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Wien rittert um Nadal & Djokovic

Nadal, Djokovic und Murray sind noch immer ein Thema für Erste Bank Open.

Wien rittert um Nadal & Djokovic Foto: © getty

Turnierdirektor Herwig Straka verfolgt noch immer seinen Traum vom perfekten Aufgebot bei den Erste Bank Open im Oktober in Wien.

Drei Superstars stehen weiterhin auf seiner Wunschliste. Sowohl mit Rafael Nadal, als auch mit Novak Djokovic und Andy Murray werden nach wie vor Gespräche geführt.

"Alle drei werden es aber sehr kurzfristig entscheiden", erklärte Straka im Rahmen der US Open in New York im Gespräch mit der APA. In diesem Zusammenhang machen auch Falschmeldungen die Runde.

Entscheidungen der Stars wohl erst kurzfristig

Gerüchte, wonach Nadal angeblich in der Wien-Woche fix nicht spielen will, dementierte Straka.

"Das ist einfach eine falsche Information. Es ist unverändert, er hat weder zu-, noch abgesagt. Er weiß, dass wir sehr interessiert sind, wir sind in laufenden Gesprächen. Wir wissen aber auch, dass es eine kurzfristige Entscheidung werden wird", so der Steirer, der ja seit Jahren auch im Turnier-Council der ATP sitzt.

Durch die Konstellation nach diversen Verletzungen würden alle drei Spieler, also auch Murray und Djokovic, erst sehr spät eine Entscheidung treffen. "Das Schöne ist, wir haben eine Chance, also bei einem auf jeden Fall, dass wir vielleicht auch mehrere Spieler binden." Ob damit ein Mehrjahres-Vertrag gemeint ist? "Ja, das wäre die Idee, dass wir vielleicht sogar längerfristig etwas machen."

Für die österreichischen Spieler, die auf eine Wildcard hoffen, bedeutet das wohl auch langes Zuwarten. Besonders Jürgen Melzer hofft im Spätherbst seiner Karriere noch auf eine Chance, aber rein von den Ergebnissen her, drängt sich natürlich Dennis Novak auf. "Jürgen hat sicherlich einen Vorteil gegenüber anderen, weil er eine Historie mit Wien hat. Dennis Novak hat im Prinzip schon ein Anrecht darauf, viel mehr sehe ich zur Zeit einmal nicht", versicherte Straka, der insgesamt drei Wildcards zur Verfügung hat.

"ATP, Kosmos und ITF werden sich an einen Tisch setzen"

Straka war in den paar Tagen seines Aufenthalts in New York fast nur in Sitzungen, berichtete er. Die Entscheidung des Internationalen Tennis-Verbands (ITF) zur Davis-Cup-Reform mit Megasponsor Kosmos samt Termin im November, der geplante World Team Cup der ATP und der enge Turnierkalender boten viel Diskussionsstoff. "Es war sehr turbulent. Da gibt es viele Diskussionen auf höchster Ebene. Mein Bestreben wäre halt, dass man trotzdem noch gemeinsam irgendeine Lösung findet."

Laut Kosmos-Präsident und Fußball-Star Gerard Pique will man sich ja noch für einen Termin des neuen Davis-Cup-Finales im September 2019 bemühen. Straka bestätigte jedenfalls, dass noch nicht alles in Stein gemeißelt ist. "Ja, es gibt noch Gespräche diese und nächste Woche. ATP, Kosmos und ITF werden sich in den nächsten Tagen noch an einen Tisch setzen."

Bei der "nicht ganz wohlüberlegten Entscheidung" seien teilweise Emotionen im Spiel gewesen. "Weil Kosmos bei der ATP, die verständlicherweise die Kontrolle weiter behalten wollte, damit abgeblitzt ist. Sie nehmen jetzt zwar bei der ITF viel Geld in die Hand, aber auch die komplette Kontrolle. Das ist für mich völlig unverständlich wie ein Weltverband für sein größtes Asset, nämlich den Davis Cup, komplett die Kontrolle aus der Hand geben kann. Auch für viel Geld ist das für mich nicht verständlich."

Lösung im Streit ATP/ITF? "Türen sind nur angelehnt"

Die Frage ist für Straka nun, ob es in den Grundsatz-Standpunkten eine Annäherung gibt. "Wenn es die gibt, glaube ich schon, dass es eine Lösung gibt, aber die ATP wird sicher nicht die ganze Kontrolle hergeben." Der zumindest für 2019 angedachte Termin im November ist ja sehr ungünstig und von vielen Spitzenspielern ungewünscht, angestrebt wird eine Vorverlegung in den September.

"Wenn sie schlau sind, arrangieren sie sich, weil am Ende des Tages brauchen sie genauso die Spieler. Wenn die Spieler auch für viel Geld nicht mitspielen, dann ist das ganze Produkt tot", weiß Straka. Für Roger Federer, der ja Co-Erfinder der Idee des Laver Cups ist, wäre ein September-Termin nicht so erfreulich. "Der Laver Cup ist ein reines Exhibition-Event. Federer hat ein bisserl ein Problem mit dem Datum, weil schon jetzt klar ist, dass der September das Zieldatum ist."

Teil der Verhandlungen könnten natürlich mögliche freie Termine im Jahreskalender sein. Aktuell hat die ITF ja noch im April und Juli Termine geblockt. "Es könnte ein Kompromiss sein, dass man da einen Termin freigibt für Turniere", glaubt Straka.

Jedenfalls ist der Zug noch nicht abgefahren. "Das Gute ist, die Türen sind angelehnt und ich hoffe sehr, dass sie wieder aufgehen. Es kann für uns alle nur das Beste sein, wenn es da eine gemeinsame Lösung gibt."

Straka ist ja auch Veranstalter des letzten Davis-Cup-Länderkampfs auf österreichischem Boden, der Mitte September in Graz noch im "best of five"-Modus ausgetragen wird. In einem Gespräch mit dem australischen Tennispräsidenten Craig Tiley versicherte dieser, dass man in Australien alles tut, mit dem bestmöglichen Team anzureisen. Also auch mit dem unsicheren Nick Kyrgios. "Lleyton Hewitt setzt alles dran, dass er spielt. Dass Kyrgios damit ein Problem hat, dass er danach den Laver Cup spielt, ist eh bekannt", so Straka.

Der unberechenbare Kyrgios steht ja wieder im "Team Welt" des neuen Events, der nach seiner Premiere 2017 in Prag (damals mit Dominic Thiem) dieses Jahr in Chicago, unmittelbar nach dem Weltgruppen-Play-off in Graz, in Szene geht.

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