Da sein Viertelfinal-Match bei den Erste Bank Open gegen Pablo Carreno Busta gerade einmal 20 Minuten dauerte, absolvierte Dominic Thiem nach seinem Kurz-Auftritt noch eine halbstündige Trainings-Session mit Buddy Dennis Novak auf dem Center Court in der Wiener Stadthalle.
Für den Niederösterreicher war es auch ein kleines Dankeschön an die Fans, die auch am Freitag für ein ausverkauftes Haus sorgten und natürlich froh waren, noch etwas mehr von ihrem Liebling zu sehen zu bekommen.
"Es ist immer unangenehm, wenn der Gegner w.o. geben muss und da natürlich noch ein bisschen mehr. Es sind alle gekommen, dass sie ein tolles Match sehen", meinte Thiem, der gleich von Beginn weg bemerkte, dass Pablo Carreno Busta nicht fit ist. "Er hat doch 40 bis 50 km/h langsamer serviert, als wenn er fit ist."
Er selbst könne freilich nichts dafür. "Ich nehme gern den Einzug ins Halbfinale."
Am Samstag trifft Thiem in diesem um 14 Uhr auf den an drei gesetzten Italiener Matteo Berrettini (ab 14 Uhr im LIVE-Ticker).
Ein Halbfinale, das er im neunten Wiener Hauptbewerbsversuch und in seinem dritten Viertelfinale in der Stadthalle endlich erstmals erreicht hat.
Berrettini "spielt in der Form seines Lebens"
"Es ist immer was Spezielles, etwas das erste Mal zu schaffen, hier natürlich noch mehr, weil es mein zweites Heimturnier ist und ich es da noch nie so weit geschafft habe", gestand Thiem, der aber Lust auf mehr hat.
"Ich spiele sehr gut und fühle mich körperlich sehr fit, deshalb will ich auch noch weiterkommen. Morgen wird eine absolute Hammerpartie gegen einen Gegner, der in der Form seines Lebens spielt."
Seine eigene Form stuft der zweifache French-Open-Finalist aber selbst sehr hoch ein. "Ich fühle mich in Topform, körperlich und spielerisch sehr gut. Die meisten Dinge, die ich versuche zu machen auf dem Platz, funktionieren sehr gut." Er hofft, dass er die paar Dinge, die er vor knapp zwei Wochen gegen Matteo Berrettini noch schlecht gemacht hat, ausmerzen kann.
"Ich muss seinen Aufschlag entschärfen und auch die Vorhand ist zur Zeit eine der besten, die es gibt. Ein Wahnsinn, was er da für ein Tempo macht", lobte Thiem den 23-jährigen Italiener.
Unvergleichliche Stimmung in Wien
Thiem reist auf der ganzen Welt herum, doch die Stimmung in Wien ist nicht nur wegen des Heimvorteils herausragend. Vor allem unter den 13 ATP-500-Turnieren gibt es kaum vergleichbare.
"Ich würde sagen, ganz wenige, weil erstens ist für mich die Stimmung unglaublich, die Leute stehen hinter mir. Alle Matches sind unglaublich gut besucht. Meine Matches sind überhaupt voll, das können nur ganz wenige 500er von sich behaupten. Bei (Rafael) Nadal in Barcelona und bei (Roger) Federer in Basel ist das so und ich glaube, das war es schon wieder."