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Thiem nach Wien-Sieg: "Völlig surreal!"

Der Titel bei den Erste Bank Open bestätigt einen überraschenden Trend.

Thiem nach Wien-Sieg: Foto: © GEPA

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Der frisch gebackene Wien-Sieger Dominic Thiem zeigte sich nach seinem Triumph bei den Erste Bank Open in Wien überglücklich.

"Das ist einfach völlig surreal. Kitzbühel war schon einmal ein Wahnsinn und ich hätte es echt nie geglaubt, dass ich in einem Jahr Kitzbühel und Wien gewinne", strahlte der 26-jährige Niederösterreicher, der insgesamt nun bereits 16 ATP-Titel auf dem Konto hat.

Im Endspiel am Sonntag kämpfte Thiem seinen guten Freund Diego Schwartzman aus Argentinien nach einem 0:1-Satz-Rückstand noch in drei Sätzen nieder. Auch die Dramatik hätte dementsprechend nicht besser sein können.

"Das ist ein absoluter Traum und vor allem auch wie die Woche verlaufen ist: Drei Mal nach Satzrückstand zurückgekommen, die Partien gewonnen, da muss man ganz ehrlich sein, dass das Publikum einen Riesenanteil daran hat. Das hat es noch nicht oft gegeben, dass ich in einem Turnier in einer Woche dreimal einen Satzrückstand aufgeholt habe", bedankte sich der Weltranglisten-Fünfte bei den Fans.

Zweifel am Turniersieg

Thiem gab zu, im Finalverlauf durchaus einige Male ins Grübeln gekommen zu sein, ob es denn diesmal endlich mit dem langersehnten Heimsieg klappen könnte.

"Ich habe in sehr vielen Momenten daran gezweifelt. Es hat schlecht begonnen mit dem Break und natürlich gegen ihn weiß man, dass man ein bisserl mehr Chancen bekommen wird als gegen Berrettini zum Beispiel. Ich finde, dass er heute auch ganz gut serviert hat. Mir taugt sein Spiel nicht. Wenn ich antreibe, tut es ihm nicht wirklich weh, der hohe Spin greift da nicht so in der Halle. Es war sehr wichtig, dass ich die ganze Zeit dran geblieben bin im zweiten Satz. Mit dem Break zum 5:4 habe ich dann die Kehrtwende eingeleitet", analysierte Thiem, der im Head-to-Head gegen Schwartzman auf 5:2 erhöhte.

Auf die zusätzliche Dramatik durch den Satzverlust hätte der Niederösterreicher freilich auch gerne verzichtet, wie er lachend zugab: "Ich brauche es gar nicht. Natürlich macht es das Ganze noch ein bisserl besonderer, aber ich brauch es nicht. Die Woche war schon sehr anstrengend, auf und abseits des Platzes. Das habe ich am Anfang gemerkt, dass ich ein bisserl träge war und langsam aus den Startlöchern gekommen bin."

Kein Sandplatz-Spezialist

Bemerkenswert am Wien-Sieg ist auch, dass Thiem damit von in diesem Jahr fünf gewonnenen ATP-Titeln drei auf Hardcourt holen konnte. Nicht schlecht für einen schon als Sandplatz-Spezialisten abgestempelten Spieler.

"Naja, ich glaube, dass mir der Name immer gegeben worden ist", hat sich Thiem mit diesem Schicksal beinahe schon abgefunden. "Ich spiele am liebsten auf Sand, aber mein erster großer Titel in Acapulco ist auf Hartplatz gekommen, dann einer der nächsten auf Rasen, dann Indian Wells, Peking und jetzt Wien."

"Die größten Titel waren alle auf Hardcourt eigentlich, von dem her, wenn ich gut spiele, dann ist vielleicht mein Spiel sogar ein bisserl besser für Hardcourt. Vor allem, wenn ich schaffe, noch mehr ans Netz zu gehen und mein Angriffs- und Volley-Spiel verbessere, denk' ich, dass der Hardcourt noch besser zu mir passen könnte als Sand", hat Thiem Lust auf mehr bekommen.

Zuwachs wird wohl auch noch das Preisgeld-Konto von Thiem bekommen. Dank dem Wien-Titel überschritt er die 20-Millionen-Dollar-Grenze. Auf die Journalisten-Frage, ob er daran im Finale gedacht habe, scherzte der Niederösterreicher: "Ja, an das habe ich draußen jeden Punkt gedacht (Gelächter). Nein, das nehme ich auch mit."

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