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Thiem: "Schlechte Leistung reicht definitiv nicht"

Die Nummer eins des österreichischen Tennis übt sich vor seinem ersten Match in Vorsicht.

Thiem: Foto: © GEPA

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Eigentlich hätte Dominic Thiem am Montag-Abend schon über sein erstes Spiel bei der Generali Austria Pro Series erzählen können, doch der Regen machte dem Niederösterreicher einen Strich durch die Rechnung. Sein Auftaktspiel gegen David Pichler fiel dem Niederschlag zum Opfer. LAOLA1 zeigt einen Großteil der Spiele des Turniers LIVE.

Dass der im Zeichen der Coronakrise stattfindende Wettkampf kein Selbstläufer wird, steht für Thiem jedenfalls fest. "Ich hatte mein letztes Match um den 20. Februar herum, glaube ich, und ich bin kein Großmeister darin, wenn es darum geht nach einer längeren Pause die ersten Matches zu spielen", so Thiem, der gegenüber "Servus TV" tiefstapelt.

"Das sind richtig gute Tennisspieler und da reicht eine schlechte Leistung definitiv nicht", sagt Thiem der sich in Vorsicht übt. "Ich hoffe nicht, aber es kann leicht zu einigen Überraschungen kommen".

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Bälleaufheben kein Problem

Dass sich die Umstände bei der Austrian Pro Series von denen auf der ATP-Tour unterscheiden, ist angesichts der Corona-Krise logisch. Lediglich ein Schiedsrichter wird auf dem Court für Ordnung sorgen, Linienrichter und Ballkinder dürfen nicht dabei sein. Für Thiem ist das Aufheben der eigenen Bälle im Spiel kein Problem.

"Ich mache es jeden Tag im Training. Ich habe es in hunderten Matches in der Jugend gemacht, es ist jetzt nichts Großes", erzählt der Lichtenwörther.

Thiem hat viel Zeit während des Lockdowns mit dem Studium von Videomaterial verbracht. So bezeichnet er rückblickend die Australian Open, wo er sich erst im Finale nach fünf Sätzen Novak Djokovic beugen musste, als "unglaublich geile Zeit". Auch der ATP-Cup, bei dem Thiem für Österreich an den Start gegangen ist, reiht sich für ihn in die Serie der Highlights nahtlos ein.

"Die Stimmung, die ich erleben durfte und alles drumherum war absoluter Wahnsinn. Es war eine der geilsten Zeiten, die ich in meinem Leben gehabt habe, natürlich mit dem einen Makel, dass es am Ende für den Triumpf nicht gereicht hat. Es war definitiv eine riesen-Erfahrung, die ich niemals vergessen werde", fasst Thiem die Zeit in Australien Anfang des Jahres zusammen.

Keine Hoffnung für globalen Tennis-Zirkus

Mit Blick auf die Bilder werde er sentimental, so der 26-Jährige. Er hoffe, dass es wieder Sport in einem vergleichbaren Rahmen geben werde, bleibt aber trotzdem realistisch. "Ich glaube, dass es mit Zuschauern, so wie es das letzte Mal in Australien war, oder in Rio, erst im nächsten Jahr wieder losgehen wird. Das ist mein Bauchgefühl", meint Thiem.

Ganz ohne Turniere wird 2020 aber nicht vorübergehen, ist sich Thiem sicher. "Ich kann mir vorstellen, dass Turniere noch in diesem Jahr gespielt werden", so Thiem, der vor allem in den Reisestrapazen das größte Problem sieht. "Das große Problem beim Tennis ist, dass es Spieler aus allen Ländern gibt. Wenn man liest, dass es in Brasilien oder Südamerika ziemlich große Probleme gibt, dann wird das sicher schwierig. Aber es hofft, glaube ich, jeder, dass im Herbst wieder los geht."

In der mangelnden Chancengleichheit, sieht Thiem ein mögliches Problem. "Wenn man wieder in den normalen Tour-Alltag mit der gleichen Punktevergabe zurückkehren will, dann müssen die gleichen Reisemöglichkeiten für jeden geschaffen werden, sonst wäre das unfair. Bis das nicht der Fall ist, wird es wahrscheinlich nur nationale Turniere geben."

Thiem würde heuer die French Open lieber ohne Publikum als gar nicht spielen. "Natürlich ist es vielleicht nicht ganz so cool, wie wenn es normal wäre, aber besser als nichts."

Nach Bresnik-Trennung "keine einfache Zeit"

Geld und Erfolge, die Thiem in der Coronazeit entgehen können, spielen für den Niederösterreicher keine Rolle. "Natürlich ist im Leben von uns Sportlern der Sport mit das Wichtigste im Leben. Aber wenn man jetzt die Krise sieht, wie viele Leute dadurch Probleme bekommen, dann wird der Sport trotzdem zu einer kompletten Nebensache."

Mit Trainer Nicolas Massu hatte er nur über Facetime Kontakt. "Ich weiß nicht genau, wann ich ihn wieder sehen werde", sagt Thiem. Den Disput mit Ex-Trainer Günter Bresnik möchte Thiem nicht erneut aufkochen. Der Niederösterreicher hofft, dass es wieder zu Entspannung im Verhältnis zu Bresnik kommt, "aber das wird die Zukunft zeigen".

"Es war eine richtig lange Beziehung, wo man extrem viel Zeit miteinander verbracht hat, wo man Höhen und Tiefen, die nur ganz wenige Leute miteinander erleben. Ich glaube, dass es für uns beide keine einfache Zeit danach war.", fasst Thiem zusammen. 

Spielplan der Generali Pro Series für Dienstag:

Uhrzeit Paarung Stream Ergebnis
12:00 Hampel vs. Andrejic LAOLA1
n.b. 14:00 Melzer vs. Rodionov LAOLA1
n.b. 16:00 Thiem vs. Miedler ServusTV
n.b. 18:00 Pichler vs. Kopp LAOLA1

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