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7 Stunden Wartezeit! Fans verzweifeln in Wimbledon

Die Sicherheitskontrollen beim Zutritt zum All England Club sind im heurigen Jahr besonders genau. Das hat einen bestimmten Grund.

7 Stunden Wartezeit! Fans verzweifeln in Wimbledon Foto: © getty

Artiges Anstehen gilt aus der Ferne betrachtet quasi als eine Art Volkssport der Engländer.

Nun aber reißt sogar ihnen der Geduldsfaden. Die Fans beim Tennisturnier von Wimbledon klagen über stundenlange Wartezeiten am Eingang, manche gaben auf.

Grund sind strengere Sicherheitskontrollen aus Angst vor Aktionen von Klimaschützern. Die gab es am Mittwoch dennoch.

Veranstalter rechtfertigen genaue Kontrollen

Die Sicherheitskontrollen am Eingang, die alle Besucher vom Journalisten bis zu den Zuschauern passieren müssen, sind in diesem Jahr besonders genau.

Auch ein paar Artikel sind neu auf der Verbotsliste gelandet. Dazu gehören Kabelbinder, Kreidepulver, Sekundenkleber, Ketten und Vorhängeschlösser. Hintergrund ist die Angst vor Aktivisten der Organisation "Just Stop Oil" (Stoppt Erdöl).

Die ist nicht ganz unbegründet. Die Aktivisten nutzten in den vergangenen Wochen verschiedene große Sportanlässe in England - beim Cricket-Gipfeltreffen gegen Australien (Ashes), dem Rugby-Final oder der Snooker-WM - für Protestaktionen. Etwas, das die Chefin des All England Lawn Tennis Clubs um jeden Preis verhindern will.

Sally Bolton entschuldigte sich für die Verzögerungen, die durch die an den ersten drei Tagen häufigen Regengüsse nicht angenehmer wurden, verteidigte aber die erhöhten Sicherheitsmaßnahmen. "Wie wir bei anderen Sportveranstaltungen gesehen haben, gibt es keine Garantie, aber wir sind extrem zuversichtlich, dass unsere Maßnahmen die richtigen sind", erklärte sie bei einem kurzfristig anberaumten Medientreffen.

Frau gibt in der Schlange auf: Wimbledon "nichts mehr für normale Leute"

"Wir möchten aber an alle appellieren, die Menschen zu respektieren, die nach Wimbledon kommen, um Tennis zu genießen. In Ruhe und in einer sicheren Umgebung", sagte Bolton weiter. Manchen war der Spaß aber schon verdorben, bevor sie überhaupt auf der Anlage in SW19 waren.

Eine Frau aus Atlanta erzählte dem "Guardian", dass sie um die Mittagszeit aufgegeben habe - nach mehr als sieben Stunden anstehen. "Das ist unglaublich enttäuschend", klagte sie. "Wimbledon war auf meiner 'bucket list'. Ich liebe diese schöne Tradition und dieses Land. Es ist total schade, dass es anscheinend nichts mehr für die normalen Leute ist."

Völlig verhindern konnte der Aufwand Störungen aber nicht. Am Mittwoch stürmten gleich zweimal Mitglieder der Gruppe "Just Stop Oil" während Matches auf den Platz Nummer 18. Eine Frau verteilte Konfetti und Puzzle-Teile, ein Mann setzte sich auf dem Rasen hin.

Beide wurden von Sicherheitskräften abgeführt und der Platz mit Laubbläsern gereinigt. Die Spiele auf dem Platz wurden vorübergehend unterbrochen. Das Konfetti und die Puzzle-Teile hatten die Aktivisten im Karton eines Puzzles hineingeschmuggelt, das eine Abbildung des Centre Courts zeigte.

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