Verstärkung für Österreichs Basketball-Nationalteam(s)!
3x3-Star Quincy Diggs (33), derzeitige Nummer vier der Einzel-Weltrangliste in der Basketball-Variante auf einen Korb, erhält die österreichische Staatsbürgerschaft. Das bestätigt der Österreichische Basketballverband (Basketball Austria) am Nationalfeiertag in einer Aussendung.
Der gebürtige US-Amerikaner ist seit September 2022 für das Team Vienna, Österreichs einzigem Vertreter auf der FIBA 3x3 World Tour, im Einsatz und sorgte gemeinsam mit seinen Teamkollegen Matthias Linortner, Nico Kaltenbrunner und Enis Murati zuletzt für ordentlich Furore. Bei drei der jüngsten vier Masters-Turniere schafften es die Wiener ins Finale, in Amsterdam gelang sogar der Titel. Diggs wurde zum MVP gewählt.
"Ich freue mich schon jetzt darauf, das erste Mal das rot-weiß-rote Jersey zu tragen."
Von der Halle zum 3x3 und zurück?
"Besonders an diesen Leistungen ist, dass das mit einer rein österreichischen Mannschaft passiert", sagt Präsident Gerald Martens, der sich wegen der Staatsbürgerschaft sehr für Diggs freut. "Er war in der Liga einer der dominanten Spieler und ist es jetzt auf der 3x3 World Tour", erklärt Martens, "aber was viel wichtiger ist: Quincy hat in Österreich seine Heimat gefunden. Seine kleine Familie und er haben sich das wirklich verdient."
Ab 2024 soll Diggs, der 2016 im Dress der Oberwart Gunners zum "MVP" der win2day Basketball Superliga gewählt wurde, nun also für Österreich Punkte sammeln und auch das rot-weiß-rote Trikot überstreifen. Geht es nach dem Flügelspieler, dann gerne auch im Spiel 5-gegen-5 in der Halle. Generalsekretär Johannes Wiesmann zeigt sich nicht abgeneigt. "Wieso sollten wir auf einen Mann seiner Qualität verzichten? Wenn sich das mit seinem 3x3-Kalender ausgeht, ist das natürlich ein Thema."
"Es macht mich stolz"
Diggs bedankt sich für diese Chance: "Es macht mich stolz, Österreicher zu sein. Ich werde immer alles für das Land und für den Verband geben. Ich freue mich schon jetzt darauf, das erste Mal das rot-weiß-rote Jersey zu tragen."
Der Fokus des Flügelspielers und seiner Teamkollegen liegt zunächst aber auf den nächsten Aufgaben mit Team Vienna. Ab Samstag (ab 10.10 Uhr, live am FIBA 3x3 YouTube-Channel) soll der Höhenflug beim Challenger in Taipei fortgesetzt werden. Wenige Wochen vor dem Saisonfinale im saudi-arabischen Jeddah (8./9. Dezember) rangieren die Österreicher hinter den 3x3-Dominatoren von "Ub" (Serbien) auf Rang zwei des Team-Rankings.
Die Erfolge des Team Vienna haben auch positive Effekte auf das Federation Ranking des österreichischen Verbandes, und damit auf die Olympia-Chancen des Nationalteams.
Unmittelbar vor der "Deadline" (31. Oktober) weist die Rangliste Österreich auf Platz 10 aus. Damit wäre das Nationalteam nach derzeitigem Stand für zwei von drei Olympia-Qualifikationsturnieren (UOQT1, UOQT2, OQT) fix qualifiziert. Nur beim UOQT2, das ausschließlich den Top-Teams der diesjährigen Kontinental- sowie Weltmeisterschaften vorbehalten ist, sind die 3x3-Herren in jedem Fall Zuseher.
"Wir gehen definitiv davon aus, dass wir mir Quincy Diggs in die Olympia-Qualifikation gehen."
Olympia-Traum lebt – auch für Diggs
Um die Startplätze in den anderen beiden Turnieren (UOQT1, OQT) abzusichern, muss Österreich Platz zehn im Federation Ranking in etwa halten, zumindest aber die Schweiz (11.) und/oder Deutschland (12.) weiterhin hinter sich lassen. Bei den Turnieren selbst bräuchte Österreich dann entweder den Sieg (UOQT1) oder einen Platz unter den Top-3-Teams (OQT).
Nach dem erfolgreich verlaufenen Einbürgerungsprozess soll die "Neuerwerbung" auch im Kampf um das Olympia-Ticket mitwirken. Die Eigenheiten des 3x3-Regulativs, wonach im Rahmen der Olympia-Qualifikation nur spielberechtigt ist, wer bereits vor dem 1. Jänner 2022 im Besitz der Staatsbürgerschaft war, sorgen aber aktuell noch für Gesprächsstoff zwischen Basketball Austria und dem Weltverband.
"Anders als im 5-gegen-5, wo Diggs ab sofort für das Nationalteam spielberechtigt ist, wäre Diggs im 3x3 von den Olympischen Spielen ausgeschlossen – und das, obwohl er nachweislich zu den besten Spielern der Welt zählt", zeigt der Generalsekretär wenig Verständnis für die zwei unterschiedlichen Regulative für ein und dieselbe Sportart.
"Die FIBA versteht das Problem. Das letzte Wort ist noch nicht gesprochen", ist Wiesmann überzeugt. "Wir gehen definitiv davon aus, dass wir mir Quincy Diggs in die Olympia-Qualifikation gehen."
