LAOLA1: Sieht das langfristige Konzept so aus, dass man hier auch weitermacht, wenn es einmal die große neue Event-Arena geben sollte?
Straka: Von den Spielern und der ATP wurde gewünscht, dass wir in eine größere Halle gehen als sie der Heumarkt bieten konnte. Dort hat es sich laut einigen Spielern auch ein bisschen wie Outdoor angefühlt. Deshalb haben wir nach neuen Hallen gesucht und es war naheliegend, dass wir hierherkommen. In der derzeit geplanten großen neuen Halle wird es mit Sicherheit nur einen großen Court geben und nicht mehr. Wir brauchen also ohnedies dieses Ground-Ticket-Konzept – deshalb nehmen wir es jetzt schon vorweg.
LAOLA1: Die Idee ist also, dass man einen Tag entweder in der Stadthalle oder in der Marx Halle verbringt. Shuttle-Service zwischen den Standorten wird es keines geben?
Straka: Prinzipiell kann man auch an einem Tag in beide Hallen gehen. Es gibt eine direkte Straßenbahn-Verbindung. Die Idee ist, dass es zwei unterschiedliche Positionierungen sind. Wir wollen in der Marx Halle andere Zielgruppen ansprechen. Menschen, die nicht unbedingt dieses Weltklasse-Tennis sehen wollen, sondern einfach sehr nah am Sport sein wollen. Ein Hobby-Tennis-Spieler hat hier vielleicht sogar mehr davon als in der Stadthalle.
LAOLA1: Das Konzept der Laufkundschaft wie am Heumarkt wird hier aber nicht aufgehen.
Straka: "Tennis2Go" funktioniert hier nicht, weil man hier nicht zufällig vorbeikommt. Außer man arbeitet hier zufällig daneben. Aus dem "Tennis2Go" wurde ein "Tennis2Stay", man kommt her und soll eine möglichst lange Zeit hier verbringen. Es wird hier beispielsweise auch das Do&Co geben.
LAOLA1: Wird es auch ein Konzert geben?
Straka: Da gibt es Überlegungen. Wir haben das "Globe Theater" gegenüber für eine Woche gesperrt. Da könnte man Firmen-Veranstaltungen oder Konzerte machen. Wir müssen jetzt aber einmal schauen, wie wir das andere hier auf die Straße bringen. Es ist aber sicher eine Vision.
LAOLA1: Die neue Halle soll 2030 fertig sein. Ist das noch realistisch?
Straka: Da die Wien-Wahlen keinen großen Umbruch gebracht haben, sollte eigentlich alles wie geplant ablaufen. Die reine Bauzeit beträgt in etwa ja nur zwei Jahre.
LAOLA1: Habt ihr da auch spezielle Wünsche für das Turnier beim Hallen-Bau einbringen können?
Straka: Ich war in der Bewertungskommission. Letztendlich ist die Entscheidung auf einen privaten Betreiber gefallen, der es nun bauen kann wie er will. Sie haben aber immer betont, dass Tennis eines der wichtigsten Events ist und wir würden die neue Halle ja jedes Jahr für 12-15 Tage auslasten. So etwas ist für jeden Betreiber angenehm. Wir waren immer der Showcase für den Sport.