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Dornbirn-Coach sieht "Licht am Ende des Tunnels"

Dornbirn-Coach sieht "Licht am Ende des Tunnels" Foto: © GEPA

Nur ein Sieg seit Mitte Oktober, 15 Niederlagen aus den letzten 16 Spielen - bei den Dornbirn Bulldogs herrscht absolute Krisenstimmung.

Das 3:1 in der 24. Runde der bet-at-home ICE Hockey League bei Tabellenführer Olimpija Ljubljana war im Nachgang nicht mehr als ein positiver Ausrutscher, die Spiele gegen den HC Pustertal (0:4) und in der 27. Runde gegen die Vienna Capitals (2:3 - Spielbericht >>>) offenbarten, dass die Ländle-Cracks ein veritables Offensiv-Problem haben.

Als wäre das nicht schlimm genug, streut auch die Defensive immer wieder Patzer ein, lädt den Gegner förmlich zum Toreschießen ein. Gegen müde Wiener waren die Vorarlberger im ersten Abschnitt mindestens auf Augenhöhe, das 1:2 von James Sheppard elf Sekunden vor Drittelende war ein Nackenschlag, den die Bulldogs nicht zu verdauen wussten.

Das zweite Drittel dominierten die Caps, einzig DEC-Torwart David Madlener hielt sein Team mit starken Paraden im Spiel. Seine Vordermänner hatten nur noch ein spätes 2:3 parat, mehr gelang nicht. Schrieben die Bulldogs vor Beginn ihrer Negativserie noch 3,11 Tore pro Spiel an, sind es mittlerweile nur noch 2,25 Treffer pro Partie.

Noch verheerender wirkt der Blick auf die Defensivleistung: 2,67 Gegentore pro Spiel musste Dornbirn in den ersten neun Saisonbegegnungen hinnehmen, 4,31 Gegentreffer pro Partie waren es in den folgenden 16 Spielen.

"Blöde Fehler wie beim 1:2 der Vienna Capitals", als die Wiener nach einem geblockten Schuss an der Blauen Linie einen Zwei-auf-Null-Konter fuhren, würden dabei nicht gerade helfen, hält DEC-Angreifer Philipp Pöschmann fest. Auf der anderen Seite nutzt Dornbirn seine Chancen nicht. "Wir müssen mehr Tore schießen", gibt Pöschmann ein klares Credo vor.

Suikkanen: "Da ist es hart, zu gewinnen"

Head Coach Kai Suikkanen fehlt auch das nötige Spielglück: "Es war ein enges Spiel, solche verlieren wir in letzter Zeit zu oft. Wir waren knapp dran, aber nicht knapp genug. Wir haben nicht schlecht gespielt, auch wenn sich das nach einer Niederlage falsch anhört."

"Fehler kosten uns viele Punkte. Vor einiger Zeit haben wir noch zu viele Tore zugelassen, jetzt liegt unser Fokus mehr auf der Defensive. Dadurch tun wir uns schwer, Tore zu schießen. Heute zwei Tore, gestern gar keine - da ist es hart, zu gewinnen", konstatiert der ehemalige Meister-Coach des HC Bozen.

Mittlerweile sammeln die Bulldogs weniger als einen Punkt pro Spiel, bei einem Auswärtssieg der ebenfalls am Stock gehenden Black Wings Linz am morgigen Sonntag in Znojmo (17:30 Uhr im LIVE-Ticker) droht sogar die Rote Laterne.

Suikkanen übt sich daher schon in Zwangsoptimismus: "Ich kann trotzdem das Licht am Ende des Tunnels sehen, wir werden früher oder später zurückkommen – und ich glaube eher früher." Die erste Chance darauf haben die Bulldogs am kommenden Donnerstag gegen die Graz99ers (19:15 Uhr im LIVE-Ticker).

Capitals "nehmen drei Punkte gerne mit nach Hause"

Zwangsoptimismus war bei den Vienna Capitals vielleicht noch zu Saisonbeginn ein Thema, die Formkurve zeigte in den vergangenen Wochen aber steil nach oben. Rückschläge wie das 4:7 am vergangenen Freitag in Bozen schaden den Wienern nicht, das 3:2 in Dornbirn war der 14. Sieg aus den letzten 18 Spielen. Nur drei Mal gingen die Donaustädter in diesem Zeitraum ohne Punkte nach Hause.

Waren es beim Südtirol-Trip am vergangenen Wochenende noch sechs Zähler, kommen die Wiener diesmal mit drei Punkten im Gepäck in die Bundeshauptstadt zurück. Mit dem Auftritt im Ländle war Capitals-Chefbetreuer Dave Barr "recht zufrieden".

"Wir sind recht gut in die Partie gestartet. Doch Dornbirn ist ab der zweiten Hälfte des ersten Drittels im Spiel angekommen gewesen, hat Druck ausgeübt und ist mit dem Ausgleich belohnt worden. Im Mitteldrittel war unsere Leistung sehr gut. Wir hatten viel Puckbesitz, kreierten einige gute Möglichkeiten. Die Scheibe wollte in dieser Phase einfach nicht über die Linie – auch weil Dornbirn-Goalie Madlener einige gute Saves zeigte. Im Schlussdrittel konnten wir die Bulldogs gut vom Tor fernhalten", fasst Barr das Spiel aus seiner Warte zusammen.

Der 2:3-Anschlusstreffer in der 58. Spielminute von Stefan Häußle macht die Angelegenheit "natürlich wieder spannend. Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte und nehmen diese natürlich gerne mit nach Hause."

Damit setzten sich die Wiener vor den weiteren Partien der 27. Runde auf der dritten Position fest - so gut wie noch nie in der laufenden Spielzeit.


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