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Thiem: "Dafür trainieren wir das ganze Jahr"

Thiem grübelte, scheint in Melbourne aber mental und körperlich gerüstet.

Thiem: Foto: © getty

Spätestens nach dem eindrucksvollen Fünf-Satz-Erfolg über US-Qualifikant Denis Kudla sind die Fragen bezüglich Dominic Thiems körperlicher Verfassung wohl alle beantwortet.

Bei Temperaturen um die 40 Grad Celsius drehte der 24-jährige Niederösterreicher einen 0:2-Satz-Rückstand und entging damit gerade noch dem drohenden Zweitrunden-Aus bei den Australian Open.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl", strahlte Thiem nach dem über dreieinhalb Stunden andauernden Kampf, der beide Akteure an ihre körperlichen Grenzen brachte.



Harte Saisonvorbereitung macht sich bezahlt

Noch vor zwei Wochen lag der Lichtenwörther mit einer fiebrigen Viruserkrankung im Bett. Aufgrund der dadurch etwas verspäteten Anreise nach Australien hatte er zudem ungewohnt viel mit dem Jetlag zu kämpfen. Doch die dreiwöchige Saisonvorbereitung auf Teneriffa im Dezember scheint sich ausgezahlt zu haben - innerhalb von nur wenigen Tagen brachte sich Thiem wieder in eine ausgezeichnete körperliche Verfassung.

"Wir trainieren das ganze Jahr so hart, um auch unter diesen Bedingungen bestehen zu können", erklärt der ÖTV-Daviscupper.

"Die Australian Open sind immer sehr früh in der Saison. Wir kommen zu diesem Zeitpunkt gerade aus der Saisonvorbereitung und da sind die Spieler natürlich noch alle recht frisch. Trotzdem muss man natürlich aufpassen, dass man nicht dehydriert und nicht zu lange spielt - das hat heute nicht ganz geklappt", schmunzelt Thiem über die etwas unerwartet gekommenen Überstunden im Melbourne Park.

Aufschlag als echte Stütze

Schließlich sah es nach einer schnellen 4:1-Führung für Thiem zunächst nach einer klaren Angelegenheit aus. "Dann habe ich ein wirklich dummes Break bekommen und irgendwie ist mir die Partie dann entglitten. Ich habe in den ersten beiden Sätzen nicht wirklich gut gespielt."


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Danach fand der Niederösterreicher aber immer besser in die Partie. Wie schon in den bisherigen Matches in dieser Saison konnte Thiem dabei besonders auf seine Aufschlagleistung vertrauen. Allein gegen Kudla servierte Thiem 21 Asse.

"Ich habe heute wieder gut aufgeschlagen, aber Denis hat heute wirklich außergewöhnlich gut gespielt. Er hatte sehr viel Selbstvertrauen, schließlich hat er vor unserem Duell schon vier Siege in Melbourne einfahren können. Und dann noch der 0:2-Satz-Rückstand. Es war wirklich sehr schwierig, diesen Rückstand heute noch umzudrehen. Es war richtig hart."

Aufholjagd gibt mentalen Auftrieb

Thiem gab zu, nach dem zweiten Satz durchaus ins Grübeln gekommen zu sein. "Nach dem Break im dritten Satz war ich aber wieder sehr positiv. Ich war schließlich schon in den ersten beiden Sätzen knapp dran und habe da nur meine Chancen nicht nützen können. Ich habe gewusst, dass ich die Partie noch drehen kann, wenn ich gut spiele und dran bleibe."

So körperlich aufreibend der Kraftakt gegen Kudla war, so kann er dem Niederösterreicher doch auch einen gewaltigen mentalen Auftrieb geben. Schon oft in der Tennis-Geschichte setzten Spieler bei einem Grand-Slam-Turnier nach einem Fast-Aus zu einem Erfolgslauf an.

"Für mich ist es erst das zweite Mal in meiner Karriere, dass ich nach einem 0:2-Satz-Rückstand noch das Match gewinnen konnte", so Thiem, dem dieses Kunststück erstmals vor fast vier Jahren bei den US Open gegen den damaligen Stallkollegen Ernests Gulbis gelang. "Vor allem unter diesen extremen Bedingungen ist das etwas ganz Besonderes für mich."

Thiem nun gegen Lieblings-Gegner

Positiv stimmt auch die Aufgabe in der kommenden Runde: Mit Adrian Mannarino wartet in der Nacht auf Samstag ein echter Lieblings-Gegner von Thiem. Alle bisherigen sechs Duelle mit dem 29-jährigen Franzosen konnte er für sich entschieden. In den letzten vier Aufeinandertreffen blieb Thiem sogar ohne Satzverlust.

Zuletzt spielten die beiden in der dritten Runde der US Open gegeneinander.

Bei einem Erfolg würde Thiem auf einen der beiden Überraschungsmänner Tennys Sandgren und Maximilian Marterer treffen. Sandgren besiegte Stan Wawrinka mühelos, Marterer setzte sich gegen Fernando Verdasco in fünf Sätzen durch.

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