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KAC: "Wir haben uns nicht in die Hose geschissen"

KAC-Coach Petri Matikainen war nach dem Sieg über Graz "stolz auf die Jungs":

Im Kärntner Derby beim VSV waren es noch sieben Spieler, im Duell mit den Graz99ers waren es schon neun Cracks, auf die KAC-Coach Petri Matikainen verzichten musste.

Nur 16 Spieler - je acht Stürmer und Verteidiger - standen dem Finnen zur Verfügung, die Defender David Maier und Niklas Würschl mussten wie schon in Villach in der Offensive aushelfen. Und wohl gerade deswegen zeigten die "Rotjacken" eine aufopfernde Leistung, die schlussendlich in einem hochverdienten 4:2-Erfolg über die 99ers mündete (Spielbericht >>>).

Damit strich der österreichische Rekordmeister mit den Steirern auch jenes Team von seiner Liste, gegen das im laufenden Grunddurchgang noch kein Sieg eingefahren werden konnte. 1:4 und 3:4 in der Overtime lauteten die Ergebnisse in der bisherigen Saison gegen die 99ers, der heutige Erfolg kam daher äußerst unerwartet.

Schließlich hat Graz erst am vergangenen Sonntag gegen den VSV (3:6) erstmals nach acht Siegen in Folge verloren. Zudem gingen die Murstädter vermeintlich frischer in die Partie, wurde ihr Spiel vor zwei Tagen gegen Fehervar aufgrund medizinischer Vorsichtsmaßnahmen doch verschoben.

Pure Leidenschaft und kleine taktische Veränderungen im Vergleich zu den vorangegenen Begegnungen mit den Grazern führten die "Rotjacken" auf die Siegerstraße. Head Coach Matikainen war nach dem Spiel voll des Lobes für seine Mannschaft: "Ich freue mich sehr für die Jungs. Jeder hat großartigen Einsatz gezeigt, wir haben geduldig gespielt."

"Eine frühe 2:0-Führung..."

"Wir haben noch am Vormittag ein paar taktische Änderungen vorgenommen", erklärte der zweifache Meistertrainer der Klagenfurter. Besonders stolz zeigte er sich über die Performance der jungen Spieler, die sich "nicht in die Hose geschissen haben."

"Die Jungen haben sich nicht in die Hose geschissen, als wir in Führung lagen. Eine frühe 2:0-Führung ist das schwierigste im Eishockey, aber wir haben immer weitergemacht. Ich bin so stolz auf die Jungs", schloss Matikainen seine Lobeshymnen ab.

Die gab es nach dem verlorenen Derby in Villach nun auch nach dem ersten Heimspiel im neuen Jahr gegen Graz. Und am Sonntag steht für den amtierenden Meister schon das nächste heiße Duell im Kampf um einen direkten Playoff-Platz an. Dann gastiert der Finalgegner der letzten Saison und aktuelle Tabellenzweite HC Bozen in Klagenfurt (ab 17:30 Uhr im LIVE-Ticker).

Harte Kritik von Graz-Coach Gustafsson

Während in Klagenfurt eine fast schon heroische Leistung zelebriert wird, sind die 99ers wieder am harten Boden der Realität angekommen.

Ganze acht Siege in Folge konnte Graz bis zum vergangenen Sonntag einfahren, ein neuer Klubrekord war zum Greifen nahe. Der war zugleich eine große Hemmschwelle, die nicht überwunden werden konnte. Nach zwei Niederlagen gegen die Kärntner ICE-Klubs setzt Head Coach Jens Gustafsson zu harter Kritik an.

"Klagenfurt wollte den Sieg mehr als wir. Sie waren gewillt, den Preis dafür zu bezahlen - und wir nicht. Das hat heute den Unterschied gemacht. Ich habe uns schon lange nicht mehr derart schlampig spielen gesehen. Nach unserer Erfolgsserie wurden zu übermütig, jetzt haben wir zweimal in Folge verloren."

"Jeder Spieler muss jetzt in sich gehen, wir müssen wieder dorthin zurück, wo wir angefangen haben. Wir können über Systeme, Taktiken, usw. reden - es kommt im Spiel aber auf die Grundlagen an. Eins-gegen-Eins, Zweikämpfe, Schlägerspiel, Bodychecks - das müssen wir beherrschen. Wir kamen jedes Mal zu spät, sie waren besser als wir", spart der Schwede nicht mit Kritik.


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