Die Vorbereitung unseres Nationalteams geht in die Endphase: Drei Spiele innerhalb von vier Tagen, danach wird der Kader für die WM in Polen (23.-29. April in Katowice) benannt.
Der richtige Zeitpunkt für LAOLA1-Scout Bernd Freimüller, den ÖEHV-Kader auseinanderzunehmen:
WM-Test: Ungarn - Österreich am Fr., 18 Uhr im LIVE-Stream
Noch befindet sich Salzburg mit ÖEHV-Coach Dan Ratushny im Meisterfieber. Am Freitag steigt noch die Meisterfeier, bevor der Kanadier morgen beim Nationalteam das Ruder übernimmt.
Die Cracks der Roten Bullen haben dann noch einen Tag länger frei, stoßen erst am Sonntag zum Team. Dabei handelt es sich um die Defender Alexander Pallestrang, Layne Viveiros und Dominique Heinrich sowie die beiden Angreifer Konstantin Komarek und Alexander Kristler.
Wegen Heinrich gibt Ratushny nach dessen Schulterverletzung aus der Finalserie Entwarnung: „Ich glaube, unsere Physiotherapeuten bekommen ihn hin.“
Gute Gespräche mit Ulmer
Heinrich, nächste Saison im schwedischen Örebro engagiert, ist natürlich das Um und Auf im Spielaufbau, könnte aber in dieser Beziehung Unterstützung erhalten. Nach einigen Gesprächen erwartet Ratushny auch Lugano-Legionär Stefan Ulmer, der zum ersten Mal in seiner Teamchef-Ära auflaufen würde.
Ulmer, der zwar gerne Risiken nimmt und sich dabei auch manchmal verbrennt (siehe letztes NLA-Finale), ist in Lugano ein Fixpunkt im Powerplay und ein gestandener NLA-Defender, der in der Finalserie auch einige harte Checks gut wegsteckte.
Der 25-Jährige, international zuletzt 2014 dabei, könnte Heinrich entlasten und würde dem Team einen Rechtsschützen von der blauen Linie geben. Der Konjunktiv ist deswegen angebracht, da die Beziehung Ulmers zum ÖEHV nie eine ungetrübte war und er dem Team schon mehrere Male absagte. In der internationalen Zweitklassigkeit sollte auch die geringe Körpergröße von Heinrich und Ulmer keine Rolle spielen.
Mit Hoffnung Haudum
In den Spielen gegen die Ungarn greift Österreich auf den 28-Mann-Kader der letzten Tage zurück, alle einberufenen Cracks sollen zum Einsatz kommen.
Dazu würden auch die beiden Youngsters Ali Wukovits (Färjestads) und Lukas Haudum (Södertälje) gehören.
Vor allem für den Wiener Wukovits wäre ein Spiel ein schöner Abschluss einer schwierigen Saison - nach einer schweren Gehirnerschütterung fiel er lange aus. Haudum gehört ohnehin zu den größten Hoffnungen des österreichischen Eishockeys.
An der blauen Linie, seit jeher nicht gerade eine Stärke des österreichischen Eishockeys, hält Ratushny auch große Stücke auf Markus Schlacher: „Hat eine sehr gute Saison gespielt, kann die Scheibe vor allem unter Druck aus dem eigenen Drittel führen.“
Der Villacher sollte seinen Platz bei der WM sicher haben, genauso wie Mario Altmann und Martin Schumnig. Um die restlichen Plätze können sich gegen die Ungarn Patrick Peter, Stefan Bacher, Robert Lembacher sowie die beiden Newcomer Bernhard Fechtig und Nico Brunner bewerben, Pallestrang und Viveiros kommen erst am Montag zum Einsatz.
Komarek und Nachfolger Herburger als Center
Im Angriff steht keiner der NHL-Spieler (Michi Grabner, Thomas Vanek und Michael Raffl) zur Verfügung, auch Thomas Raffl musste nach einer verletzungsgeplagten Saison absagen. Trotzdem verfügt Ratushny dort über mehr Auswahl als in der Defensive: Komarek und Raphael Herburger (ersetzt Komarek in der nächsten Saison in Salzburg) sollten als Center Eins und Zwei gesetzt sein, dazu kommt noch der Linzer Daniel Oberkofler.
Die Pivot-Position in der vierten Linie könnten entweder Mario Fischer (wie bei der letzten WM) oder sein Wiener Vereinskollege Michael Schiechl einnehmen.
Auf den Flügeln ist die Auswahl am größten: Fixstarter sollten Brian Lebler, Alex Kristler, Manuel Ganahl, Manuel Geier und PK-Spezialist Niki Petrik sein. Auf gute EBEL-Saisonen können Fabio Hofer, Stefan Geier und Daniel Woger zurückblicken, auch Andreas Nödl verdiente sich so nach längerer Zeit sein Teamcomeback. Dazu kommen noch Benjamin Petrik sowie Niki Hartl, Wukovits und Haudum.
Im ersten Spiel gegen Ungarn stehen Dieter Kalt und Christoph Brandner hinter der Bande. Das Lineup gegen Italien am Montag soll dann laut Ratushny dem für die WM sehr ähneln…
Ungarn entscheidet ÖEHV-Schicksal mit
Ungarn bereitet sich mit den beiden Spielen gegen Österreich auf die A-WM vor, bei der die Magyaren sogar Österreichs Schicksal für die nächste Saison in der Hand halten könnten. Verweisen sie nämlich Frankreich und Deutschland (beides Veranstalterländer 2017) auf die letzten beiden Gruppenplätze, gibt es nur einen A-Gruppenabsteiger und im Umkehrschluss nur einen Aufsteiger. Nicht unmöglich, aber doch sehr unwahrscheinlich.
Im erweiterten Ungarn-Kader stehen natürlich etliche alte EBEL-Bekannte, darunter auch Franky Banham, der neben seinem Hauptjob als Agent auch noch die letzten Spiele seiner Karriere absolviert. Coach Rich Chernomaz hat für die WM-Vorbereitung einen 40-Mann-Kader aufgeboten, dem auch KAC-Legionär Istvan Sofron angehört.
WM-Test: Ungarn - Österreich am Fr., 18 Uhr im LIVE-Stream
Ungarns Roster:
Goalies (4): BÁLIZS Bence (MAC Budapest), HETÉNYI Zoltán, RAJNA Miklós (Fehérvár AV19), VAY Ádám (Debreceni HK)
Defensemen (13): ORBÁN Attila, SZIRÁNYI Bence, VARGA Arnold, WEHRS Kevin (Fehérvár), KISS Dániel (UTE), GARÁT Zsombor, MESTYÁN István, POZSGAI Tamás, STIPSICZ Bence (MAC), DUDÁS Jesse, GŐZ Balázs, SAGERT Kalvin, (DVTK), VAS Márton (Fassa)
Forwards (22): BANHAM Frank, BARTALIS István, BENK András, KOVÁCS Csaba, KÓGER Dániel, NAGY Gergő, REISZ Áron, SARAUER Andrew, SÁRPÁTKI Tamás, SIKORCIN Ladislav (Fehérvár), CSÁNYI Karol (UTE), ERDÉLY Csanád (Sioux Falls), SOMOGYI Balázs (DVTK), GALLÓ Vilmos (Linköping), HÁRI János (Leksand), KÖNCZEI Áron (Debrecen), MAGOSI Bálint (Briancon), NAGY Krisztián, TERBÓCS István (MAC), SEBŐK Balázs (KalPa), SOFRON István (Klagenfurt), VAS János (Slavia Praha)