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Neue Spannung in der BDSL dank St. Pölten

Nach zwei Jahren völliger Dominanz ohne Niederlage der Klosterneuburg Duchess, wird dank der Quereinsteigerinnen aus St. Pölten ein engeres Rennen erwartet.

Neue Spannung in der BDSL dank St. Pölten Foto: © LAOLA1

Zwei Wochen nach der win2day Basketball Superliga beginnt am kommenden Wochenende auch die neue Saison der win2day Basketball Damen Superliga. Nach zwei Jahren kompletter Dominanz der BK Raiffeisen Duchess Klosterneuburg ohne Niederlage sollte es künftig deutlich spannender zugehen.

Der SKN St. Pölten will wie im Fußball mit seinem Frauen-Team an die Spitze und hat mit Österreichs bislang einziger WNBA-Spielerin Inga Orekhova, den Nationalspielerinnen Nina Krisper, Michi Wildbacher und Bettina Kunz sowie Loulou Kenens einige namhafte Spielerinnen verpflichten können.

Michi Wildbacher (l.) wechselte von den Duchess zum SKN
Foto: © Copyright Pictorial/Michael Filippovits

Dass der Quereinstieg der Landeshauptstädterinnen von manchem Konkurrenten etwas kritisch betrachtet wird, ist verständlich. Wenn man finanziell unterlegen ist und Gefahr läuft, kaum zu ersetzende Spielerinnen an einen Klub zu verlieren, der Monate zuvor im Damensport noch nicht auf der Landkarte gewesen ist, bricht man nicht in Jubelgeschrei aus. Dennoch bin ich davon überzeugt, dass ein neuer „Player“ in der Liga mittelfristig allen weiterhelfen wird.

Abgesehen von der neuen Brisanz im Titelrennen: Für viel wichtiger halte ich es, dass es einen weiteren Verein gibt, der österreichischen Spielerinnen eine solide finanzielle Perspektive bieten kann, Bundesliga-Basketball zu betreiben. Denn die BDSL hat allgemein das „Problem“, dass viele Spielerinnen nach der Matura ins Ausland, vor allem ans College gehen. Fallen zudem noch Leute weg, die sich einen geregelten Trainingsbetrieb neben dem Studium längerfristig kaum leisten können oder wollen, wird der Pool weiter ausgedünnt.

Größere Konkurrenz für MVP Lisa Zderadicka
Foto: © Copyright Pictorial/Michael Filippovits

Ein diesbezüglich guter Schritt war vor einem Jahr auch die Wiedereinführung von (ausländischen) Profi-Spielerinnen. Zuvor waren Vereine wie UBI Holding Graz ja geradezu dafür bestraft worden, wenn sie junge Österreicherinnen an eine ausländische Liga herangeführt hatten, weil sie diese Abgänge trotz ihrer finanziellen Möglichkeiten nicht adäquat ersetzen hatten können.

Die jüngsten Entwicklungen stimmen optimistisch: Die DBB OCS Diamond Ladies aus Wels haben einen neuen Hauptsponsor, Klosterneuburg und St. Pölten spielen im Alpe Adria Cup und UBI in der Women’s Adriatic League. Zwar ist - wie bei den Herren – leider kein Team in einem der großen Europacups vertreten, doch die drei Vertreter sind in AAC und WABA natürlich ausreichend gefordert.

Ein Aufeinandertreffen mit der europäischen Elite gibt es ohnehin bald: In einem Monat trifft das Damen-Nationalteam in der EM-Qualifikation auf Teneriffa auf die Vize-Europameisterinnen aus Spanien.

"In der BSL-Tabelle führt übrigens Klosterneuburg vor St. Pölten."

Hubert Schmidt

Nicht nur in der BDSL geht es los, auch auf anderen Bühnen ist Hochbetrieb: Sigi Koizar startet heute mit Constanta bei Galatasaray in den EuroCup Women, in der WNBA läuft gerade die Finalserie – mit zahlreichen Spielerinnen, die danach auch in Europa zu sehen sein werden. NBA-Preseason, EuroLeague, EuroCup, Champions League, BSL, Nachwuchs-Superligen: Als Basketball-Fan (oder als Trainer im Pausenjahr) hat man mehr als genug Auswahl, sich an seinem Lieblingssport zu ergötzen.

Apropos BSL: Die Überraschung von Klosterneuburg gegen Gmunden sowie die starken Auftritte von Eisenstadt und Fürstenfeld lassen einen interessanten Saisonverlauf erwarten. In der Tabelle führt übrigens Klosterneuburg vor St. Pölten – etwas, was man zu einem späteren Zeitpunkt eher in der BDSL erwarten dürfte.

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