der Auftritt im Test gegen sein Heimatland vor dem eigentlichen Start des Turniers.

"Im Testspiel waren wir mit der Schweiz auf Augenhöhe. Da haben wir gesehen, dass wir nach guten Trainingseinheiten mithalten können. Das ist keine Selbstverständlichkeit, normalerweise haben wir gegen die Schweiz auch keine Chance. In Summe bin ich sehr stolz auf die Mannschaft, sie hat sich sehr gut präsentiert und jeden Tag Fortschritte gemacht."

Das ist auch insofern relevant, da die Schweiz eigentlich Relegations-Gegner gegen den Abstieg gewesen wäre. Diese Regelung wurde heuer allerdings ausgesetzt, kommt nächstes Jahr zur Anwendung - anhand der Gruppeneinteilung gut möglich, dass es dann zu dieser Konstellation kommt.

Vorher muss sich Österreich in der Gruppe B - wieder in Edmonton - an Kanada, Finnland, Deutschland und Tschechien messen. "Die Gruppe ist auf dem Papier einfacher als dieses Jahr, weil Deutschland dabei ist. Wir haben aber gesehen, dass Deutschland eine super Mannschaft ist. Tim Stützle war der beste Stürmer des WM-Turniers", so Bader.

In einer Relegation gegen die Schweiz - oder die Slowakei - wäre Österreich "zwar Außenseiter, aber sicher nicht chancenlos."

Ganz neues Eishockey kennengelernt

Jetzt gilt es aber erst einmal, die Eindrücke der eben erst beendeten Junioren-WM zu verarbeiten.

Nur für elf Spieler aus dem diesjährigen Aufgebot wird es nächstes Jahr die erneute Chance geben, der Rest ist dann zu alt - inklusive Kapitän Marco Rossi, der gemäß seines Status als früher NHL-Draftpick herausstach.

"Die Spieler haben ein Eishockey erlebt, dass sie bisher nicht kannten. Auch das kleine Spielfeld war für viele Neuland. Alle Gegner haben das moderne Eishockey, von dem ich seit meinem Antritt als österreichischer Teamchef spreche, zu einhundert Prozent umgesetzt", gibt Bader zu bedenken.

"Das bedeutet, dass man den Gegner auf dem gesamten Feld unter Druck setzen und irrsinnig schnell umschalten muss. Dieses Spiel an Intensität und Tempo haben die Spieler noch nicht gekannt. Jeder Scheibenverlust führt zu einem sofortigen Gegenangriff. Das war ein 'eye opener' für alle Spieler. Das ist eine Motivation für die eigene Zukunft, wie schnell Eishockey in diesem Alter gespielt werden kann."

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