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Krisper vor Cup-Finale: "Sieg über Duchess war sehr wichtig“

Die SKN St. Pölten Frauen sind im Damenbasketball das Team der Stunde. Top-Scorerin Nina Krisper ist heiß auf den ersten Titel der Vereinsgeschichte.

Krisper vor Cup-Finale: Foto: © Basketball Austria

Obwohl die SKN-Basketballerinnen gerade erst ihre Debütsaison in Österreichs höchster Spielklasse absolvieren, werden sie bereits als Titelfavoritinnen gehandelt. Die Generalprobe erwartet die Truppe aus der niederösterreichischen Landeshauptstadt am Sonntag im Cup-Finale gegen Seriensieger Klosterneuburg. Vor dem Pokalduell hat LAOLA1 mit Nationalspielerin Nina Krisper gesprochen, die in St. Pölten nicht nur zu den absoluten Leistungsträgerinnen zählt, sondern auch als Herz der Mannschaft gilt. Geht es nach ihr, ist ihr Team bereits kurz nach der Gründung bereit für das Double.

LAOLA1: Die win2day BDSL (heimische Damenliga, Anm.) ist so stark wie lange nicht mehr, der Fan-Andrang bei euren Spielen groß. Tut sich da was im Damenbasketball?

Nina Krisper: Es geht im österreichischen Frauenbasketball auf jeden Fall in die richtige Richtung. Dass jetzt pro Team drei Profi-Spielerinnen erlaubt sind (neue Regel, Anm.) macht einen Unterschied. Die Liga wird dadurch athletischer und interessanter. Profi-Spielerinnen können einfach anders trainieren als Spielerinnen, die einen 40-Stunden-Job haben und nebenbei spielen. Das ist ganz wichtig, denn oft heißt es ja, dass Frauenbasketball nicht so spektakulär wie Männerbasketball ist. Außerdem wird heimischen Spielerinnen damit eine Perspektive geboten.

LAOLA1: Der SKN spielt in der win2day BDSL gerade seine Debütsaison. Ihr seid Tabellenführerinnen vor den Playoffs und im Cup-Finale. Wie zufrieden bist du?

Nina Krisper: An der Spitze kann man natürlich nur zufrieden sein. Aber neben den Resultaten gibt es auch die Leistung am Feld und da ist unser Spiel teilweise noch zu individuell. Wir müssen uns als Team noch mehr finden, was aber auch irgendwie klar ist. Wir waren von 0 auf 100 ein neu zusammengewürfeltes Basketballteam.

„Es hat extrem gutgetan, die Serie der Duchess daheim zu durchbrechen, vor allem da damit niemand gerechnet hat.“

Nina Krisper, Spielerin SKN

LAOLA1: In den Playoffs bzw. dem Halbfinale geht es gegen dein Ex-Team, UBSC-DBBC Graz. Kommt dem Duell in deinen Augen eine besondere Bedeutung zu?

Nina Krisper: Es ist einfach cool, in Graz zu spielen, weil meine Familie und Freunde dabei sein werden. Und dann kommt dann noch das interne „Battle“ mit meinem ehemaligen Coach Edvin Brkic dazu, der mich nach unserer gemeinsamen Zeit natürlich genau kennt.

LAOLA1: Die Duchess aus Klosterneuburg waren in der BDSL so lang das Maß aller Dinge. War es eine Genugtuung, sie zu schlagen und ihre Serie von 49 Liga-Siegen in Folge zu beenden?

Nina Krisper: Es hat extrem gutgetan, die Serie der Duchess daheim zu durchbrechen, vor allem da damit niemand gerechnet hat. Für uns war der Sieg vor dem Cup-Finale umso wichtiger, nachdem wir das erste Spiel im Grunddurchgang noch verloren haben. Der Sieg war auch gut für unsere Teamchemie.

LAOLA1: Ihr seid vor der Saison als Startruppe bezeichnet worden. War es schwierig, zusammenzufinden?

Nina Krisper: Das Schwierige war, dass teilweise die besten Spielerinnen unterschiedlicher Teams zusammengekommen sind und nun jede eine neue Rolle finden musste – was nicht einfach ist, wenn man normalerweise die erste Anspieloption eines Teams ist. Für jede Einzelne ist es jetzt weniger „One-on-One“ und mehr Teambasketball.

LAOLA1: Hättest du erwartet, dass du individuell so eine große Rolle einnimmst (Krisper legt derzeit 19 Punkte und 7 Rebounds pro Spiel auf, außerdem ist sie die zweiteffizienteste Spielerin der Liga)?

Nina Krisper: Ich habe schon gehofft, dass ich auch in St. Pölten wieder auffallen kann. Mein Spiel hat sich aber verändert, meine Teamkolleginnen kreieren jetzt für mich, während ich mir in Graz meine Punkte öfter selbst erarbeitet habe.

LAOLA1: Wie siehst du deine Rolle im Team?

Nina Krisper: Ich bin die „Energizerin“. Ich kommuniziere am meisten am Feld und es ist mir extrem wichtig, dass wir füreinander spielen. Als Kapitänin will ich hinter meinen Teamkameradinnen stehen und sicherstellen, dass sie sich auf mich verlassen können.

Krisper ist in der Zone nur schwer zu stoppen
Foto: © Basketball Austria

LAOLA1: Offensiv seid ihr das mit Abstand beste Team der Liga. Defensiv scheint es manchmal so, als wäre noch Luft nach oben. Siehst du da Potenzial?

Nina Krisper: Nach dem Ausscheiden im Alpe Adria Cup lag unser Fokus extrem auf der Defense, da es da viel Misskommunikation gab. Man muss aber auch sagen, dass wir einfach mehr ein Offensivteam sind und so Spiele gewinnen.

LAOLA1: Am Sonntag steht das Cup-Finale gegen die Duchess an, dann folgen die Playoffs. Was sind eure/deine Ziele?

Nina Krisper: Das Aus im Alpe Adria Cup war bitter. Unser ganzer Fokus gilt jetzt dem Cup-Pokal und danach dem Meistertitel. Dass wir das Cup-Finale daheim in St. Pölten spielen, ist dabei für mich etwas ganz Besonderes, da ich 2021 noch mit UBI Graz (Krispers Team bevor sie nach Belgien, dann zum UBSC-DBBC und in weiterer Folge zum SKN wechselte, Anm.) in St. Pölten das Cup-Endspiel um zwei Punkte verloren habe. Damals ebenfalls gegen Klosterneuburg.

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