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Derby-Fluch? "Es lag nicht am Willen"

VSV "kann" Derby einfach nicht! Woran es diesmal (nicht) lag:

Zum 20. Mal in den letzten 24 Kärntner Derbys heißt der Sieger KAC. Die "Rotjacken" haben beim 4:0-Erfolg in Villach mit dem VSV deutlich weniger Mühe als erwartet (Spielbericht>>>).

In den letzten fünf Jahren lassen sich blaue Derby-Siege an einer Hand abzählen, dabei gelang den "Adlern" in der jüngeren Zeit sogar eine leichte Bilanzaufbesserung. In das erste Saison-Aufeinandertreffen mit dem Erzrivalen gingen die Villacher mit hohen Hoffnungen, immerhin standen in den letzten fünf ICE-Spielen vier Siege zu Buche, waren und sind die Kärntner Klubs Tabellennachbarn - und der VSV darüber hinaus mit der bis dahin treffsichersten Offensive der Liga ausgestattet.

Gerade die ließ aber völlig aus, ließ Sebastian Dahm mit einem Shutout von dannen ziehen. In einer intensiven Begegnung, die aber nicht als Offensivspektakel durchging, traf der KAC in den richtigen Momenten, der VSV schlicht gar nicht.

Schon nach wenigen Minuten beendete Manuel Geier seine fünfjährige Wartezeit auf ein Derby-Tor - und legte, weil es so schön war, zu Beginn des Mitteldrittels ein zweites nach. Ein toller Konter über Bischofberger und Haudum sorgte vor der zweiten Pause für eine Vorentscheidung, so wurde das Ganahl-Solo zum Endstand schon zur Zierde aus Klagenfurter Sicht.

So einfach ließ sich das Spiel auch zusammenfassen: Nicht, dass der VSV so schlecht, der KAC so gut war: Nur ein Team konnte Kapital aus den wenigen Möglichkeiten schlagen.

"Es war nicht der Wille", schüttelte VSV-Coach Rob Daum im Interview bei "Puls24" gleich ab. "Das steht nicht in Frage. Aber wenn sie ihre Chancen nutzen und wir keine kreieren, um zurück zu kommen... sie waren besser im Spiel, haben gut verteidigt, wir haben uns schwergetan. Sie haben zweimal früh getroffen, dann sind wir dem Spiel nachgelaufen", war das Resümee.

Ein unglücklicher Knackpunkt

Neben den Toren ein weiterer Knackpunkt im Spiel: Der Ausschluss gegen Renars Krastenbergs.

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

VIDEO - Die besten Szenen des Kärntner Derbys VSV-KAC:

Der Lette flog unmittelbar nach dem 0:2 nach einem Bandencheck gegen David Maier raus. Der KAC-Verteidiger hatte den Kopf weit unten, krachte auf ungünstiger Höhe in die Bande. Regeltechnisch ging die Spieldauer-Disziplinarstrafe gegen den VSVler in Ordnung.

Dennoch war Daum nicht restlos einverstanden. "Wir wollen nicht, dass sich jemand verletzt - ganz egal, von welchem Team. Aber da ist ein Zweikampf. Wenn du mir sagst, was Krastenbergs in dieser Situation anders machen soll, bin ich dankbar. Wenn sich ein Spieler nicht schützt und in die falsche Position bringt, können solche Dinge leider passieren."

Im Kollektiv durch die Verletzungszeit

Auf anderer Seite stand an diesem Derby-Abend eine gut funktionierende Mannschaft. Auch Johannes Bischofberger, der zuletzt sieben Spiele auslassen musste, konnte sich wieder nahtlos einfügen - und mit einem selbst gut herausgespielten Tor auch anschreiben.

"Das zeichnet uns aus: Dass wir nicht auf den Einzelnen schauen, sondern auf das Kollektiv schauen", freute sich der Torschütze. So kommen die "Rotjacken" auch durch die derzeit personell angespannte Situation recht gut durch.

Zwar spuckt die Momentaufnahme nur Rang sieben aus, im engen Mittelfeld kann aber schnell alles passieren. Auf Rang drei, jetzt vom HC Innsbruck eingenommen, fehlen nur 0,05 Punkte im Schnitt.

Schnell abschütteln

Ähnliches gilt für den VSV, der sich mit 1,57 Durchschnittspunkten 0,11 Zähler dahinter auf Rang acht findet. Ob gut oder schlecht: Schon am Samstag müssen die "Adler" die Derby-Niederlage aus den Köpfen bekommen, dann kommt Innsbruck (ab 19:15 Uhr im LIVE-Ticker>>>).

"Wir haben nicht so gut gespielt, wie wir konnten, das passiert im Lauf einer Saison. Jetzt gehen zwar die Emotionen nach einem Derby etwas hoch, aber wir können es nicht ändern. Wir haben zweimal in Folge verloren, dagegen müssen wir etwas tun", so Daum.

Und die nächste Gelegenheit, es im Derby besser zu machen, lässt auch nicht ewig auf sich warten: Am zweiten Weihnachtstag geht es für die "Adler" nach Klagenfurt.

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